Donnersbergkreis Gelungener 40. Geburtstag des gemischten Chores

Wilfried Bierhenkel (ganz links) und Vorsitzender Johannes Burgey (rechts) ehrten (v.l.) Renate Frölich, Doris Göhring, Heiner u
Wilfried Bierhenkel (ganz links) und Vorsitzender Johannes Burgey (rechts) ehrten (v.l.) Renate Frölich, Doris Göhring, Heiner und Uschi Haas, Anneliese Schmidt, Ingerose Weber und Manfred Wagner.

Sechs Männerchöre und ein gemischter Chor waren am vergangenen Samstag ins Bürgerhaus nach Einselthum gekommen, um mit dem Jakob-Scheller-Chor das 40-jährige Bestehen als gemischter Chor zu feiern.

Musikalisch eingeleitet wurde der Abend mit dem Eröffnungsstück „Golliwog’s Cake-Walk“ von Claude Debussy mit den jungen Solisten Florian Jurzitza (Klavier) und Sebastian Galwas (Violine). Danach eröffnete der Jakob-Scheller-Chor gemeinsam mit dem im vergangenen Jahr gegründeten Projektchor unter der Leitung von Gudrun Scherrer und mit den beiden Solisten die Lieddarbietungen mit der Europahymne (Ode an die Freude) von Beethoven. Anschließend gab es für den Chor einen Überraschungsgast zu begrüßen: Heide Grießer, Enkelin seines Namensgebers Jakob Scheller, war mit zwei Kindern und einem Enkel aus Pforzheim angereist. Da war es natürlich Ehrensache, diesen Gästen das von ihrem Großvater, Urgroßvater und Ur-Urgroßvater komponierte „Neue Pfälzer Lied“ darzubieten. Jakob Scheller (1864-1931), der 36 Jahre lang Lehrer in Einselthum war, hat es im Jahr 1906 komponiert – und sich außerdem weit über das Zellertal hinaus als Komponist vieler Lieder einen Namen gemacht. Seine Enkelin fand rührende Worte und bedankte sich mit einem liebevollen Gedicht. Wilfried Bierhenkel, Vorsitzender des Chorverbandes Nordpfalz, ehrte verdiente Sängerinnen und Sänger, darunter einige Gründungsmitglieder des gemischten Chores, mit Sängernadel und Urkunde. Für 40 Jahre wurden Renate Frölich, Doris Göhring, Anneliese Schmitt, Ingerose Weber sowie Ursula und Heiner Haas geehrt, für 25 Jahre Manfred Wagner. Nach dem „Gefangenen-Chor“ aus der Oper Nabucco (Giuseppe Verdi), war die Bühne frei für die Gastchöre. Heiner Haas führte durch das Programm. Der Männerchor Imsbach (Leitung: Rudolf Brenner) besang unter anderem die „Freude am Leben“, begrüßte den Lenz und bot alles in allem gepflegten Chorgesang. Der Männerchor aus Baalborn mit Hans-Peter Schaller am Pult sang das Lied vom Regenbogen („Arcobaleno“) und hielt Ausschau nach dem Frühling. Bei der „Kleinen Kneipe“ sangen viele im Saal kräftig mit, bis die Sänger schließlich in der „Rüdesheimer Drosselgass“ ankamen. Was die Chorgemeinschaft Gauersheim-Ilbesheim mit ihrer temperamentvollen Dirigentin Anja Hartmetz und Alvina Reiss am Klavier an bekannten Schlagermelodien bot, war grandios. Bei „Junge, komm bald wieder“, glänzte zunächst Karl Roos (Tenor) mit einem Solopart. Dann hieß es unter anderem Leinen los für den Hit „Santiano“. Bei „Eviva España“ wuchs die Dirigentin förmlich über sich hinaus. Sie dirigierte nicht nur äußerst präzise (wie immer ohne Noten), sondern stampfte, passend zum Rhythmus, ab und zu mit dem Fuß, was das begeisterte Publikum dazu brachte, mehrere Zugaben (die auch gegeben wurden) zu fordern. Jetzt jagten sich die Höhepunkte, denn es folgte der MGV aus Ruppertsecken, dem höchsten Dorf der Pfalz, mit seiner Chorleiterin Brigitte Persohn und den Liedern „Frühlingserwachen“ und „Zauber der Südsee“. Hits wie „Jung samma, fesch samma“, begeisterten das Publikum im Saal. Nach einem Instrumental-Intermezzo der beiden Solisten Jurzitza und Galwas kam der Auftritt des gemischten Chors Gehrweiler mit Gudrun Scherrer am Pult. Mit einem Liebeslied aus Spanien, „Montana de fuego“, und dem Gospel „I am sailing“ erntete er viel Beifall, bevor sich der Scheller-Chor zu Danyel Gérards „Butterfly“ und dem Schlager „Wenn bei Capri die rote Sonne“ dazugesellte. Die Chorgemeinschaft mit ihrer Stimmgewalt wurde mit viel Applaus belohnt. Die Männer von der Chorgemeinschaft Pfeddersheim mit ihrer stellvertretenden Dirigentin Uschi Steuder hinterließen mit ihren Liedbeiträgen einen guten Eindruck. Sie besangen den „Abendfrieden“, grüßten den Weingott Bacchus, und zum Schluss durfte auch das Bier nicht fehlen. Den Abschluss machte die Chorgemeinschaft Niederwiesen-Bechenheim unter der Leitung von Manfred Bürger. Die Sänger brachten ein Füllhorn bekannter Melodien mit. Peter Maffays Hit „Ich wollte nie erwachsen sein“ gehörte ebenso dazu wie Helene Fischers „Atemlos“. Mit dem „Fliegermarsch“ legten sie noch eine Schippe drauf. Auch sie kamen erst nach mehreren Zugaben von der Bühne. Als die Stimmung am Siedepunkt war, setzte der Jakob-Scheller-Chor mit „Time to say good bye“ den musikalischen Schlusspunkt, bevor es vom Einselthumer Männerballett unter der Leitung von Hans-Jürgen Jeltsch noch ein Schmankerl gab. Im Abba-Look legten die sieben gestandenen Männer eine flotte Sohle aufs Parkett. Dank ging noch an Martina Wagner-Jeltsch und ihr Team für die Ausrichtung der Bewirtung.

Heide Grießer, die Enkelin von Jakob-Scheller, sprach als Ehrengast.
Heide Grießer, die Enkelin von Jakob-Scheller, sprach als Ehrengast.
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