Donnersbergkreis Königswetter beim Silberjubiläum

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Steinbach. Was für ein Samstag! Goldener Sonnenschein beim Silberjubiläum, fast zehn Grad beim Start in Steinbach, nur eine leichte Brise oben auf dem Donnersberg. Eine große Zahl von Zuschauern feuert die Läuferschar an. 434 Teilnehmer erreichen das Ziel, und die Siegerehrung im Bürgerhaus in Münchweiler wird herzlich. Die vielen Helfer des LC Donnersberg haben auch beim 25. Donnersberg-Berglauf alles richtig gemacht.

Bestimmt wäre Roland Schreiber, der Chef des Clubs, gerne dabei gewesen. Recht kurzfristig musste er die Regie seinen erfahrenen Vorstandsmitgliedern überlassen, weil er noch einmal an seinem Arm operiert werden musste. Es hat nicht sollen sein, Schreiber verpasste zum ersten Mal einen Lauf hinauf auf den Gipfel. Vor dem Start Gewimmel vor dem Bürgerhaus in Steinbach. Die vor Lust strotzenden Läufer geben gegenüber ihre Klamotten in den zwei Transportern ab, direkt davor hält Peter Mast ein Schild in der Hand, mit dem er auf die Fotoaktion hinweist. „Seit drei Jahren machen wir das schon, es kommt richtig gut an“, erzählt Mast. Fotograf Dieter Moll knipst vor allem Mannschaftsbilder, fährt sofort nach den Start nach Hause, druckt die Bilder am Computer aus, die dann beider Siegerehrung verteilt werden. Ein seltener Service in der Laufszene. Toll! Auf der Suche nach einer Nachricht auch das Kamerateam des Südwestrundfunks. 1:30 Minuten in der Abendschau als laufender Kontrast zur Fastnacht, das dachte sich wohl Filmautorin Katja Even, die vor Jahren selbst einmal mitgelaufen war und um die besondere Atmosphäre bei diesem Lauf wusste. Über Mikrofon kommen ein paar Regeln: kein Handy, keine Kopfhörer, keine Babyjogger und keine Hunde! Da war der Lemberger Friedrich Hinkel (76) schon lange unterwegs. Er walkte eine Stunde vor dem offiziellen Start schon los – Bandscheibenprobleme. Aber daheim sitzen bleiben, das wollte er nicht. Er war bei jedem Lauf seit 1993 mit von der Partie. Nur mal so: Er hat 303 Marathons in den Beinen! Ein altbekannter Leichtathlet taucht da auf. Ob er sich verlaufen hat? Jens Werrmann (32), der Hürdenläufer, der bei der EM 2006 in Göteborg Sechster geworden war und dann nur noch von Verletzungen zurückgeworfen wurde. In 43:37 Minuten müht sich der Rockenhausener die 7,2 Kilometer hoch zum Ludwigsturm – Platz 198. Chapeau! Auf dem großen Parkplatz waren die zwei Transporter mit den Klamotten längst angekommen. Fein säuberlich werden in Minutenschnelle die Kleidertaschen zum Abholen aufgereiht. Nebenan steht das dampfende Teebüffet. Und so wie all die sportlichen Fastnachter ankommen, so holen sie sich ihren Tee und ihre Kleider ab. Nicht ohne ein Schwätzchen: „Unn, wie isses bei dir geloffe?“ Am Ende erreichen 434 Teilnehmer das Ziel. Die Pfalzmeisterschaften und das tolle Wetter hatten Magnetwirkung, die Konkurrenzveranstaltung in Bad Dürkheim, der Faschingswaldlauf aber, dürfte einige abgehalten haben. Doch egal. Jonas Lehmann hat zum fünften Mal diesen Lauf gewonnen – großer Beifall. Aber Melanie Noll wird von Simone Raatz geschlagen – große Überraschung. Roland Schreiber wird man alles noch am Abend am Krankenbett erzählt haben. Es war ein herrlicher Tag auf dem Donnersberg.

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