Donnersbergkreis Knackige Anstiege und herrliche Aussichten

Zwei Läufer im Wald: Karl-Heinz Klos vom LC Donnersberg (rechts) und RHEINPFALZ-Redakteur Sebastian Stollhof auf der 14-Kilomete
Zwei Läufer im Wald: Karl-Heinz Klos vom LC Donnersberg (rechts) und RHEINPFALZ-Redakteur Sebastian Stollhof auf der 14-Kilometer-Strecke des Donnersberg-Trails.

«Imsbach.» Premiere am höchsten Berg der Pfalz: Die Verbandsgemeinde Winnweiler veranstaltet zusammen mit dem Leichtathletik-Club Donnersberg am Samstag, 1. Juli, erstmals einen Donnersberg-Trail. Die Läufer können dabei zwischen einer rund 14 und einer etwa 39 Kilometer langen Strecke mit Start in Imsbach wählen. Zu sehen bekommen die Sportler dabei einiges. Es soll ein Genusslauf werden, ohne Zeitmessung – und an Höhenmetern wird es dabei auch nicht fehlen. Wir waren vorab zusammen mit Organisator Karl-Heinz Klos auf der 14-Kilometer-Strecke unterwegs.

Karl-Heinz Klos zuckt mit den Schultern. Eigentlich, so könnte man meinen, kennt der Imsbacher zwischen seinem Wohnort und dem Donnersberg jeden Stein. Doch in diesem Moment ist er leicht ratlos. Der Spruch, dass man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sieht, passt hier wie die Faust aufs Auge. Den Berg haben wir uns hochgekämpft – durch kniehohe Brennnesseln, über auf dem Boden liegende Bäume, in kleinen Schritten. Kraftsparend. So wie es der 65-jährige erfahrene Läufer empfohlen hat. Hätten wir gar nicht müssen. Wir sind zu weit gelaufen. Vor lauter Plaudern haben wir die Abzweigung verfehlt. Also zurück. Das Gute: Es geht bergab. Und es zeigt auch: Hier, auf dieser Passage, ist Konzentration gefragt. Hier, irgendwo im Wald zwischen Langheckerhof und Imsbach. So ganz grob zumindest. Früher verlief hier auch mal der Pfälzer Höhenweg. Alte Markierungen an den Bäumen werden uns das gleich zeigen, wenn wir denn wieder auf dem richtigen Pfad sind. „Ich weiß noch nicht, ob wir diese Passage beim Lauf überhaupt einbauen“, sagt Klos. Einerseits verständlich, gerade weil die Orientierung da nicht ganz einfach ist. Andererseits schade. Es ist ein wunderbarer Abschnitt mit herrlichen Felsformationen, Natur pur. Trailläufer lieben so etwas. Ihnen kommt es nicht unbedingt darauf an, neue Bestzeiten aufzustellen. Sie wollen Natur erleben, Landschaft bewundern – laufend genießen sozusagen. So soll es auch am 1. Juli sein. Eine Zeitmessung wird es nicht geben. Jeder Läufer soll nach seinen Fähigkeiten unterwegs sein. „Die Region ist so etwas wie ein Eldorado für Trailläufer“, erzählt Klos, aktives Mitglied beim LC Donnersberg. Er hat diese Meinung nicht exklusiv. Von anderen Läufern hat nicht nur er das immer wieder erzählt bekommen. Beispielsweise im Frühjahr 2016. Damals fand rund um Imsbach von einem Trailmagazin – mit Unterstützung von Trail-Ass Max Kirschbaum sowie Klos und weiteren Läufern des LC Donnersberg – eine Art Trainingseinheit mit Einladung über soziale Netzwerke statt. „Alle waren begeistert“, erinnert sich Klos. Das Magazin schrieb damals vom „Herzland des Trailrunnings“. Die Idee von einem richtigen Traillauf war geboren. In Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde Winnweiler. Auch, um Werbung für den Pfälzer Höhenweg zu machen, auf dem die beiden Strecken immer wieder verlaufen, wie der 65-Jährige erzählt. Wir sind mittlerweile in der Nähe des Imsbacher Katharinenweihers angekommen. Hier soll es am Samstag in einer Woche eine Verpflegungsstation geben. Für die Läufer auf der Kurzstrecke die einzige. Für die auf der langen Distanz die erste von fünf, die das rührige Team des LC Donnersberg anbieten wird. Start war am Feuerwehrhaus in Imsbach. Zunächst ein paar Meter auf dem neuen Radweg, dann rechts ab und schon bald in den Wald. Unterwegs haben uns ein paar Kühe von ihrer Weide begrüßt – auf der Suche nach Schatten. Kein Wunder bei diesen heißen Temperaturen schon in den Morgenstunden. Aber genau hier punktet auch der Donnersberg-Trail, der fast ausschließlich im Wald und auf schattigen Wegen verläuft. Und er punktet noch mit viel mehr. Wir laufen vorbei an ehemaligen Gruben, über schmale Pfade, erleben gleich mehrfach traumhafte Aussichten. „Viele Läufer werden da auch mal stehenbleiben und das genießen“, ist sich Klos sicher. Verständlich. Und an knackigen Anstiegen fehlt es auch nicht. Ganz so, wie es sich das Trailer-Herz wünscht. Eigentlich hatte der 65-Jährige auch an eine 21-Kilometer-Distanz gedacht. „Dann wären wir aber nicht auf den Donnersberg gekommen“, sagt er. Genau das wird bei der großen Runde der Fall sein. Adlerbogen, Ludwigsturm, Königsstuhl auf 687 Metern Höhe. Nichts wird fehlen. Knapp 40 Kilometer, 1350 Höhenmeter. Wir sind fast am Ziel der 14-Kilometer-Strecke. Aber eben nur fast. Einen hat Karl-Heinz Klos noch in petto. Bergab ins Langental, dann wieder hoch – zum Ziel an der Kupferberghütte oberhalb von Imsbach. Wer hier ankommt, bekommt am 1. Juli für seine Strapazen nicht nur was zu trinken, sondern auch eine traumhafte Aussicht. Ein Lauf zum Genießen eben ... Info 1. Donnersberg-Trail am Samstag, 1. Juli. Angeboten werden Strecken über 39 Kilometer (1350 Höhenmeter) und 14 Kilometer (600 Höhenmeter). Die Teilnahme ist kostenlos. Startpunkt für beide Distanzen ist um 10 Uhr am Feuerwehrhaus in Imsbach. Weitere Informationen und Anmeldung (bis zum 29. Juni) unter www.lc-donnersberg.de.

... vorbei an alten Gruben und wunderbaren Aussichtspunkten.
... vorbei an alten Gruben und wunderbaren Aussichtspunkten.
Die Strecke verläuft über einige Pfade, ein Auf und Ab ...
Die Strecke verläuft über einige Pfade, ein Auf und Ab ...
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