Donnersbergkreis „Mache ,Sightseeing’ während des Marathons“

GAUERSHEIM. New York City 2011, London und Berlin 2015, Chicago 2016: Vier der sechs größten Marathonläufe der Welt hat Petra Steuerwald schon erfolgreich absolviert. Gestern Nachmittag ist die Gauersheimerin nach Tokio aufgebrochen, um sich dort am Sonntag dem nächsten Hochkaräter zu stellen. RHEINPFALZ-Mitarbeiter Fabian Schmitt sprach vor dem Abflug mit ihr.

Frau Steuerwald, mit welchen Gefühlen treten Sie die Reise nach Japan an? Die Hauptstadt Tokio hat ja rund 9,4 Millionen Einwohner. Das Ballungsgebiet drumherum stellt mit einer Bevölkerung von über 37 Millionen die größte Metropolregion der Welt.

Diese Größenordnung ist natürlich gigantisch. Ich habe viel über die Stadt und die Kultur dort gelesen und bin sehr gespannt, was alles auf mich zukommen wird. Der Tokio-Marathon ist für Sie der vierte Lauf, an dem zwischen 40.000 und 50.000 Teilnehmer an den Start gehen. Was motiviert Sie hierfür? Diese Läufe sehe ich auch als Städtetour. Das sind einmalige Erlebnisse. Daher nehme ich mir auch keine bestimmte Wettkampfzeit vor. Ich will mir beim Rennen alles anschauen. Andere würden vielleicht mit dem Bus durch diese großen Städte fahren, ich mache „Sightseeing“ während eines Marathons. Ich setze mich einen Tag vor dem Start auch nicht in das Hotel und schone meine Waden (lacht). Sie kommen aus dem Reitsport und hielten sich schon immer mit Zehn-Kilometer-Läufen fit. Doch mit Langstrecken haben sie erst im Sommer 2011 begonnen. Wie kam es dazu? Ich wollte im Oktober 2011 unbedingt den New-York-Marathon laufen. Also habe ich damals im Juni angefangen zu trainieren. Seither laufe ich in der Regel zwei Marathons pro Jahr und habe in der Vorbereitungszeit ein Trainingspensum von rund 60 Kilometern pro Woche. Für viele ist laufen zu eintönig, zu langweilig. Warum nicht für Sie? Beim Laufen kommt man aus dem Trott heraus. Ich bin gerne in der Natur und versuche das Training neben meinen Verpflichtungen als Angestellte, Mutter und Pferdehalterin zu integrieren. Wie haben Sie sich speziell die letzten Wochen auf Tokio vorbereitet? Da bin ich beispielsweise öfter von Gauersheim aus auf den Donnersberg gelaufen. Das sind exakt 19,8 Kilometer. Am Haus Wildenstein habe ich mich dann immer den Läufern, die für den Donnersberglauf trainieren, angeschlossen. Eine letzte Frage: Fliegen Sie alleine? Und wann kehren Sie zurück? Ein Bekannter begleitet und unterstützt mich bei der Reise. Wenn alles klappt, bin ich am Montagnachmittag wieder in Gauersheim. Zur Person Petra Steuerwald, geboren am 17. Juni 1968, wohnhaft in Gauersheim, Angestellte im Rechnungswesen einer Tierarztpraxis, ist verheiratet, hat vier Kinder, und ist seit 2011 Marathon-Läuferin. Ihre Bestzeit: 3:56 Stunden, gelaufen in Frankfurt (Oktober 2012). |fsm

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