Donnersbergkreis Einblick ins Brauwesen

91-87377640.jpg

Herrliches Sommerwetter, super Stimmung. Dazu kaltes Bier und warme Speisen. Über den Tag verteilt pilgerten am Sonntag mehrere Tausend Besucher von klein bis groß zum Brauhoffest in die 150 Jahre altgewordene Winnweilerer Privatbrauerei Bischoff, besichtigten zwölf Stationen in den Produktionsräumlichkeiten oder genossen einfach nur das Beisammensein draußen im Freien.

Der Fassbieranstich pünktlich um 11 Uhr mit Brauerei-Chef Sven Bischoff und Bürgermeister Rudolf Jacob wurde von den Böllerschützen der SG Schweisweiler begleitet. Fortan heizte im oberen Bereich des Geländes der Musikverein Winnweiler im Wechsel mit dem Fanfarenzug Imsbach mächtig ein. Daneben konnten sich die kleinsten Besucher in einem Spiel- und Spaßmobil austoben. Weiter vorne, der Eingang der Brauerei: Darin konnten sich Interessierte ein Bild davon machen, wie das Bischoff-Bier „live“ entsteht. An jeder der zwölf Stationen wie beispielsweise das Labor, das Sudhaus, die Gärung, der Drucktankraum, der Filterkeller oder die Fassabfüllung stand jeweils einer von insgesamt 35 Bischoff-Mitarbeitern Rede und Antwort. Auf der unteren Bühne sorgte die Band „Büddenbacher“ aus dem saarländischen Überherrn für Volksfeststimmung und Partylaune auf hohem musikalischen Niveau. „Einfach supergeiles Wetter für diese Veranstaltung, die wir vor einigen Jahren schon mal besucht haben. Wir haben heute eine Cabrio-Tour und spontan hier Station gemacht“, erzählte die vierköpfige Familie Selzer aus Framersheim, die sich gerade an der flankierenden Biertheke etwas Kühles gönnte. Papa Selzer kennt das Fest von einem Arbeitskollegen, der in Alsenbrück-Langmeil wohnt. Mitten in der auf Bierbänken sitzenden Menschenmenge schunkelten Waldtraut und Otto Wernz aus Katzenbach fröhlich grinsend zur Musik. Zwischen 1952 und 1987 war Wernz als Betriebsschlosser in der Brauerei tätig. „Ich habe hier 35 Jahre, vier Wochen und sechs Tage gearbeitet“, weiß der heute 88-Jährige noch genau. Mit seiner Ehefrau ist er am Sonntag direkt nach der Kirche zum Brauhoffest gefahren, welches die beiden bis zur Unterbrechung 2012 jedes Jahr besuchten. „Die Band macht richtig Leben“, lobte Waldtraut Wernz und schunkelte weiter. Auf die Frage, ob sie auch bei schlechtem Wetter und Regen gekommen wären, antwortete die 81-Jährige keck: „Natürlich. Hier ist es doch überdacht.“ Sven Bischoff zog ein positives Fazit der von Sonne überfluteten Comeback-Veranstaltung, die gleichzeitig die Feier zum 150. Geburtstag darstellte. „Die Resonanz stimmt uns sehr zufrieden. Jetzt, wo sich das Unternehmen wieder in ruhigerem Fahrwasser befindet, würden wir das Fest gerne wieder etablieren.“ Insgesamt neun Gastronomen und Vereine aus Winnweiler und Umgebung zeigten sich für die Essens- und Getränkeausgabe verantwortlich. Auch Rudolf Jacob konnte das Brauhoffest genießen: „Ich habe keine genauen Zahlen vorliegen, aber über den Tag verteilt waren das bestimmt rund 5000 Besucher“, schätzte der Bürgermeister und betonte, „dass dieser Zuspruch das Interesse der Veranstaltung belegt und dass man dieses wieder jedes Jahr stattfinden lassen sollte“. Die Straßenränder und Parkplätze waren dicht besiedelt von Autos. Mehrere Tausend Leute kamen zuletzt am Mark Forster Konzert im Rahmen der Juni-Kerwe in Winnweiler zusammen. Auch das war ein gelungenes Unternehmen … |fsm

x