Donnersbergkreis Graben und Mulden

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Der Orbiser Gemeinderat war sich nach einer Ortsbegehung einig: Bei der problematischen Außenentwässerung in den stark gefährdeten Baugebieten Ochsenweide und Am Linnacker muss dringend etwas geschehen. Ortsbürgermeister Peter Schmitt soll Verhandlungen mit Eigentümern führen, damit man mit einem Graben vor den Grundstücken einen besseren Wasserablauf ermöglichen kann. Unterstützend könnten auf dem Ackerland auch Hügel und Mulden angelegt werden.

Die Mitglieder des Ortsgemeinderates wollten sich ein exaktes Bild von den Brennpunkten machen, an denen die Anwohner in diesem Jahr schon mehrmals mit Hochwasser und Schlamm zu kämpfen hatten (wir berichteten am 9. Juli). Hauseigentümer berichteten, dass sie schon mehrmals Wasser im Keller hatten, bei manchen liefen ständig zwei Pumpen im Keller beziehungsweise in Schächten davor. Nach Starkregen sei das Wasser auch schon zwischen den Grundstücken auf die nächste Straße geschossen. Mittels einer kleinen Mauer und Sandsäcken wurde versucht das Schlimmste zu verhindern, eine Dauerlösung sei das aber nicht. Die Ursachen sind laut Ortsbürgermeister Schmitt vielfältig. Im Lettenboden könne das vom Wald mit Gefälle ankommende Wasser nicht versickern, die vor rund 50 Jahren gebaute Drainage reiche nicht mehr aus, sei zum Teil auch zerstört. Bei der Erschließung des Wohngebietes vor etwa 25 Jahren wäre das nicht als Problem angesehen worden, da Starkregen damals eher selten vorkam. Zudem reiche der Kanal nicht aus, um große Wassermassen aufzufangen. Die Ratsmitglieder zeigten sich um eine möglichst schnelle und nachhaltige Lösung bemüht. Schmitt erklärte, dass die Gemeinde im Grunde nicht im Zugzwang sei: „Das Wasser wird nicht geführt und die Gemeinde ist daher nicht verantwortlich, da der Unterlieger das Wasser vom Oberlieger auffangen muss.“ Eine Anfrage bei der Verbandsgemeinde brachte das Ergebnis, dass für Außenentwässerung keine finanzielle Hilfe zu erwarten sei. Um Landeszuschüsse zu bekommen, müsse durch ein Ingenieurbüro ein Plan erstellt werden, der dem Kreis vorgelegt werde. Nach Erfahrungen von Landrat Winfried Werner sei bis zu einer Bewilligung mit zwei bis drei Jahren zu rechnen, wobei ein Zuschuss nicht sicher sei. Diese Variante wurde auch nicht beschlossen, da man umgehend reagieren wolle. Der Ortschef wurde beauftragt, Verhandlungen zu führen, um einen zehn Meter breiten und 340 Meter langen Streifen neben dem bestehenden Wendeweg anzukaufen. Hier könnte ein Entwässerungsgraben ausgebaggert werden, der das Wasser von den Grundstücken fernhalte. Zusätzlich sollte die Oberfläche des Ackers umgestaltet werden. Aufschüttungen und davor liegende Mulden sollen als Auffangbecken dafür sorgen, dass das Wasser nicht mehr ungebremst Richtung Häuser schießt, wie es kürzlich der Fall war. Schmitt wies darauf hin, dass man hier sorgfältig planen müsse. Nach diesen Eingriffen sei die Gemeinde bei Schäden haftbar. |dwk

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