Donnersbergkreis „Im Zieleinlauf vergisst man die Schmerzen“

„Bei einem Wettkampf ist es die Atmosphäre, die mich fasziniert“, sagt Lukas Tschoepke, hier beim Triathlon in Münster.
»Bei einem Wettkampf ist es die Atmosphäre, die mich fasziniert«, sagt Lukas Tschoepke, hier beim Triathlon in Münster.

«Rockenhausen.» In der Jugend des FV Rockenhausen groß geworden, wechselte der talentierte und laufstarke Mittelfeldspieler Lukas Tschoepke 2011 zum hessischen Verbandsligisten VfB Marburg. Eine Knieverletzung stoppte zunächst die Fußball-Karriere. Nach einer Operation orientierte sich Tschoepke um und ist seit sechs Jahren erfolgreicher Hobby-Triathlet. RHEINPFALZ-Mitarbeiter Fabian Schmitt sprach mit dem 27-Jährigen über die Ausdauer- und Mehrkampfsportart, „sein“ Heimspiel in Rockenhausen und dem Traum von Hawaii.

Lukas, der 1. Rockie-Man Triathlon 2012 war auch dein erster Wettkampf. Wie kam es damals dazu?

In Marburg musste ich in der ersten Pokalrunde kurz vor Schluss wegen Knieproblemen aufhören. Nach einer Arthroskopie war ich zunächst lange außen vor und wechselte im Laufe der Reha dann meinen Studienort. Als ich vom Rockie-Man am Herbstfestsamstag hörte, habe ich mich völlig spontan angemeldet. Zuvor war ich dreimal schwimmen und habe mir ein Rennrad ausgeliehen. Das war quasi der Startschuss für deine „Triathlon-Karriere“? Sozusagen. In Münster schloss ich mich dann dem Triathlon-Hochschulsport an und absolvierte dort im Sommer 2013 in der Sprintdistanz (500 Meter schwimmen, 20 Kilometer Rad fahren, 5 Kilometer laufen) meinen ersten „richtigen“ Wettkampf mit Vorbereitung. Im darauffolgenden September hast du dann den 2. Rockie-Man gewonnen. Wie ging es weiter? Nach mehreren Sprint-Wettkämpfen trat ich 2014 in Münster erstmals über die Olympische Distanz (1,5 km, 40 km, 10 km) an. Beim 3. Rockie-Man wurde ich Zweiter. Im nächsten Sommer habe ich wieder angefangen, intensiver zu trainieren und 2016 bei den Europameisterschaften in Wiesbaden meinen ersten Ironman über die Halbdistanz (1,9 km, 90 km, 21,1 km) geschafft. Bei 1500 Höhenmetern auf der Radstrecke war das bis heute mein härtester Wettkampf. Deinen bisher größten Erfolg, so sagst du selbst, konntest du im September 2016 in Köln feiern? Genau. Bei der Challenge Half Extreme wurde ich aus verlängerter Sprintdistanz am Samstag und der Halbdistanz am Sonntag von rund 100 Teilnehmern Gesamtsieger. Nicht zu vergessen bleibt der Sieg in deiner Altersklasse bei den Rheinland-Pfalz-Meisterschaften in Baumholder, zweimal der dritte Platz in der Gesamtwertung bei den Deutschen Meisterschaften der Justiz in Leipzig und Bruchsal, sowie der Sieg beim Sparkassen-Triathlon in Herxheim. Ein weiterer Höhepunkt war am vergangenen Sonntag die Challenge Kaiserwinkl-Walchsee (Österreich), die der Deutsche Sebastian Kienle, einer der besten Triathleten der Welt, in 3:48:39 Stunden gewonnen hat... Das war ein spektakulärer Wettkampf, mein erster im Ausland, über die Halbdistanz Ironman: Schwimmen auf den Berggipfel zu, Rad fahren mit sensationellen Aussichten durch die Alpen und Laufen um den Walchsee bei toller Stimmung. In einer Gesamtzeit von unter 4:40 Stunden (31:15 Minuten, 2:35 Stunden, 1:28 Stunden) wurde ich 67. von 1200. In einer normalen Woche trainierst du acht bis zehn Stunden. In den sechs Jahren hast du rund 25 Wettkämpfe absolviert. Was motiviert dich an diesem Sport? Hast du eine Lieblingsdisziplin? Bei einem Wettkampf ist es die Atmosphäre, die mich fasziniert. Jeder Einzelne sucht seine Herausforderung leistet Außergewöhnliches. Das wird von den Zuschauern honoriert, egal welche Zeit und welche Platzierung. Im Zieleinlauf vergisst man dann die ganzen Schmerzen während des Wettkampfes. Da überwiegt die Freude, es geschafft zu haben. Grundsätzlich habe ich Spaß an der Bewegung und bin gerne draußen in der Natur unterwegs. Triathlon deckt so ziemlich alles ab, eine Art Ganzkörpertraining. Als ehemaliger Fußballer liegt mir das Laufen am besten. Ein Blick in die Zukunft: Welche Ziele verfolgst du als Hobby-Triathlet? Hast du Vorbilder? Im Juli nächsten Jahres strebe ich in Klagenfurt meinen ersten Ironman über die Volldistanz (3,86 km, 180 km, 42,2 km) an. Mein Traum ist eine Teilnahme auf Hawaii. Dafür muss ich mich aber erst einmal qualifizieren. Eine Frist habe ich mir da nicht gesetzt. Mein Vorbild ist mein Opa Hermann. Er hat mir als kleiner Junge das Fahrrad fahren beigebracht. Wenn ich mit 87, bald 88, noch so fit bin wie er und so viel geleistet habe, dann wäre ich sehr zufrieden. Am Samstag findet der 7. Rockie-Man statt. Es ist deine sechste Teilnahme. 2013, 2016 und 2017 hast du ihn gewonnen. Folgt nun der vierte Titel? Was verbindest du mit dieser Veranstaltung? Der Rockie-Man ist für mich persönlich eine Art Saisonabschluss in der Heimat. Jedes Mal ist es, als ob ich nach Hause komme. Ich finde es super, dass es diese Veranstaltung im Rahmen des Herbstfestes gibt und sie Leute zum Sport führt. Klar gebe ich mein Bestes, ihn wieder zu gewinnen, habe aber auch kein Problem damit, wenn jemand besser ist (lacht)…

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