Donnersbergkreis Ein Clown, die Zeit und ein Schwerverletzter

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Merkwürdige Gäste, die sich nach den allseits bekannten drei Königen aus dem Morgenland beim neugeborenen Jesuskind an der Weihnachtskrippe einfanden: Sie standen im Mittelpunkt eines besonderen Krippenspiels in der protestantischen Kirche in Niedermoschel.

Nach der erfolgreichen Premiere im Vorjahr hatte Petra Fischborn, Lektorin der evangelischen Kirche in Obermoschel, erneut ein Krippenspiel initiiert und mit einer Adventsfeier verbunden. Dazu versammelten sich die Teilnehmer zunächst am Bürgerhaus, um sich gemeinsam durch Lesung und Gebet auf den Advent einzustimmen. Es folgte ein meditativer Gang mit brennenden Kerzen zur Kirche. An der Krippe erschien zunächst ein Clown – dieser gab dem Kind seine Lebensfreude in Form seiner Clownsjacke ab. Ihm folgte „die Zeit“, die dem Neugeborenen eine Sanduhr schenkte – denn die Zeit wachse, wenn man sie teile. Der dritte Besucher war die Liebe. Weil sie in unserer Welt oft mit Füßen getreten und brutal behandelt wird, kam dieser Gast schwer verletzt mit verbundenen Wunden daher – er überließ seine Verletzungen dem Kind in der Krippe. Dieses Anspiel, verfasst vom ehemaligen Gundersweilerer Pfarrer Ludwig Burgdörfer, sollte vor Augen führen, was der in die Welt geborene Gottessohn auf sich genommen hat: Um für die Menschen zu wirken und Gottes Botschaft zu verkünden, stellte er sein Leben, seine Zeit zur Verfügung, erlitt Gemeinheiten, Qualen und schließlich den Tod. Das alles aus seiner großen Liebe heraus, die uns Menschen so oft fehle und immer weiter verloren zu gehen scheine. Rund 50 Besucher waren gekommen – ein Indiz dafür, dass der Advent durchaus als Zeit der Besinnung wahrgenommen wird. Gemeinsam wurden Adventslieder gesungen und danach bei Glühwein und Gebäck zusammengestanden. Glimpflich endete der kurzzeitige Ohnmachtsanfall einer Darstellerin: Sie ist zum Glück mittlerweile wieder wohlauf. |megg

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