Donnersbergkreis „Gemeinden könnten sich emanzipieren“

Auf den Leserbrief „Unüberlegter Schnellschuss“ von Peter Gläser zur vom Verbandsgemeinderat beschlossenen Umbenennung der VG Rockenhausen in VG Nordpfalz (Ausgabe 3. Juni) nimmt VG-Ratsmitglied Helmut Hyner Stellung.

„Der Leserbrief von Peter Gläser macht schon nachdenklich; in vielen Punkten muss ich ihm zustimmen. Ich war es aber gerade, der Herrn Bürgermeister Cullmann ermunterte (obwohl dieser ja nie auf mich hören würde), dass seine Überlegungen zur Namensänderung der VG umgehend dem VG-Rat zur Beschlussfassung vorgelegt werden“, schreibt Helmut Hyner. „Es sei erlaubt, wenn ich mit der Namensänderung vordergründig andere Dinge im Kopf hatte. Ich verbinde mit der Namensänderung, dass sich die Ortsgemeinden unserer jetzigen VG zukünftig stärker emanzipieren und der Einfluss weniger Politgurus aus Rockenhausen noch stärker zurückgefahren werden kann. Mit der Trennung des Stadtbürgermeisters und zugleich VG-Bürgermeisters ist bereits ein Anfang gemacht, wenngleich ich derzeit immer noch den bisherigen Gleichklang der Interessen zu Lasten der übrigen Verbandsgemeinde zur Kenntnis nehmen muss.“ Es möge ja richtig sein, so Hyner weiter, Rockenhausen in seiner Zentrumsaufgabe zu unterstützen und zu festigen. Dies dürfe aber nicht bedeuten, „dass jedwede Entwicklung unserer Verbandsgemeinde immer nur auf Rockenhausen ausgerichtet bleibt. Der demographische Wandel findet vor allen Dingen in den Dörfern statt. Dort werden zuerst die Häuser leer stehen.“ Leider müsse man den Eindruck haben, so Hyners Einschätzung, „dass die Ortsbürgermeister die Entwicklung ihrer Orte an die Entscheidungsträger aus Rockenhausen abgegeben haben. Ich kenne es aber aus eigener ehemaliger politischer Verantwortung, dass trotz einer notwendigen Zentrumsbildung auch die angehörigen Ortsgemeinden eine eigene Entwicklung haben können. Hierfür könnte ich eine Vielzahl von Beispielen benennen.“ Die „politische Arroganz, die mit dem Überholvorgang ,VG Nordpfalz’ gegenüber unseren Nachbarn jetzt noch stärker zum Ausdruck kommt, war mir aber vor dem Hintergrund meiner eigenen Überlegungen schlichtweg egal“, so Hyner abschließend. (red)

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