Rockenhausen Martin Conrad und Patricia Kranz stellen aus

Werke von Martin Conrad (links) und Patricia Kranz sind im Museum für Kunst zu sehen.
Werke von Martin Conrad (links) und Patricia Kranz sind im Museum für Kunst zu sehen.

Eine neue Ausstellung mit Werken von Patricia Kranz und dem aus Grünstadt stammenden Martin Conrad läuft ab dem kommenden Wochenende im Museum für Kunst in Rockenhausen. Sie trägt den Titel „Garten der Narben – Wege der Verwandlung“.

Die offizielle Eröffnung ist am Sonntag, 23. Juni, um 11 Uhr. Ein Blick in die Schau ist aber auch schon vorab bei der Rockenhauser Kulturnacht KulturRok am Freitag, 21. Juni, ab 18 Uhr möglich. Martin Conrad zeigt Malerei und Zeichnungen, Patricia Kranz Fotografien und Objekte aus Plastik. Beide Künstler sind Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Pfälzer Künstler (APK) und stellen erstmals gemeinsam aus.

Patricia Kranz, geboren in Bennhausen, setzt sich in ihren Arbeiten mit einem populären Gebrauchsgegenstand der heutigen Zeit auseinander: Plastiktüten, fester Bestandteil der Kultur, die zugleich sinnbildhaft den Warenfetisch der Postmoderne verkörpern. Sie lässt aus den ebenmäßigen Folien farbige Objekte wachsen, wobei die ehemals glatte Oberfläche der Tüten aufgebrochen und ihrer selbst entfremdet wird. In einem ausgefeilten Schmelzprozess transformiert sie das Material in filigrane und skulpturale „Networks“, deren künstlerische Materialität und biomorph anmutende Formgebung auf das Spannungsverhältnis zwischen Artifiziellem und Natürlichem verweisen, wie es einem Text von Hannah Schraven zu entnehmen ist. In ihren Fotografien sind die Objekte der „Networks“ teils ebenfalls Motiv. Kranz hat in Mainz Kunst mit den Schwerpunkten Malerei und Bildhauerei studiert. Sie lebt und arbeitet in Biederitz (Sachsen-Anhalt).

Die Idee der Transformation

Die künstlerische Haltung Martin Conrads wiederum hat mit der Idee der Transformation zu tun. Er möchte nicht das unmittelbar Sichtbare wiedergeben, sondern, was vom Sichtbaren übrig bleibt, wenn das ursprüngliche Erlebnis vergangen ist, die Eindrücke in das Gedächtnis überführt, in das eigene Unbewusste absinken und lebendig verborgen ruhen. In seinen Bildern überblendet er abstrakte Bildebenen mit zeichnerischen Notationen. Bildern wohne keine vorbestimmte Bedeutung inne, vielmehr appellieren sie an das eigenverantwortliche Begreifen, so Conrad.

Der in Grünstadt geborene Künstler, der in Hamburg lebt, hat dazu einen ganz eigenen Farbkosmos entwickelt, in dem leuchtende Türkistöne, mürbe Ziegelfarben und kalkige Gelbabstufungen zu sehen sind, auf eine merkwürdige Weise gebrochen. „Ihre Harmonien liegen, obwohl vorhanden, unverkennbar leicht schräg“, heißt es in der Ankündigung. Seine Arbeiten entziehen sich vorschnellem Verstehen, fordern einen zweiten Blick. Martin Conrad reflektiert immer wieder die Geschichte seines Mediums, durchspielt seine Möglichkeiten, um sie lebendig zu erweitern. Dies sei er, nach seinen Worten, „den Vorgängern schuldig“.

Die Ausstellung

„Garten der Narben – Wege der Verwandlung“ läuft im Museum für Kunst, Speyerstraße 3 in Rockenhausen, bis 18. August, geöffnet ist dienstags bis sonntags von 14.30 bis 17.30 Uhr. Zur Vernissage am 23. Juni ab 11 Uhr begrüßt Stadtbürgermeister Michael Vettermann die Gäste, eine Einführung spricht Monika Bozem, Vorstandsvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Pfälzer Künstler (APK)

.

x