Donnersbergkreis Geschenk statt Kostenvoranschlag

Siemens-Mitarbeiter Jürgen Scheid hat die Spende der speicherprogrammierbaren Steuerungen für die BBS Donnersbergkreis arrangier
Siemens-Mitarbeiter Jürgen Scheid hat die Spende der speicherprogrammierbaren Steuerungen für die BBS Donnersbergkreis arrangiert. Mit ihrer Unterschrift besiegelt Fördervereinsvorsitzende Anne Freesemann die in Kürze erfolgende Übergabe. Links Schulleiter Matthias Frietsch.

Es war eine freudige Stimmung, die am Freitagmorgen an der Berufsbildenden Schule (BBS) Donnersbergkreis in Rockenhausen herrschte. Grund für die gute Laune bei Schulleiter Matthias Frietsch und mehrerer „seiner“ Lehrer: eine stattliche Sachspende der Firma Siemens, die dem Förderverein der BBS neue speicherprogrammierbare Steuereinheiten (SPS) zur Verfügung gestellt hat. Damit können Schüler nun endlich an den Geräten lernen, die sie auch im Ausbildungsbetrieb bedienen müssen.

Die Geräte und Anlagen, die den Lehrern der Fachbereiche Automatisierungstechnik und Mechatronik an der BBS zur Verfügung stehen, sind schon lange nicht mehr als modern zu bezeichnen. Die Technik der speicherprogrammierbaren Steuereinheiten, die im Unterricht verwendet werden, ist teilweise über 20 Jahre alt. Und das sind in der Programmierung bekanntlich Welten. „Wir brauchen Technik, die mit einem modernen Betriebssystem arbeitet“, erklärte Lutz Rothe, Abteilungsleiter Gewerbe und Technik an der BBS. Der eigentlich notwendigen Anschaffung neuer – teurer – Geräte stand bislang das knappe Schulbudget gegenüber. Ein glücklicher Zufall sorgte nun dafür, dass topmoderne SPS-Geräte im Wert eines Kleinwagens sogar kostenlos an die BBS gelangten: Vor rund einem Jahr sahen sich Rothe sowie die Lehrer der Fachschaft Automatisierungstechnik und Mechatronik an der BBS mit einem komplizierten technischen Problem konfrontiert, für dessen Lösung sie eine Lehrmittelfirma kontaktierten. Diese verwies sie allerdings an die Firma Siemens, die kurz darauf ihren Mitarbeiter Jürgen Scheid schickte. Der stellte rasch fest, dass die speicherprogrammierbaren Steuerungen der Schule veraltet waren. „Wir hatten die Anschaffung neuer Geräte zwar geplant, hätten das aber über vier Jahre strecken müssen, um uns das überhaupt leisten zu können“, sagte Michael Hammel, Fachkonferenzvorsitzender im Bereich Elektrotechnik an der BBS. Scheid erkundigte sich daraufhin firmenintern nach Möglichkeiten, die veraltete Unterrichtsmaterialen durch aktuelle Technik zu ersetzen – und kehrte statt mit einem Kostenvoranschlag mit einem unverhofften Geschenk wieder: mehreren SPS-Geräten, die vor allem für Schüler der dualen Ausbildung von enormem Vorteil sind. „Ob Adient oder Borg Warner: Jede Maschine, die dort steht und von Menschenhand bedient wird, nutzt diese automatisierten Vorgänge“, betonte Frietsch. Nun sind die BBS-Geräte auf demselben Stand wie in den Ausbildungsbetrieben – und die Schüler werden endlich an den Geräten ausgebildet, die sie auch in ihren Firmen bedienen müssen. Vor allem neue Assistenzprogramme sorgen dafür, dass die Geräte effizienter, schneller und mit weniger Strom arbeiten. Diese stellen für die BBS-Lehrer einerseits einen enormen Gewinn für den Unterricht, andererseits aber auch eine zusätzliche Herausforderung dar. „Es ist eine große Veränderung in der Programmierung. Man muss komplett umdenken“, so Hammel. Die Funktionsweise der neuen Steuerungen sei komplett anders, „wir müssen uns deshalb erst einmal einarbeiten“, sagte Lehrer Jürgen Dörr. Und Lutz Rothe ergänzte: „Bis die Geräte vollumfänglich im Unterricht eingesetzt werden, wird es noch eine Zeitlang dauern.“ Zusätzlich muss auch noch eine neue Peripherie – eine Art elektronische Umrahmung – angeschafft werden, an die die Steuerungen angeschlossen werden können. Diese Peripherie ist so teuer, dass die sich Schule wohl vorerst nur für die Hälfte der Geräte passende Anschlüsse besorgen kann. Damit die Steuerungen in Kürze geliefert werden können, benötigte Scheid aus versicherungstechnischen Gründen noch eine Unterschrift. Die leistete Anne Freesemann, Vorsitzende des BBS-Fördervereins. Sie strahlte mit Frietsch um die Wette und hob hervor, dass „dieses neue Material unseren Schülern Zugang zu aktuellster Technik ermöglicht“. Auch der Schulleiter dankte Jürgen Scheid und konstatierte: „Es sind 107 Schüler, die in diesem Jahr in den Genuss der verbesserten Ausstattung kommen.“ Diese werden sich nach Überzeugung der Lehrkräfte über die großzügige Spende von Siemens ebenso freuen wie sie selbst. Freesemann: „Ich gehe davon aus, dass es sehr motivierend sein wird, im Unterricht mit dieser Technik zu arbeiten.“

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