Donnersbergkreis Kinder und Corona-Tests: Lollitests sollen den Kleinsten die Angst nehmen

Fische gucken: Damit Kinder entspannt Corona-Tests durchführen können, gibt es in der Teststation der VG Kibo nicht nur Lollites
Fische gucken: Damit Kinder entspannt Corona-Tests durchführen können, gibt es in der Teststation der VG Kibo nicht nur Lollitests, sondern auch eine Leinwand, die zur Ablenkung ein Aquarium zeigt.

Schulkinder sind regelmäßige Corona-Tests schon lange gewöhnt. Aber auch Kitakinder müssen immer öfter ein negatives Ergebnis nachweisen. Um es den Kleinsten mit dem Testen leichter zu machen, werden immer mehr Lollitests eingesetzt, die das Stäbchen in der Nase ersetzen. Laut manchen Kindern haben diese sogar unterschiedliche Geschmackssorten.

Als Erstes fällt in der Corona-Teststation der VG Kirchheimbolanden die große Leinwand auf – sie steht in dem Raum, in dem die Abstriche gemacht werden. Dort läuft entweder eine Aufnahme von einem Aquarium mit vielen bunten Fischen oder auch mal eine Kinderserie. Denn die Betreiber wollen den Kindern die Angst vor dem Testen nehmen, erzählt VG-Beigeordneter Joachim Didier.

Seit zwei Wochen werde das Publikum deutlich jünger. „Das hängt wohl damit zusammen, dass die Kitas jetzt auch die Parole ausgegeben haben, dass Kinder sich mehr testen lassen sollen“, schätzt Didier ein. Und gerade die Kleinen tun sich mit Nasenabstrichen schwer, bemerkten die Mitarbeiter im Testzentrum schnell. „Deswegen haben wir jetzt die Lollitests dazugenommen“, erzählt Didier. So werde die Hemmschwelle für die Kinder niedriger. Wichtig sei auch, dass man sich für das Testen bei den Kindern Zeit lasse. Dabei helfen ausgebildete Arzthelferinnen und auch Kitakräfte sind manchmal mit im Team.

Schulkinder schon mit Routine

Der Lollitest hat ein breites Stück zum Greifen; oben am Stab ist ein Wattebausch befestigt, der aussieht wie ein kleiner Marshmallow. Und wie schmeckt das? Eigentlich nach nichts, aber die Kinder haben auch schon mal Schokolade und Brombeere rausgeschmeckt, erzählt Didier schmunzelnd, der oft im Testzentrum nach dem Rechten schaut. „Vielleicht gibt’s ja auch mal Lewwerworscht“, ist sein nicht ganz ernst gemeinter Vorschlag. Der „Lolli“ muss dann eine Minute lang intensiv gelutscht werden, damit genug Speichel aufgenommen wird. Zu beachten ist auch, dass die Kinder 20 Minuten vorher nichts gegessen oder getrunken oder auch zähnegeputzt haben – das könnte das Ergebnis verfälschen.

In den Schulen in Rheinland-Pfalz wird schon lange regelmäßig getestet. „Da haben die Kinder mittlerweile eine super Routine“, erzählt Didier, der mit für die Schulen in VG-Trägerschaft verantwortlich, nach einem Gespräch mit der Grundschule in Kibo. Die Tests werden von den Kindern selbst unter der Aufsicht der Lehrer durchgeführt. Ab dieser Woche wird landesweit einmal zusätzlich – also jetzt montags, mittwochs und freitags – getestet. Außerdem entfallen laut der neusten Verordnung die Quarantäneregelungen für die direkten Sitznachbarn.

VG Nola stellt Lollitest in Eigenregie zu Verfügung

Während in Schulen Tests vorgeschrieben sind, ist das in Kindertagesstätten nicht der Fall. Dort müssen sich die Kinder erst testen, wenn in der Einrichtung ein Corona-Fall auftritt. Wenn die Kinder Kontakt hatten, war die Regel bisher so, dass sie nach fünf Tagen mit einem negativen PCR-Test oder einem zertifizierten Antigentest wieder in die Kita konnten; ohne Test dürfen die Kinder erst nach zehn Tagen wiederkommen. Diese Regelung ist seit Montag aufgehoben. Nun dürfen die Kinder schon am nächsten Tag wieder in die Kita, wenn sie ein offizielles negatives Testergebnis vorweisen. Das Land Rheinland-Pfalz will zusätzlich prüfen, ob es die Kindertagesstätten bei der Organisation der freiwilligen anlasslosen Testungen unterstützen kann.

Im Kitaverbund Kita Nordpfälzer Glückskinder haben sich die Verantwortlichen von der VG in Eigenregie schon seit Dezember darum gekümmert, dass den Familien mit Kindergartenkindern Lollitests zu Verfügung gestellt werden. Die Kosten trägt dabei die Verbandsgemeinde – ohne Finanzierungshilfen. Die Familien können auf freiwilliger Basis einmal pro Woche einen Lollitest mit nach Hause nehmen, der dann im vertrauten Umfeld und zusammen mit den Eltern angewendet wird. Im Februar wird die Zahl auf zwei Tests pro Woche erhöht.

Lollitests beibehalten

„Das kommt bei den Familien und auch den Kindern sehr gut an“, sagt Claudia Manz-Knoll, Pädagogische Gesamtleitung Kita Nordpfälzer Glückskinder. „Wir können so mehr Gesundheitsschutz für die Kinder, die Erzieher und Erzieherinnen und die Familien anbieten.“ Durch die kontinuierliche Teststrategie hätten bisher größere Infektionsausbrüche verhindert werden können, sodass auch die Öffnungszeiten stabil gehalten werden konnten. Deswegen wird die VG auf jeden Fall weiter Lollitests für die sieben Standorte des Kitabündnisses bereithalten.

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