Donnersbergkreis Hochwasserschutz im Fokus

Überflutungen nach Unwettern gab es auch schon in der Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden: Diese Aufnahme stammt aus Orbis im Jah
Überflutungen nach Unwettern gab es auch schon in der Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden: Diese Aufnahme stammt aus Orbis im Jahr 2016.

«Kirchheimbolanden.» Auch wenn die Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden bislang von einer Unwetterkatastrophe wie vor fünf Jahren im Alsenz- und Moscheltal verschont geblieben ist, wird das Thema Hochwasservorsorge dort in diesem Jahr ein Thema sein. Das aus gutem Grund: Denn die Ergebnisse einer Untersuchung zeigen, dass es auch in diesem Bereich gefährdete Dörfer gibt. Das Kibo-Bad oder die Zukunft der Feuerwehr sind weitere Themen, die Bürgermeister Axel Haas für 2019 auf dem Zettel hat. Und dann ist da auch noch die Sommerrodelbahn.

„Wir wollen das Thema konkret angehen“, sagt Haas mit Blick auf Hochwasservorsorgekonzepte für Ortsgemeinden der Verbandsgemeinden Kirchheimbolanden. Am heutigen Dienstag, 19 Uhr, wird sich der Verbandsgemeinderat im Kirchheimbolander Rathaus mit einem Grundsatzbeschluss befassen. „Wir haben ein Konzept, wissen, wie die Gefährdungen sind“, sagt der Bürgermeister. Die Ortsgemeinden seien hier eingebunden. „Wir überlegen, das Thema von den Ortsgemeinden auf die Verbandsgemeinde zu übertragen“, so Haas. Einblick gibt er bereits in Ergebnisse des Konzeptes: Am stärksten gefährdet sind die Ortsgemeinden Marnheim, Oberwiesen, Rittersheim und Gauersheim. Bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen sollen weiterhin die Gemeinderäte und Bürger einbezogen werden, sagt der Bürgermeister. Die Beteiligung der Bürger ist dem VG-Bürgermeister auch in anderen Bereichen wichtig. Etwa, wenn es um ein Engagement bei der Feuerwehr geht. Eine Frage, die man sich stelle, ist die nach der Zukunftsfähigkeit der Wehren. „Wir wollen alle Standorte erhalten“, betont der Bürgermeister. Dazu brauche man aber Personal – und zeitgemäße Gebäude. Für Letzteres seien mancherorts Sanierungsmaßnahmen notwendig. Was das Personal betrifft, so ist Haas glücklich über die kürzlich gegründete Bambini-Feuerwehr in Stetten. „Wir müssen die Kinder schon im Grundschulalter abholen“, sagt der Bürgermeister. Keine Überlegungen gebe es, wie in der Verbandsgemeinde Winnweiler einen hauptamtlichen Wehrleiter einzuführen. „Zumindest so lange wir ehrenamtliche Wehrleiter finden. Wir haben ja den Vorteil, dass wir zwei hauptamtliche Gerätewarte haben.“ Eine Großbaustelle wird die Verbandsgemeinde auch in diesem Jahr weiter beschäftigen: die Brandschutz- und Sanierungsarbeiten an der Grundschule in Kirchheimbolanden. 6,8 Millionen Euro waren als Kosten veranschlagt. Mittlerweile ist klar, dass diese nicht reichen. „Es ist ein altes Gebäude. Da macht man irgendwo was auf und erlebt dann eine Überraschung“, beschreibt es der Bürgermeister. Wie teuer die Maßnahme letztlich wird, könne er aber noch nicht sagen. Dafür wurde eine Lösung gefunden, was den Speiseraum der Mathilde-Hitzfeld-Schule betrifft. Der Wunsch war, dass dieser auch künftig in der Wandelhalle sein wird. „Das Problem war, dass die Essensausgabe neben den Toiletten war“, berichtet Haas. Die Toiletten sollen nun in den Keller verlagert werden. Alles andere als glücklich ist Axel Haas darüber, dass im Kibo-Bad kein Personal zur Verfügung steht, das Kurse anbieten kann. Der Verbandsgemeinderat hatte zwar der Aufstockung des Badpersonals um zwei weitere auf 10,5 Stellen zugestimmt, allerdings fehlt es hier an Bewerbern. Über eine Personalservicegesellschaft wurden ein Rettungsschwimmer und eine Fachkraft gefunden, die aber keine Kurse leiten können. „Wir sind hier offen für Alternativen. Hauptsache, es wird was angeboten. Wir haben ja alles da, bräuchten nur Personal“, so Haas. Klären möchte er zudem – zunächst innerhalb einer Arbeitsgruppe –, wie es mit einer Erweiterung der Sauna aussieht. Über Platzmangel gebe es hier bereits Beschwerden, insbesondere auch in den Ruheräumen. Eine Liegefläche und ein kleines Becken im Außenbereich waren in der Vergangenheit ebenfalls Thema. Hier gebe es aber ein Problem aus hygienischer Sicht, wenn die Besucher zwischen einer Wiese draußen und dem Hallenbad hin und her laufen. „Zudem bräuchten wir dann für den Außenbereich auch Aufsichtspersonal.“ Ein vieldiskutiertes Thema ist natürlich auch Axel Haas nicht entgangen: eine Sommerrodelbahn vom Donnersberg nach Dannenfels. „In die Geschichte bin ich in keiner Weise eingebunden“, berichtet Haas. „Was ich höre, ist, dass es in Dannenfels zwei Lager gibt.“ Der Bürgermeister ist der Meinung, dass man was machen muss auf dem Donnersberg. „Die Verbandsgemeinde hat da in der Vergangenheit viel Geld investiert“, so Haas. Er nennt hier den Keltenwall als ein Beispiel. „Ob die Geschichte des Berges mit einer Sommerrodelbahn zusammen passt? Ich weiß es nicht.“ Gleichwohl betont der Bürgermeister auch, dass er hier keine klare Meinung habe. Vernünftig findet er den nun eingeschlagenen Weg, zunächst einmal ein Gesamtkonzept zu entwickeln – zusammen mit den Menschen. Dann könne man immer noch sehen, wie es mit einer Sommerrodelbahn aussieht. „Wir müssen uns zuerst die Frage stellen, wo wir hinwollen – mit dem Donnersberg, aber generell auch der gesamten Region.“

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