Donnersbergkreis Erneut brennen Müllcontainer

Es ist der elfte Brand innerhalb weniger Monate: Am frühen Donnerstagmorgen gegen 0.30 Uhr sind die Feuerwehren Obermoschel und Alsenz erneut zu einem Mülltonnenbrand gerufen worden. Zum wiederholten Mal wütete das Feuer auf dem Gelände der Wohnanlage in der Obermoscheler Baumgartenstraße. Als die Feuerwehr am Einsatzort angekommen war, brannten zwei Restmüllbehälter in voller Ausdehnung. Lediglich die Radachsen aus Metall sollten das Feuer überstehen. Verletzt wurde niemand. Hinweise auf den Täter gibt es bislang nicht.

Von den beiden in Brand geratenen Tonnen blieben nur noch die Radachsen aus Metall übrig. Anwohner hatten die Einsatzkräfte verständigt. Als die Polizei eintraf, seien die Tonnen bereits gelöscht gewesen. Sie geht von Brandstiftung aus. Nach Polizeiangaben wurden zwei Müllcontainer und zwei Mülltonnen zerstört. Sie beziffert den Sachschaden auf mehrere Hundert Euro. Letztmals stand in Obermoschel ein Abfallcontainer am Abend des 14. Februar in Flammen – ebenfalls in der Baumgartenstraße. Neun Wochen lang herrschte danach Ruhe, Bewohner hofften, dass die seit Dezember 2017 andauernde Brandstiftungsserie ohne Personenschäden und größere Gebäudeschäden ein Ende gefunden hat. Diese Hoffnung wurde mit dem jüngsten Brand enttäuscht. Auffallend ist, dass mit Ausnahme des Siloballenlagers an einer Feldscheune in Niedermoschel und Sperrmüllhaufen immer schwarze Mülltonnen zum Legen der Brände verwendet werden. Papiertonnen bleiben dagegen verschont. Zudem war bei fast der Hälfte der Einsätze die Wohnanlage in der Baumgartenstraße betroffen. Bereits in den vergangenen Jahren war es hier vereinzelt zu Mülltonnen- und Sperrmüllbränden gekommen. Teilweise wurden zwei Brände an verschiedenen Plätzen parallel gelegt. Eine oft typische Steigerung des Brandstiftungstriebs ist bislang nicht wirklich zu erkennen, der Übergriff eines Mülltonnenbrandes auf ein Wohnhaus in der Friedhofstraße kann auch unbeabsichtigt gewesen sein. Unklar ist auch, ob es sich bei zwei aufeinanderfolgenden Bränden beim landwirtschaftlichen Lager in Niedermoschel und einer Mülltonne außerhalb von Alsenz nicht um die Tat eines „Trittbrettfahrers“ gehandelt hat. Abgesehen von diesen Fällen, treten die Feuer nur im geringen Umkreis um die Obermoscheler Baumgartenstraße auf. Die bisherigen Ermittlungen der Polizei brachten trotz vorläufiger Ingewahrsamnahme eines Tatverdächtigen, ausgedehnter Kontrollen und zusätzlicher Streifenfahrten keine eindeutigen Hinweise auf den oder die „Zündler“. Auch nach der jüngsten Tat „fehlen konkrete Zeugenhinweise“, heißt es von Seiten der Polizei. Die Obermoscheler Brandstifterserie ist nicht die einzige in der näheren Region. Auch im 18 Kilometer entfernten Medard und in Lauterecken geht seit 2015 bei Anwohnern die Angst vor einem Brandstifter um. Hier ist allerdings eine Steigerung der Brände erkennbar. Waren es ursprünglich Kleinbrände von Holzstapeln, Heuhaufen und Ähnlichem, so folgten Autos, Nahverkehrs-Busse und sogar Gebäude, die den Flammen zum Opfer fielen. Im Dreimonatstakt werden hier die Feuerwehren gerufen. Personen kamen glücklicherweise bislang nicht zu Schaden. Info Die Polizei in Rockenhausen nimmt Hinweise entgegen: Telefon 06361 9170.

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