Donnersbergkreis Kein Stellenabbau durch VG-Fusion

Zwei Verbandsgemeinden, zwei Verwaltungen – bei der geplanten Fusion der VG Rockenhausen und Alsenz-Obermoschel geht es auch um die Frage, wie viel Personal die neue VG noch benötigen wird. Beim Treffen des Ausschusses für Verwaltungs- und Gebietsreform der VG Alsenz-Obermoschel und des Haupt- und Finanzausschusses der VG Rockenhausen in Ransweiler teilte Gutachter Werner Theisen am Montag mit: Zunächst einmal wird sogar mehr Personal als bisher gebraucht.

Theisen hatte bereits vor einiger Zeit den Auftrag erhalten, den Personalbedarf der neuen Verbandsgemeinde zu ermitteln. Dabei sei der Gutachter der BPF Kommunalberatung zu folgendem Ergebnis gekommen, wie Tanja Gaß, Beauftragte der VG Alsenz-Obermoschel, und Rockenhausens VG-Bürgermeister Michael Cullmann auf Nachfrage der RHEINPFALZ mitteilten: Grundsätzlich besteht in der fusionierten VG ein Einsparpotenzial von 3,41 Stellen. Da jedoch zusätzlich individuelle Arbeiten einbezogen werden müssten, die etwa einer der beiden Räte für seine VG beschlossen hat – beispielsweise die Beschäftigung eines Klimaschutzmanagers –, ergebe sich für die neue Verbandsgemeinde ein (vorübergehender) Mehrbedarf von 0,88 Stellen. Mit der Fusion, so die Einschätzung des Gutachters, komme ein zusätzlicher Aufwand auf die Verwaltung zu, der jedoch mit den Jahren abnehme. Einen genauen Zeitraum konnte Theisen hierbei nicht nennen. In der Summe seien hier aber mittel- bis längerfristig 1,75 Stellen verzichtbar. Für die neue VG ergeben sich dem Gutachten zufolge mit der Zeit auch finanzielle Einsparmöglichkeiten. So wird künftig kein zweiter Bürgermeister benötigt, was mittel- bis langfristig rund 191.000 Euro an Personalkosten einsparen könnte. Eine weitere Reduzierung in Höhe von 65.000 Euro sei bei den Betriebsausgaben möglich, etwa durch niedrigere Kosten für Energie, Wareneinkauf oder weniger VG-Ratsmitglieder. Insgesamt hat Theisen ein Einsparpotenzial von 256.000 Euro pro Jahr errechnet. Bezüglich der Standort-Frage schlug der Gutachter vor, in Alsenz eine Bürgerservicestelle einzurichten, die etwa Aufgaben des Sozial- und Standesamtes sowie Rentenberatung übernimmt. Ferner regt er die Ansiedlung eines Fachbereichs in Alsenz an. Tanja Gaß wertete das Gutachten positiv. Teile der Verwaltungs-Belegschaft hätten die Sitzung mit regem Interesse verfolgt. „Da gab es ein großes Aufatmen, weil damit klar war, dass es nicht zu Stellenstreichungen kommen wird – auch wenn das nie der Grundgedanke war. Uns hat es bestätigt, dass beide Verbandsgemeinden schon jetzt effektiv arbeiten.“ Ähnlich sah es Cullmann: „Mich hat das Ergebnis nicht sonderlich überrascht. Es ist die Bestätigung, dass in beiden Verwaltungen die Arbeit geleistet worden ist, die dem regulären Personalbedarf entspricht.“ Dass derzeit sogar rund eine Stelle mehr benötigt werde, sei unter anderem auf die vielen Überstunden zurückzuführen: In Rockenhausen seien 3000, in Alsenz sogar 6000 Stunden aufgelaufen. Das Thema wird auch die beiden VG-Räte beschäftigen: morgen, Donnerstag, 19 Uhr, in Alsenz sowie am 2. Mai, 19 Uhr, in Sankt Alban.

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