Donnersbergkreis Kauth: „Hatten einen guten Kandidaten“

Hatte sich mehr Stimmen für den FWG-Kandidaten Markus Fichter erwartet: Stadtbürgermeister Adolf Kauth (rechts), hier im Gespräc
Hatte sich mehr Stimmen für den FWG-Kandidaten Markus Fichter erwartet: Stadtbürgermeister Adolf Kauth (rechts), hier im Gespräch mit dem alten und neuen Verbands-Bürgermeister Bernd Frey (SPD), der die Bürgermeisterwahl in der Verbandsgemeinde Eisenberg mit deutlichem Vorsprung gewonnen hat.

Bevor am Sonntagabend im Gewölbekeller des Rathauses die Korken knallten, ähnelte die Stimmung im abgedunkelten Sitzungssaal der Atmosphäre in einem Theater kurz bevor sich der Vorhang hebt. Gedämpftes Gemurmel und eine spürbare Nervosität bei allen Beteiligten. Die löste sich erst, als das Endergebnis verkündet wurde: Amtsinhaber Bernd Frey (SPD) 73,8 Prozent (3204 Stimmen), Herausforderer Markus Fichter (FWG) 26,2 Prozent (1138 Stimmen).

Jubel und Erleichterung auf der einen, Betroffenheit auf der anderen Seite. Sorge bereitete manchen die relativ niedrige Wahlbeteiligung von 44,4 Prozent (2011: 59,5 Prozent). Unmittelbar nach der Bekanntgabe fragten wir mehrere Kommunalpolitiker, wie sie das Wahlergebnis bewerten. „Ich bin nicht gerade enttäuscht, aber ich hatte mir ein bisschen mehr ausgerechnet“, stellte Stadtbürgermeister Adolf Kauth (FWG) knapp fest. Und er ergänzte: „Wir hatten einen guten Kandidaten“. Auch FWG-Vorsitzender Peter Funck, der nächstes Jahr als Stadtbürgermeister-Kandidat ins Rennen geht, hatte sich mehr erwartet. „Ich war nach den Rückmeldungen im Wahlkampf sehr optimistisch“, so Funck. Für die anstehende Kommunalwahl bedeutet das Wahlergebnis für ihn, „dass wir überzeugen müssen, dass für Eisenberg ein eigener Stadtbürgermeister gut ist“. Eine verständlicherweise völlig andere Sichtweise war auf der Seite der Sieger zu hören. Er habe ein „so hohes und tolles Ergebnis“ für Frey nicht erwartet, so Reinhard Wohnsiedler, Vorsitzender des SPD-Gemeindeverbandes. „Ich habe zwar auf ein gutes Ergebnis gehofft, aber nicht mit über 70 Prozent gerechnet.“ Seinen Genossen gibt er sogleich eine Warnung für die Kommunalwahl mit auf den Weg: „Wir dürfen jetzt nicht übermütig werden und müssen die Erwartungen erfüllen, die an dem jetzigen Ergebnis hängen“. Besonderes Lob hatte Wohnsiedler für die „hervorragende Zusammenarbeit mit der CDU im Wahlkampf“. Dass in den letzten Wochen viele Menschen angesprochen wurden, zeige das Ergebnis, stellte SPD-Stadtratsmitglied und Landtagsabgeordnete Jaqueline Rauschkolb fest. „Jetzt geht es direkt weiter, und ich freue mich auf den Kommunalwahlkampf“, sagte sie. Kurz und bündig Manfred Rauschkolb (SPD): „Das Ergebnis ist ein sehr guter Rückenwind für 2019.“ Dem schloss sich Ratsmitglied Ender Önder an, der bei der Europawahl 2019 als Abgeordneter ins EU-Parlament einziehen möchte. Er habe nicht mit dem hohen Abschneiden von Frey gerechnet, zumal „Eisenberg eine Hochburg der FWG ist“, so Önder. Ganz und gar nicht überrascht vom „hervorragenden Ergebnis“ zeigte sich Klaus Groß von der CDU, die Frey als Kandidaten unterstützte. Mit der Bestätigung des Amtsinhabers sei die Arbeit der letzten acht Jahre honoriert worden. „Im Hinblick auf die Kommunalwahl war die Unterstützung Freys die richtige Entscheidung der CDU“, so Groß, der 2004 als von der FWG unterstützter CDU-Kandidat gegen den damaligen Bürgermeister Walter Brauer (SPD) 32,9 Prozent der Stimmen erhielt. Die Wahlparty war schon in vollem Gange, als CDU-Gemeindeverbandsvorsitzender Georg Grünewald, auch erster Stadtbeigeordneter und Ortsvorsteher von Stauf, eintraf. Sein Statement: „Erfahrung und politischer Hintergrund hat die Oberhand behalten. Zur Kommunalwahl sind mit Sicherheit noch Diskussionen zu führen“. Aussagen „zur weiteren Entwicklung“ werde er „jetzt noch nicht machen“.

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