Donnersbergkreis Landesbetrieb kündigt Brückenbauern

Bis 2022 soll die Wormser Innenstadt entlastet, der Ost-West-Durchgangsverkehr über die Südumgehung der neuen B 47 geleitet werden. Dazu ist ein Lückenschluss zur B 9 notwendig. Die Arbeiten sind im Gang, nur an einer Brücke ruhen sie. Jetzt hat der Landesbetrieb Mobilität Worms (LBM) dem damit beauftragten Schifferstadter Bauunternehmen gekündigt. Ein Unternehmenssprecher war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Der rund 2,35 Kilometer lange Lückenschluss führt die vierspurige B 47 fort ab Anschlussstelle Kolpingstraße zum Anschluss an die B 9 und weiter über die Rheinbrücke. Dort quert die Bundesstraße, die bislang durch die Innenstadt verläuft und laut LBM zu rund elf Prozent vom Durchgangsverkehr genutzt wird, den Rhein und läuft rechtsrheinisch weiter. Zur neuen B-47-Trasse gehören im ampel- und kreisellosen Konzept mehrere Brückenbauwerke und Unterführungen. Davon wurden drei Bauwerke im März vom LBM vergeben. „Während zwei fast im Rohbau fertig sind, kommt die Brücke Horchheimer Straße nicht in die Gänge“, informiert LBM-Dienststellenleiter Bernhard Knoop auf Anfrage. Für die 38 Meter breite und 18,50 Meter lange Spannbetonbrücke sei eine Bauzeit von zehn Monaten vorgesehen. Dafür seien Kosten von 1,56 Millionen Euro veranschlagt. Doch das beauftragte Schifferstadter Bauunternehmen habe lediglich den Rasen weggeschoben, zwei Baubuden hingestellt und Bauzäune errichtet. „Als Auftraggeber sind wir seit der Erteilung des Auftrags mit der Bauleitung des Unternehmens in Kontakt“, erläutert Knoop. Mehrmals habe der LBM mündlich und schriftlich zum Baustart aufgefordert, das Unternehmen Ende Mai dann in Verzug gesetzt, das heißt, der Baufirma rein rechtlich eine letzte Chance vor der Kündigung gegeben. Daraufhin habe die Firma, die laut Knoop als „fachkundig und leistungsfähig“ bekannt sei, eine Baustraße hergestellt. Mitte Juli habe der LBM erneut eine Frist zum Beginn gesetzt, worauf die Baufirma mitteilte, sie bemühe sich darum. Nachdem weiter nichts passierte, habe der LBM den Vertrag komplett gekündigt. Eine Konventionalstrafe, also eine Geldstrafe bei Nichterfüllung des Auftrags, sei nicht vorgesehen. „Wir haben dafür keine Notwendigkeit gesehen“, sagt Knoop. Es handele sich um eine Straßenbrücke mit durchschnittlichem Schwierigkeitsgrad. Die Brücke soll neu ausgeschrieben werden. Damit, rechnet der LBM, kann der Zeitverlust wieder ausgeglichen werden. Noch sehe der LBM den Termin zur Fertigstellung der Südumgehung im Jahr 2022 als nicht gefährdet. Mit dem Schifferstadter Unternehmen wolle der LBM keinen Streit. Bernhard Knoop hofft, dass trotz des „Austauschs von Rechtspositionen“ eine Einigung zu erzielen ist.

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