Donnersbergkreis „Egon“ hinterlässt seine Spuren

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Zu zahlreichen Einsätzen wurden die Feuerwehren im Donnersbergkreis in der Nacht auf Freitag in Folge des Sturmtiefs „Egon“ gerufen. Überwiegend wegen umgestürzter Bäume. Auf der Autobahn 63 drohte ein Lkw-Anhänger auf der Talbrücke Weinheim über die Lärmschutzwand ins Tal zu stürzen. Den Kirchheimbolander Wehrleuten gelang es, ihn zu sichern. Alles in allem sei der Kreis in der Sturmnacht aber einigermaßen glimpflich davongekommen, bilanzierten gestern Feuerwehren und Polizei.

„Es war zwar los, aber wir hatten noch Schlimmeres befürchtet“, sagte etwa Hermann Braun, als Beigeordneter der Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden für den Brand-, Zivil- und Katastrophenschutz verantwortlich. Die Feuerwehr in Kirchheimbolanden hatte dabei einen Einsatz zu bewältigen, der nicht ohne war, wie Braun berichtete. Gegen 3.30 Uhr wurde auf der Autobahn 63 zwischen Kirchheimbolanden und Alzey auf der Talbrücke Weinheim ein Lastzug von einer starken Böe erfasst und gegen die Leitplanken gedrückt. Der leere Anhänger kippte dabei um und drohte über die Lärmschutzwand hinweg ins Tal zu stürzen, berichtet die Autobahnpolizei Gau-Bickelheim. Der herbeigerufenen Feuerwehr gelang es mit quer über die Fahrbahn gespannten Seilen, den Absturz zu verhindern. Der 40-jährige Fahrer kam mit dem Schrecken davon. Das THW verhinderte währenddessen, dass im Tal unter der Brücke jemand zu Schaden kam. „Das war eine richtig gefährliche Situation“, sagte Braun der RHEINPFALZ. Die A 63 wurde wegen dieses Unfalls für etwa zehn Stunden in beiden Fahrtrichtungen voll gesperrt und der Verkehr großräumig umgeleitet. Schon zuvor sei wegen des Sturms auf der Talbrücke eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 40 Stundenkilometern eingerichtet worden, teilte die Autobahnpolizei mit. Umgestürzte Bäume hatte die Feuerwehr am Bastenhaus zu beseitigen. Die Landesstraße 404 war laut der Polizei in Kirchheimbolanden zwischen Kriegsfeld und Oberwiesen wegen abgebrochener Äste nur unter „schweren Umständen“ befahrbar. Die Bundesstraße 47 im Bereich Albisheim wurde durch einen Baum teilweise blockiert. „Dieser konnte durch einfache Mittel von der Fahrbahn entfernt werden“, berichtet die Polizei. Auch auf die Straße zwischen Rüssingen und Biedesheim war ein Baum gefallen – hier waren Feuerwehren aus Biedesheim, Lautersheim und Rüssingen im Einsatz. Zweimal mussten die Feuerwehren der Verbandsgemeinden Alsenz-Obermoschel am Freitagmorgen ausrücken, um die Schäden des Sturmtiefs zu beseitigen. Wegen umgestürzter Bäume auf der Bundesstraße 420 waren die Feuerwehren Alsenz, Niedermoschel und Obermoschel ausgerückt. Der „Unkenbacher Stich“ musste in Höhe des Hollerwaldes wegen Windbruchs einige Zeit lang voll gesperrt werden, was zu einem Rückstau im Berufsverkehr sorgte. Zwischen Schiersfeld und Sitters hatte sich ein alter Apfelbaum gespalten und lag auf der Fahrbahn der Landesstraße 379. Vielerorts im Donnersbergkreis waren die Straßen von Ästen übersät, Baustellenbeschilderungen waren durch den Wind umgekippt und in manchen Orten hatte es Ziegeln von Dächern geweht. Vergleichsweise gering waren die Folgen des Sturmtiefs in der Verbandsgemeinde Winnweiler: Laut VG-Wehrleiter Robert Blanz mussten die Feuerwehren Winnweiler, Sippersfeld und Gehrweiler drei umgestürzte Bäume entfernen. Betroffen waren die L 390 zwischen Winnweiler und Leithöfen, die K 43 zwischen Börrstadt und Sippersfeld sowie die L 387 zwischen Gehrweiler und Wingertsweilerhof. Die Feuerwehren der VG Rockenhausen mussten zu fünf kleineren Einsätzen ausrücken, überwiegend um Äste und kleinere Bäume, die auf der Straße lagen, zu entfernen. Bei Stahlberg musste eine Straße kurzzeitig gesperrt werden. Am Morgen gab es Ausfälle auf der Alsenzbahn wegen eines umgestürzten Baumes zwischen Kaiserslautern und Enkenbach-Alsenborn. Probleme im Schulbusverkehr habe es dagegen so gut wie keine gegeben, wie Judith Schappert, Büroleiterin der Kreisverwaltung in Kirchheimbolanden, gestern sagte. „Aufgrund der chaotischen Wetterverhältnisse möchten wir alle Eltern bitten, ihr Kind nach Möglichkeit zuhause zu lassen“, hieß es gestern auf der Homepage der Grundschule Winnweiler. „Einige Kollegen haben sich schon gemeldet, dass sie wegen massiver Sturmschäden und umgestürzten Bäumen nicht in die Schule kommen können“, war dort weiter zu lesen. Südwest |ssl/tnt/kra/ajh

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