Donnersbergkreis Farbenfrohe Rückkehr

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Zum ersten Mal seit fünf Jahren hatten die Eisenberger am Wochenende wieder einen Umzug zur Kerwe auf die Beine gestellt – 2013 gab es stattdessen den Festumzug zum Stadtjubiläum. Farbenfroh und mit sichtbar begeisterten Mitwirkenden bewegte er sich durch die Straßen, an denen die zahlreichen Besucher die Teilnehmer mit Applaus belohnten.

Gewissermaßen als „Eisbrecher“ bahnte sich das Eisauto, von dem herab reichlich Kostproben verteilt wurden, als Anziehungspunkt nicht nur für Kinder seinen Weg durch die Menge. Mit Tatütata folgte in einigem Abstand die Feuerwehr, die mit ihren freiwilligen Helfern die Umzugsstrecke absicherte. Und gleich dahinter die von zwei Pferden gezogene Kutsche mit Stadtbürgermeister Adolf Kauth, der seine Amtskette auf Hochglanz poliert hatte und bemüht war, jeden einzelnen Zuschauer huldvoll zu grüßen. Einige Mitglieder des Stadtrats begleiteten als Römer in Togen zu Fuß das Stadtoberhaupt. Die auf dem Lkw transportierte Riesenamphore muss wohl in jüngster Zeit bei den Ausgrabungen am Vicus freigelegt worden sein. Ein Mähdrescher mit sichtbaren Gebrauchsspuren präsentierte die örtliche Pfälzer Bauern- und Winzerschaft ebenso wie eine von einem Oldtimer-Traktor gezogene „Grumbeerhex“, die allerdings von einer offensichtlich falsch informierten Oma ihrem wissbegierigen Enkel als „Heuwender“ verkauft wurde. Reichlich ausgeschenkter Erdbeerwein vom Erdbeerland Funck kam insbesondere bei den Zuschauerinnen besonders gut an. Mit einer historischen Ro 80, einer Zündapp Baujahr 1937, einem offenen Jeep und einer Isetta präsentierte das Motorrad- und Technikmuseum Quirnheim einige seiner Schätze. Der Wagen mit der Schiffsbesatzung des Gesang- und Musikrings (GMR) zeigte bildlich sein Motto „Wir ziehen alle an einem Strang“, indem sich einige Sängerinnen und Sänger am dicken Tau vom Lkw ziehen ließen. Nicht fehlen durften die Repräsentanten des Tonbergbaus im Eisenberger Becken: Der Bergmannsverein „Glück auf“ Oberes Eistal bereicherte mit seinen Knappen in ihren Trachten das Geschehen. Wie immer mit Schwung und aufgebauschten Petticoats der Damen agierten die Ironhill Sandhoppers, denen gemächlich das Modell der bereits 1525 im Bauernkrieg verwüsteten Staufer Burg folgte. Blickfang waren die Damen des „Rondo Palatina“ in ihren selbst geschneiderten Rokokokostümen und die Fasnachtshexen, die diesmal zugunsten von Indianer-Squaw-Outfits auf ihre schaurigen Hexengewänder verzichteten. Dass bei Gienanth der Schornstein noch raucht, zeigten die vielen Auszubildenden, die den „Gießer Paul“, ein Windrad und ihren gewonnenen Fußballpokal mit sich führten. Und die Seniorengärtner, die unter anderem den Park rund ums Haus Isenburg pflegen, schienen schon neue Aufgaben in Planung zu haben. Dass Eisenberg seit kurzem „Fair-Trade-Stadt“ ist, war auf dem Wagen der Verbandsgemeinde mit einer Weltkugel umringt von goldgelben Bananen zu erkennen und dank der afrikanischen Trommler auch zu hören. Kostproben ihres turnerischen Könnens zeigten die „Crazy Jumpers“ der TSG, so dass der Zug stellenweise ins Stocken geriet, wofür jedoch die Vorführungen absolut entschädigten. Nicht fehlen durften die „Ostlandsträßler“, die für ihr Straßenfest am kommenden Wochenende warben, und mit E-Bikes machten die Eisenberger Gästeführer auf sich aufmerksam. Rote Ballons kündigten den SPD-Ortsverein und die Eisenberger Landtagsabgeordnete Jaqueline Rauschkolb an. In TSG-Blau hingegen repräsentierten die Nachwuchsfußballer den größten Sportverein des Donnersbergkreises. Die gleichaltrigen IGS-Trommler und der Wagen der DLRG folgten. Nicht im Programm vorgesehen war die Kleinwandergruppe des Pfälzerwald-Vereins. Musikalisch bereicherten die Kronauer Guggenmusik, der Lingenfelder Fanfarenzug und der Eisenberger Spielmannszug das Umzugsgeschehen.

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