Donnersbergkreis „Ein Feuerwehrmann bin ich nicht“

Ein Bild aus alten RWO-Tagen: Schon in der Saison 2013/2014 stand Engelbert Klag bei den Alzeyern an der Seitenlinie.
Ein Bild aus alten RWO-Tagen: Schon in der Saison 2013/2014 stand Engelbert Klag bei den Alzeyern an der Seitenlinie.

«Kirchheimbolanden/ALZEY.»Er ist an eine ehemalige Wirkungsstätte zurückgekehrt. Engelbert Klag, bekannter Fußball-Coach aus dem Donnersbergkreis, hat einen neuen Trainerjob übernommen – beim Verbandsligisten RWO Alzey. Die Rheinhessen stehen derzeit nur auf dem drittletzten Tabellenrang und sind stark abstiegsgefährdet.

„Hans-Karl Schäfer, der Sportliche Leiter, hat mich angerufen und ich habe dann nach einer kurzen Zeit, in der ich überlegt habe, zugesagt, dass ich die Aufgabe gerne annehmen möchte“, erzählt Engelbart Klag im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Seit Ende der vergangenen Woche ist der 65-Jährige nun Chefcoach von RWO Alzey. Bei der Vereinsführung der Rheinhessen ist Klag kein Unbekannter. Bereits in der Saison 2013/2014 hatte er die Erste Mannschaft des Traditionsklubs übernommen. Damals spielte das Team noch in der Landesliga, befand sich zum Zeitpunkt von Klags Debüt in einer prekären Lage. Der Trainerfuchs führte RWO letztlich bis zum Rundenende noch auf Rang sechs. Doch sein Vertrag wurde damals nicht verlängert. Diesmal haben beide Seite vereinbart, dass Klag erst einmal bis Sommer 2019 bleiben soll. Seine Aufgabe ist die gleiche wie vor viereinhalb Jahren: Die Mannschaft soll den Klassenerhalt schaffen. Ist das machbar? „Ich habe mir das Team in der Vorbereitung bei der Sportwoche in Albisheim angesehen und die Partie des Teams zuletzt beim TuS Rüssingen vor Ort verfolgt. Es sind sehr viele junge Spieler im Kader. Teilweise müssen sich da einige noch an die Spielklasse gewöhnen“, sagt Klag. Beim Heimspiel am Sonntag gegen den FV Dudenhofen (0:3) fungierte Klag noch als Beobachter, ließ Spieler Lars Weingärtner, der nach dem Abgang von Ex-Trainer Tino Häuser, die Verantwortung über die Mannschaft übernommen hatte, freie Hand. Klag hatte aber nach 90 Minuten schon wichtige Erkenntnisse gesammelt: „Konditionell müssen wir etwas tun. Die Grundlagen wie körperliche Fitness stimmen noch nicht.“ Der neue Alzeyer Coach kündigte deshalb auch an: „In der Wintervorbereitung werden wir nicht fünf Wochen, sondern sechs bis acht Wochen trainieren, um die Defizite wieder aufzuholen.“ Auch in taktischer Hinsicht sieht Klag bei seinen neuen Spielern enormen Nachholbedarf. „Die Jungs müssen erst einmal lernen, wo sie denn eigentlich hinlaufen müssen.“ Klag hat viel Trainererfahrung gesammelt: bei Eintracht Bad Kreuznach, dem TuS Hohenecken, der Jugend des 1. FC Kaiserslautern, Wormatia Worms, dem FV Speyer und SC Hauenstein. Den SV Kirchheimbolanden führte er nach seinem ersten Jahr in Alzey in die Bezirksliga. Erst in der letzten Saison hatte Klag Phönix Otterbach in der A-Klasse vor dem Abstieg gerettet. Wie man Teams aus dem Schlamassel zieht, weiß er ganz genau. Aber Klag sagt: „Nein, ein Feuerwehrmann bin ich nicht.“

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