Donnersbergkreis „Es ist zum Genießen“

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Im Winter wird die protestantische Kirche in Heiligenmoschel beleuchtet und bietet einen besonderen Anblick. Das Geld für die Stromkosten kann die Kirchengemeinde nicht aufbringen. Deshalb feiert sie ein Beleuchtungsfest und sammelt Spenden.

Temperaturen um fünf Grad und Nieselregen können am Sonntag die Besucher des 13. Lichterfests nicht abhalten. Aus der Idee, so Spenden zu sammeln, ist längst ein gesellschaftliches Ereignis geworden. Mit Einbruch der Dunkelheit begrüßt Pfarrer Karsten Scholl die Gäste. Er hilft an der Getränke- und Essensausgabe mit. Immer wieder darf er einen Spendenbetrag in Empfang nehmen. Der Ursprungsgedanke war, aus dem Erlös die Kosten für den Strombezug zu finanzieren. In der Anfangszeit musste auch in die 2003 installierte Beleuchtungsanlage investiert werden. Außerdem wurden Utensilien für die Bewirtschaftung erworben. „Dank der Spenden waren diese Aufwendungen sehr schnell finanziell abgedeckt“, erinnert sich Scholl. Der Festerlös liege jetzt über den tatsächlichen Kosten, dieser Betrag könne der Rücklage für größere Sanierungsmaßnahmen zugeführt werden, etwa an Geläut oder Gebäude. Beim Gang zum Fest nutzen viele den Weg über den Friedhof, um nach den Gräbern zu sehen. Am Kirchengebäude geht es schon gesellig zu. „Seit ich in Heiligenmoschel wohne, spaziere ich zu diesem Fest und erfreue mich an Glühwein und Wurst“, verrät Helmut Pfänder. 2004 kam er aus Otterberg nach Heiligenmoschel. Gern unterstützt er die Illumination mit einem Glühwein. „Da weiß man, wo man zu Hause ist“, sagt Dieter Rahm. Von der Höhe aus biete die beleuchtete Kirche einen ganz besonderen Anblick „Es ist zum Genießen“, fügt er an. Keines der 13 Feste habe er ausgelassen. Die Beleuchtung werte den Ort auf, meint Angelika Franzreb. Die angestrahlte Kirche hebe die Gemeinde hervor. Für Silvia Pfänder ist die Geselligkeit wichtig: „Egal welches Wetter, wir kommen immer hierher.“ Sie fühle sich wohl in ihrer Gemeinschaft. Auch an die Jugend und die Kinder haben die Organisatoren gedacht. Es gibt für die Kleinen einen Kinderpunsch. Aus den umliegenden Gemeinden kommen viele Gäste zum Treffen vor dem Kircheneingang. Die wenigen Kilometer zum Heiligenmoscheler Gotteshaus sind einige sogar gewandert. Wegen des Wetters haben an diesem Abend jedoch viele das Auto zur Anfahrt gewählt. Darunter ist auch Helmut Lutz aus Gehrweiler, der jedes Jahr hierher kommt. Die gute Versorgung unter netten Leuten schätzt er besonders. „In dieser Kirche wurde ich konfirmiert und habe deshalb eine besondere Beziehung zu diesem Bauwerk“, erzählt Lena Noseck aus Schneckenhausen. „Wir tun ein gutes Werk“, resümiert Irma Kleber aus Schneckenhausen, die als Dauergast diese Idee unterstützt und auch weiterhin dabei sein wird. (llw)

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