Donnersbergkreis Klimawandel: Online-Vortragsreihe zeigt, was jeder Einzelne tun kann

Der durchschnittliche CO2-Fußabdruck der Deutschen liegt bei etwa elf Tonnen pro Person und Jahr.
Der durchschnittliche CO2-Fußabdruck der Deutschen liegt bei etwa elf Tonnen pro Person und Jahr.

Der Bezirksverband Pfalz hat eine Vortragsreihe zum Thema Klimawandel gestartet. Unter dem Titel „#sustainapalz – Nachhaltigkeit in der Westpfalz“ wird dabei versucht, möglichst viele Themen zu bearbeiten, die auch die Menschen in der Pfalz betreffen.

Kaum ein Thema beherrscht den Diskurs zur Zeit so sehr wie der Klimawandel. Nachhaltigkeit ist in aller Munde, überall entstehen Projekte zur Entwicklung regenerativer Energie. Die Facetten des Themas reichen von großer Politik bis hin zum Verhalten jedes Einzelnen – und freilich fehlt es auch nicht an Kritikern.

Den Anfang der Vortragsreihe machte Bernadett Glosch von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, die in einem Online-Vortrag zum Thema „Was kostet uns (kein) Klimaschutz?“ versuchte, den „oft ein wenig abstrakten Diskurs greifbar zu machen“, wie sie erklärte. Was kann man machen, um den Klimaschutz in den eigenen Alltag zu integrieren – und was nützt das dann tatsächlich? „Wichtig sind Informationen“, sagte Glosch. Je mehr man über viele Dinge und deren Auswirkungen wisse, desto mehr könne man reagieren und sein eigenes Verhalten möglicherweise anpassen. Als Ergebnis könnte man so zumindest seinen persönlichen CO2-Fußabdruck verringern.

Beispielhaft zeigte sie fiktive Personen mit verschiedenen Lebensmodellen und unterschiedlichem Konsumverhalten. „Frank Burger“ könnte seinen Fußabdruck beispielsweise verbessern, indem er seine Ernährung ein wenig anpassen würde. Glosch betonte dabei auch, dass es keineswegs darum ginge, die Menschen nun zu Veganern oder Vegetariern umzuerziehen. Es helfe schon, wenn man den Fleischkonsum überdenke und vielleicht auch mal fleischfreie Tage einführen würde. „Familie Land“ – ein weiteres Beispiel im Vortrag – könnte hingegen viel tun, indem sie ihr altes Haus durch eine KFW-Sanierung energetisch auf moderne Standards hebe. Oder dadurch, dass eine womöglich große Wohnfläche halbiert und dem tatsächlichen Bedarf angepasst würde.

Auch Geld kann gespart werden

Generell, abseits von Beispielfamilien, spiele das Konsumverhalten eine große Rolle, wenn es um alltägliche Faktoren des Klimawandels gehe. „Nähen statt wegwerfen und generell weniger Lebensmittelverschwendung“, nannte Bernadett Glosch konkrete Ansatzpunkte. Man solle sich zudem nicht dem Irrglauben hingeben, ein Einzelner könne nichts bewirken oder auch, dass Deutschland doch so klein sei im globalen Vergleich. „Was einer machen kann, das sollte er auch machen“, sagte Glosch. Schließlich liege der durchschnittliche CO2-Fußabdruck der Deutschen bei etwa elf Tonnen pro Person und Jahr und damit weit über dem globalen Durchschnitt von etwa 6,7 Tonnen.

Dass Veränderungen generell auf Widerstand stoßen, erst recht in Krisenzeiten, sei ganz normal. Viele finden sich dann vielleicht auch in einem Wertekonflikt wieder, müssen sich selbst gegenüber auch innere Widersprüche rechtfertigen, etwa wenn sie ihr Konsumverhalten umstellen. Die Verbraucherzentrale hat unlängst recherchiert, wie sich schon kleinste Verhaltensänderungen bei Themen wie Ernährung, Wohnen oder Mobilität auf den CO2-Fußabdruck auswirken können. „In den meisten Fällen lassen sich neben CO2 auch deutlich Kosten sparen“, sagt Glosch. Klimaschutz könne also gleichzeitig auch dabei helfen, in Zeiten von Inflation und Krisen den eigenen Geldbeutel zu entlasten. Große Faktoren im persönlichen Konsumverhalten seien etwa die Verwendung eines Sparduschkopfes, ein moderater Verzicht auf Flüge, eine pflanzenbetonte, saisonale und regionale Ernährung und alternative Lösungen beim Autofahren – etwa Kurzstrecken wenn möglich mit dem Fahrrad zurückzulegen.

Vorträge gehen bis Oktober

Wie vielseitig die Gedanken rund um den Klimaschutz noch weitergedacht werden können, zeigt ein Blick auf den weiteren Plan der Vortragsreihe. Am 4. Juli wird Heiko Hübscher, Gärtnermeister im Rosengarten in Zweibrücken, über das Thema „Ein Garten der Vielfalt“ referieren, also darüber, wie man auch im eigenen Garten nachhaltiger arbeiten kann. Am 10. Juli wird es dann um das Thema Dachsanierung gehen. Bis Oktober werden noch Vorträge zu Themen wie Elektromobilität, Balkon-Photovoltaik oder auch die Suche nach der richtigen Heizungsanlage folgen. Alles Themen, die längst den alltäglichen Diskurs mitbestimmen. Die meisten Vorträge werden online oder sogar als hybride Veranstaltungen kostenfrei angeboten und können so von überall mitverfolgt werden. Informationen zu Terminen und den Online-Zugang gibt es über die Internetseite des Bezirksverbandes.

Die Vortragsreihe ist Teil der Kampagne „Westpfalz nachhaltig – gemeinsam für ein gutes Klima“. „Die Westpfalz ist ein wunderbarer Lebensraum, den es zu erhalten gilt. Mit unserer Kampagne wollen wir genau dazu beitragen. Zugleich ist es uns wichtig, mit der Bevölkerung in einen fruchtbaren Dialog zu treten“, sagt Antonia Reifferscheid vom Bezirksverband, die für die Kampagne mitverantwortlich ist.

x