Donnersbergkreis Handgemachtes mit Hippie-Flair

WEIERHOF. Kenny Legendre alias „Majiken“ gestaltete seinen Solo-Abend im Blauen Haus vielseitig und abwechslungsreich. Der Musiker mit US-amerikanischem „Migrationshintergrund“ hat sich in verschiedenen Coverbands als Sänger und Gitarrist einen Namen gemacht. 2007 entschied er sich, sein Steckenpferd zur Profession zu machen und hat nun seine erste Solo-CD „Endlich!!!“ herausgebracht.

Neben seinen Eigenkompositionen spielte er am Samstagabend Lieder von Cat Stevens, Bob Dylan, Simon and Garfunkel, Neil Young und anderen. Man fühlte sich in die eigene Jugend zurückversetzt, als das Haar noch voller, die Taille schlanker und der Kopf noch voller Träume war. Seine Eigenkomposition „Pink Sheep“ bestach durch rockige Klänge und die Mahnung, dass etwas Fremdes nichts Schlechtes sein muss. Entstanden ist das Lied, als sich Kenny Legendre beim Aussteigen aus dem Flugzeug in Schottland über pinkfarbene Schafe auf den Hügeln wunderte. Dem Wort „langhaariger Bombenleger“, das ihm in der Pfalz zum ersten Mal begegnete, widmet er ein Lied, in dem er sich augenzwinkernd gegen Vorurteile gegenüber Menschen mit langem Haupthaar wehrt. Seine gelungene „Integration“ beweist der Sänger mit Reinhard Meys „Über den Wolken“. „Majiken“ wäre aber nicht er selbst, würde er das Lied am Schluss nicht mit einem schrägen Jazzakkord verzieren. In „Heidi. Hotmail“ warnt er vor den Auswirkungen von Internetbekanntschaften im schwungvollen Rhytmuswechsel. Zwischendurch spielt er mit seinem Publikum, bis es singt – und sogar pfeift wie etwa im Klassiker „Sittin’ on the dock oft the bay“ von Otis Redding. Seinen besonderen Sound bezieht Kenny Legendre auch aus seinem Lieblingsinstrument, einer Resonator-Gitarre, die ihm der Gitarrenbauer Gerd Appelmann aus Alzey auf den Leib geschneidert hat. Die Gitarre verfügt einen metallenen Resonanzkasten, der den Ton als „mechanischer Lautsprecher“ verstärkt und etwas härter klingen lässt. Auch am Banjo und mit Mundharmonika gleichzeitig zur Gitarre, ganz im Stil von Bob Dylan, konnte sich der Musiker, der in Dielkirchen lebt, auszeichnen. Zum Schluss tauchte „Majiken“ noch einmal tief ein in die Hippie-Zeit: „Heart of Gold“ von Neil Young und „Lady D’Arbanville“ von Cat Stevens – ein gefühlvolles Klangerlebnis. (chsc)

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