VG Kirchheimbolanden Kitas/Grundschulen: Fast drei Euro mehr für ein Mittagessen

Ein gutes Schul- oder Kita-Essen hat seinen Preis. In der VG Kirchheimbolanden sind die Entgelte aufgrund wegfallender Lohnkoste
Ein gutes Schul- oder Kita-Essen hat seinen Preis. In der VG Kirchheimbolanden sind die Entgelte aufgrund wegfallender Lohnkostenzuschüsse nun aber derart nach oben geschnellt, dass Eltern schwer schlucken müssen.

Dass die Preise stark steigen, erlebt die Mehrheit der Bürger derzeit überall. In der VG Kirchheimbolanden trifft es nun Eltern der kommunalen Kita- und Grundschulkinder buchstäblich doppelt. Denn die Kosten für das tägliche Mittagessen sind nach oben geschnellt. Mancherorts wird nach Alternativen gesucht.

Die Preise für die Mittagsmahlzeiten in den kommunalen Grundschulen und Kindertagesstätten in der VG Kirchheimbolanden – dazu zählen allerdings nicht die Kitas in der Stadt Kirchheimbolanden selbst – haben sich nahezu verdoppelt. Zu diesem drastischen Schritt sah sich die Verbandsgemeinde mit Wirkung zum 1. September 2022 gezwungen.

Die Verwaltung selbst war nach eigener Auskunft mit neuen gesetzlichen Regelungen konfrontiert, die keine weiteren Lohnkostenzuschüsse mehr vorsahen. Entsprechend können diese nun nicht mehr an die beliefernde Küche weitergegeben werden. Durch den Wegfall der Förderung erhöht sich der Preis für eine Mahlzeit von bisher 3,60 Euro auf nunmehr 6,43 Euro. Zuvor war der Preis für das Mittagessen seit 2011 nicht mehr angehoben worden.

Erfreulich: Es wird frisch gekocht

Ein wenig in den Hintergrund tritt dadurch auch das grundsätzlich erfreuliche Konzept, dass man in der VG Kirchheimbolanden dem vorherrschenden Trend zur Belieferung durch Großküchen mit Fertigessen nicht folgt. Bereits seit 2009 versorgt die schuleigene Küche der Grundschule Bolanden-Weierhof in Eigenregie die Grundschulen und Kindertagesstätten in der VG.

Die angegliederten Schulen und Kitas kooperierten seither zur allseitigen Zufriedenheit und auch auf kurzen Wegen mit der Küche, bestätigt die zuständige Mitarbeiterin der VG-Verwaltung, Beate Borbe. „Essen ist Vertrauenssache. Es wird frisch gekocht. Die Schulküche in Weierhof entspricht sogar mit drei Sternen dem höchsten Zertifizierungsstandard.“ Umso schwerer sei es natürlich auch gewesen, der Schulküche den jüngsten Beschluss mitzuteilen. Durch den Wegfall der Lohnzuschüsse sah diese sich anschließend außerstande, ab September die bislang gewohnten Preise halten zu können. Folglich musste die Verbandsgemeinde die Entgelte anpassen.

Erste Gemeinden scheren nun aus

Nachdem auch den zuständigen Ortsgemeinden als Träger Ende Juni kurzfristig die Erhöhung mitgeteilt worden war, informierten diese wiederum die Eltern. „Alle Beteiligten waren verständlicherweise wenig begeistert“, schildert der Bischheimer Ortsbürgermeister Michael Brack. „Wir haben den Hintergrund für die Erhöhung zusätzlich auch schriftlich erklärt. Und natürlich bleibt das Unverständnis trotzdem bei einer Verdoppelung des Preises erst einmal groß.“

Zusammen mit dem Elternbeirat wurde Brack daher umgehend aktiv und startete mit der Suche nach einem alternativen Catering-Anbieter. Mit Erfolg: Der Zuschlag für die Verköstigung der maximal 80 Bischheimer Kita-Kinder ging schließlich an das Landhotel Berg in Dannenfels, das nun außerdem auch die Kitas Dannenfels, Oberwiesen und Niederwiesen beliefert. Seit dem Start des neuen Kita-Jahres am 5. September werden die Essen nun zu einem Preis von 4,80 Euro aus dem Kastaniendorf geliefert. Man sehe der Zusammenarbeit optimistisch entgegen und freue sich darüber, dass diese so kurzfristig organisiert werden konnte, zeigte sich Michael Brack erleichtert. Und auf der Speisekarte gebe es sogar noch etwas Neues: „Ein veganes Gericht sowie Fisch können jetzt immer mit angeboten werden.“

Auch Bracks Marnheimer Amtskollege Tim Mühlbach hat für die maximal 120 Kita-Kinder eine private Catering-Lösung aufgetan: Die Kita wird nun vom „Lautersheimer Gutshof“ beliefert. Mühlbach: „Bei einem Vollzeitkind in unserer Einrichtung wird voraussichtlich ein Beitrag von 69 Euro erhoben. Dies sind lediglich neun Euro im Monat mehr als vorher.“

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