Donnersbergkreis „Maria läuft die Zeit davon!“

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Bis zum 10. Juni war Maria Methner eine lebensfrohe junge Frau. Die 26-Jährige, die im rheinhessischen Wörrstadt lebt, war glücklich, am Westpfalz-Klinikum in Kirchheimbolanden eine Ausbildung in der Pflegeschule machen zu können. Doch dann bekam sie eine niederschmetternde Diagnose: Methner ist an AML, einer Form der Leukämie, erkrankt. Sie braucht dringend eine Knochenmarkspende. Am morgigen Sonntag findet in Mainz eine Registrierung statt – für Maria und andere.

„Ohne Spender kann Maria nicht weiterleben!“ Nicole Wörns kämpft für ihre Freundin. Drei Tage nach der Diagnose kam Maria Methner ins Krankenhaus, hat mittlerweile zwei Chemotherapien hinter sich. Zwischenzeitlich durfte sie mal heim, seit 25. Juli ist sie nun wieder im Uniklinikum in Mainz. „Sie darf Besuch empfangen, rausgehen darf sie aber nicht. Wenn ich sie besuche, muss ich einen Mundschutz anziehen“, erzählt Nicole Wörns. Seit drei Jahren kennt sie Maria Methner. Es ist eine enge Freundschaft zwischen den beiden Frauen entstanden. „Meine beiden Kinder hängen auch an ihr“, erzählt die 33-jährige Albisheimerin. Sie will ihrer Freundin helfen. Diese stammt eigentlich aus Spremberg in Brandenburg. Dort leben auch noch ihre Eltern. „Sie versuchen Maria so oft zu besuchen, wie es irgendwie geht.“ Das gilt auch für Nicole Wörns. Vor wenigen Tagen hatten die beiden Frauen im Krankenhaus Erinnerungen ausgetauscht – an den gemeinsamen Urlaub vor einem Jahr. Nicole Wörns hofft, dass es nicht der letzte gemeinsame war. „Es ist furchtbar, wenn ein so junger Mensch eine solche Diagnose bekommt. Maria hat doch ihr ganzes Leben noch vor sich“, sagt die Albisheimerin – und ergänzt: „Es kann doch nicht sein, dass es auf der ganzen weiten Welt keinen passenden Knochenmarkspender gibt!“ Im familiären Umfeld von Maria Methner kann niemand als Spender in Betracht gezogen werden. Ihre Freundin nahm Kontakt zur Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) auf. „Dort hat man mir direkt geholfen“, zeigt sich Wörns dankbar. Und so kam auch kurzfristig für den morgigen Sonntag von 11 bis 16 Uhr eine Registrierungsaktion in der Hochschule Mainz zustande. Eigentlich war diese für einen 38-Jährigen aus Ingelheim gedacht. Doch der Mann hat den Kampf gegen den Blutkrebs leider verloren. Dessen Familienangehörige und Freunde rufen dennoch dazu auf, sich registrieren zu lassen. Für Maria und andere betroffene Patienten. „Maria läuft die Zeit davon! Es ist wichtig, die Menschen auf ihr Schicksal aufmerksam zu machen“, betont Wörns – und hofft, dass sich viele registrieren lassen. Wer dies nicht morgen in Mainz schafft, kann auch über die Internetseite der DKMS die dafür notwendigen Utensilien anfordern. Dann kann man sich mit einem Wattestäbchen einen Abstrich von der Wangenschleimhaut entnehmen und diesen samt ausgefüllter Einverständniserklärung an das Labor schicken. Nach der Registrierung werden die Untersuchungsergebnisse in der Datei gespeichert und anonym für den weltweiten Patientensuchlauf zur Verfügung gestellt. Spenden kann jeder Gesunde zwischen dem 17. und 55. Lebensjahr. Info —Registrierungsaktion für Maria Methner und andere morgen, Sonntag, 11 bis 16 Uhr, Hochschule Mainz, Holzstraße 36. —Weitere Informationen zu Registrierungen und der DKMS unter www.dkms.de |ssl

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