Donnersbergkreis Kirchheimbolanden: Autobahnnähe zahlt sich für Gewerbegebiet aus

Noch ist viel Luft, aber zwei Unternehmen sorgen derzeit für weitere Lückenschlüsse im Gewerbegebiet an der Kaiserstraße.
Noch ist viel Luft, aber zwei Unternehmen sorgen derzeit für weitere Lückenschlüsse im Gewerbegebiet an der Kaiserstraße.

Das Kirchheimbolander Gewerbegebiet Kaiserstraße zwischen A 63 und Stadt füllt sich. Gerade in jüngerer Zeit interessieren sich Unternehmen für eine Ansiedlung. Zur Zeit baut die Firma Klaas, Hersteller von Mobilkränen aus Westfalen, eine Service- und Vermietstation.

«Kirchheimbolanden.» Die Baulücken im Gewerbegebiet Kaiserstraße füllen sich zusehends. Gleich mehrere Firmen errichten zurzeit ihre neuen Betriebstätten hier, andere haben Neubauten bereits eingeweiht. Das im Jahr 2000 erschlossene Gewerbegebiet parallel zur Autobahn 63, das lange Zeit etwas im Dornröschenschlaf schlummerte, entwickelt sich jüngst so zu einer festen Größe in der Kreisstadt. Ganz aktuell entsteht in südlicher Richtung eine Service-Niederlassung der Firma Klaas. Das mittelständische Familienunternehmen aus dem westfälischen Ascheberg hat sich auf mobile Kräne und Aufzüge spezialisiert, entwickelte bereits nach dem Zweiten Weltkrieg den ersten Schrägaufzug, der die Arbeit am Bau erheblich vereinfachte. 1993 konstruierte Klaas den ersten Aluminium-Kran – Grundlage für die Entwicklung weiterer Sondermaschinen etwa im Bereich der Feuerwehrtechnik. Der Maschinenbauer vertreibt seine Geräte ohne Zwischenhändler und vermietet sie auch. Umso wichtiger sei es für die Firma, bei ihren Kunden „vor Ort“ zu sein. In Kirchheimbolanden errichtet Klaas zurzeit seine neunte Service- und Vermietstation in Deutschland. Das Spektrum soll nach Firmenangaben Reparatur, Wartung und Vermietung sowie Beratung und Verkauf von Neu- und Gebrauchtgeräten umfassen. Dazu wird auf dem 3300 Quadratmeter großen Grundstück eine 14 mal 18 Meter große Stahlhalle mit Büros und Sozialräumen gebaut. Die Eröffnung ist laut Klaas für diesen Herbst geplant, die Arbeiten lägen im Zeitplan. Die Mauern der Büros und Sozialräume stehen bereits, ab 4. Juni soll das Hallengerüst aufgestellt werden. Der Standort startet nach Firmenangaben zunächst mit drei Mitarbeitern, die Leitung übernehme ein erfahrener Kollege aus dem Hauptsitz Ascheberg. Da in das Einzugsgebiet etwa 700 bestehende Klaas-Geräte fallen, sei laut der Firma aber mit einer baldigen Aufstockung des Personals zu rechnen. Mit dem Standort in Kirchheimbolanden könne Klaas das Rhein-Main- und Rhein-Neckar-Gebiet optimal abdecken und so sein Servicenetz weiter ausbauen. „Bisher mussten die Kunden aus diesem Gebiet zum Teil lange Anfahrtswege in Kauf nehmen, um ein Gerät reparieren oder warten zu lassen. Da das gekaufte Grundstück nur zwei Minuten von der Autobahn entfernt liegt, ist die neue Niederlassung verkehrstechnisch sehr gut zu erreichen“, sagt eine Firmensprecherin. Für Stadtbürgermeister Klaus Hartmüller ist die Ansiedlung von Klaas eine ganz typische für die jüngste Entwicklung des Gewerbegebietes. „Wir haben gerade in der jüngeren Zeit vermehrt Anfragen von Firmen aus verschiedenen Bereichen.“ Die Nähe zur Autobahn und zum Rhein-Main-Gebiet sei für viele interessant. Für die Stadt seien solche Ansiedlungen wichtig, auch wegen möglicher Arbeitsplätze. Hartmüller gibt aber auch zu, dass der Weg bis zu einer Neuansiedlung oft lang ist. „Das liegt allerdings nicht an uns. Wir sind flexibel, versuchen schnell Ortstermine zu machen und Wünsche der Interessenten zu berücksichtigen. Aber vielfach ändern sich Planungen der Firmen dann wieder“, sagt Hartmüller. Lediglich beim Ansiedlungswunsch eines Billigmarktes habe der Stadtrat abgelehnt. „Wir bleiben hier unserem Einzelhandelskonzept treu, wollen keine Ansiedlung auf der grünen Wiese, sondern in der Stadt.“ In direkter Konkurrenz steht die Kreisstadt mit dem Gewerbepark Sembach, der auf dem ehemaligen amerikanischen Militärflugplatz entstand und mit einem Gesamtareal von rund 226 Hektar eines der größten Konversions-Projekte in Rheinland-Pfalz ist. „Für viele Firmen zählt am Ende der Grundstückspreis“, sagt Hartmüller. Aktuell sind im Gewerbegebiet Kaiserstraße noch rund 25.000 Quadratmeter frei, wie Tobias Diefenbach von der Verbandsgemeinde-Verwaltung auf RHEINPFALZ-Nachfrage mitteilt. Damit ist ein Großteil der Fläche bereits verkauft. Neben Klaas baut zurzeit auch Henning Gaede eine neue Kraftfahrzeug-Prüfstelle. Nicht ganz so groß wie sein Firmensitz in Winnweiler soll die werden, sagt der Inhaber der T.Ü.K.G. GmbH. Witterungsbedingt sei der Bau etwas verzögert, aber das Stahlgerüst der 200 Quadratmeter großen Halle steht bereits. Die Fassade soll in den nächsten Tagen folgen. In der Halle soll ein Prüfstand für die technische Überwachung von Kraftfahrzeugen entstehen, außerdem eine Lagerhalle und Bereitschaftsräume für die Monteure. Die Eröffnung des Standortes sei in jedem Fall noch für dieses Jahr geplant.

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