Donnersbergkreis Graf: „Abhaken und nach vorne schauen“

«Göllheim.» Am Samstagabend lebte sie lange, die Hoffnung der Herren der Handball-Region (HR) Göllheim/Eisenberg/Asselheim/Kindenheim, beim TV Edigheim eine Überraschung zu schaffen. Am Ende unterlagen die „Nordpfälzer Wölfe“ mit 20:24 (13:13). Auch die Damen gingen leer aus. Bei den VTV Mundenheim II unterlagen sie mit 16:24 (9:13). Dabei war das Auswärtsspiel nicht das einzige, was die „Wölfinnen“ an diesem Tag verloren.

Die Voraussetzungen waren aber auch denkbar schlecht: Mit einer ersatzgeschwächten Mannschaft mussten die „Nordpfälzer Wölfinnen“ in Mundenheim antreten. Sina Graf war zudem grippegeschwächt und kam fast nur zu Strafwürfen aufs Feld. „Wir hatten nur zwei etatmäßige Rückraumspielerinnen. Da fehlten uns im Laufe des Spiels die Alternativen“, sagte Graf. Mit der Niederlage verlor ihre Mannschaft auch die Tabellenführung. Graf nahm es recht gelassen hin: „Es war unter diesen Voraussetzungen nicht mehr drin.“ Dass sich ihre zusammengewürfelte Truppe trotzdem immer wieder gute Chancen herausspielte, stimmte Graf positiv – auch wenn die Mannschaft die Gelegenheiten nicht immer verwerten konnte. Entweder scheiterten die HR-Spielerinnen an der gegnerischen Torhüterin oder mit Wurfpech am Pfosten. Schon früh zogen die Gastgeberinnen davon, führten 9:3 nach 14 Minuten und 13:9 zur Pause. Alina Herrmann brachte ihre HR in der 39. Minute noch einmal auf 13:14 heran, aber der Ausgleich gelang nicht mehr. „Der Gegner war keineswegs übermächtig, aber unsere Niederlage geht in Ordnung, auch wenn sie ein paar Tore zu hoch ausfiel“, fand Graf. Kämpferisch konnten die „Wölfinnen“ die ganze Spielzeit überzeugen. Graf: „Wir müssen das Spiel abhaken und nach vorne schauen.“ So spielt kein Absteiger! Die „Nordpfälzer Wölfe“ zeigten beim Tabellenvierten eine richtig starke Leistung. „Jeder hat für jeden gekämpft. Wir haben uns gegenseitig aufgebaut, angefeuert und motiviert. Das hat richtig Spaß gemacht. Ein großes Lob an die Mannschaft“, fasste Georg Ebel, zusammen mit Johannes Finck bis Saisonende für die HR verantwortlich, seine Gefühle nach Spielende zusammen. Dass es am Ende nicht zu einem Punkt reichte, lag daran, dass die „Wölfe“ mit nur einem Feldspieler auf der Bank anreisten. Marc Weigel und Erek Heinz mussten sich kurz vor Spielbeginn krankheitsbedingt abmelden. Justus Dhom, ein A-Jugendlicher, kam zu seinem Debüt, das ihm sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird. Erstmals kam er kurz nach dem Seitenwechsel auf die Platte, um das Feld zwei Minuten später wieder verlassen zu müssen. Nach einem Zusammenprall erlitt er eine Platzwunde im Gesicht und war zum Zusehen gezwungen. Also mussten die restlichen sechs Feldspieler 58 Minuten lang durchspielen. Marc Kuhn erzielte nach 32 Minuten die 15:14-Führung für seine Farben. Es sollte die letzte in dieser Partie sein. Zusehends schwanden die Kräfte der Gäste. „Wir haben uns trotzdem immer klare Chancen herausgespielt. Leider waren wir stehend K.O. und konnten mindestens fünf davon nicht verwerten“, meinte Ebel. Trotzdem stand es fünf Minuten vor dem Schlusspfiff nur 20:22 aus Sicht der „Wölfe“. Schwach war die Quote vom Siebenmeterpunkt: vier von sechs Strafwürfen konnte die HR nicht im gegnerischen Tor unterbringen. Die zweite Damenmannschaft verlor beim TV Edigheim mit 12:14 (5:8). So spielten sie Damen: Steinbach; Graf 5/4, Stark 4, Schafar 3, Herrmann 1, Ludwig 1, Bornewasser 1, Koch 1, Vogel, Fattler, Ecker. Herren: Kaiser, Griebe; Ebel 7/1, Risser 3, Selz 3, Kuhn 3, Drude 3/1, Yannick Boger 1, Dhom.

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