Donnersbergkreis „Mehr als der Klassenerhalt geht nicht“

Schönborn. Der TTC Schönborn erlebte schon bessere Tage. Eine Dekade zurück zum Beispiel, als er kräftig in der Bezirksliga mitmischte. Die Realität heute ist bedrückend, Abstiegskampf in der Bezirksklasse Westpfalz Nord. Und das im fünften Jahr in Serie. Einfach nur kraftraubend! Saison für Saison schleift sich der TTC durch, er wehrt sich gegen den Fall, bislang erfolgreich. Jetzt ist Winter, und Schönborn steckt wieder im Keller. Die Aussichten.

Einmal, erinnert sich Udo Schappert, war da dieser glänzende Moment. Ein Match, Dauer gut drei Stunden, in dem jedes Zahnrad griff. Und mit dessen Ergebnis der TTC Schönborn die Liga total verblüffte. Es war der dritte Spieltag, Schapperts Sextett kämpfte den TTC Börrstadt, mittlerweile Vierter, 9:7 nieder. Eine Überraschung. Hoffnung keimte auf beim TTC. Vielleicht mal kein Zittern, vielleicht mal ein frühes Lösen von der Abstiegszone. Die Mannschaft wurde enttäuscht. „Wir schauen auf uns. Wenn wir in der Rückrunde so viele Punkte holen wie bisher, müsste es reichen“, kalkuliert Schappert heute. Im Sommer hatte er die böse Vorahnung, die sich bewahrheitete: Schönborn steckt wieder im Schlamassel. Im Dezember 2012 gab TTC-Kapitän Stefan Neu ein Interview zur Lage des TTC. In der Vorsaison hatte er mit ordentlich Glück die Klasse gesichert, weil ein Team abgemeldet hatte, jetzt balancierte er einmal mehr auf dem Grat zur Kreisliga. „Das wird ganz schwer“, hatte Neu damals befürchtet. Worte, die sich auf die heutige Situation übertragen lassen. Fünf Jahre quält sich der TTC durch die Niederungen der Bezirksklasse – und behauptete sich stets gegen den Absturz. Es sieht so aus, als würde er das wieder schaffen. Nach dem grandiosen 9:7 gegen Börrstadt kassierten Schappert und Co. vier Nullrunden. Zuletzt aber fuhren sie zwei glatte Siege ein, beide Male gegen direkte Konkurrenten. „Wir konnten die Abstiegszone verlassen. Noch ist das jetzt kein Polster. Aber so weit sind wir im Soll. Mehr als der Klassenerhalt geht nicht“, meint Schappert, legt vor den letzten Spieltagen 2015 nach: „In den zwei Begegnungen sehen wir uns nicht chancenlos. Zwei Punkte sollten wir noch holen.“ Am Sonntag (9.30 Uhr) empfängt der TTC den unangenehmen TV Alsenborn II. Der hat das Potenzial, Favoriten zu schocken – kann aber auch gegen vermeintliche Außenseiter scheitern. Nächsten Freitag gastiert Schönborn bei der PSG Kaiserslautern III. Da muss ein Zweier her. Sonst zieht die PSG vorbei, und der TTC könnte in die Abstiegszone rutschen. „Das wäre wichtig. Bei der Post weiß man auch nie, welchen Garanten die im Winter wieder aus dem Ärmel zaubern, um das Ruder herumzureißen“, sagt Schappert. Für den TTC hätte die Runde so ruhig verlaufen können. In der Sommerpause schied Jürgen Pfeiffer aus, wechselte in die Zweite. Grund war eine Lappalie: Er und der Rest der Mannschaft „konnten sich nicht auf einen Heimspieltag einigen“, blickt Schappert zurück. Pfeiffer, in der Mitte und vor allem im Doppel mit Neu solide punktend, wollte nicht sonntags. Ein herber Rückschlag. „Natürlich hat uns das geschwächt“, so Schappert. Zugute kommt dem TTC immerhin die Entwicklung von Jungspund Fabian Linn: 8:18-Einzel bot er in der Vorsaison im vorderen Brett – kein Vergleich zur 9:9-Bilanz bisher. Linn wird stärker. Er muss auch. Seine Punkte sind im Abstiegsrennen nötiger denn je. „Die ein oder andere Mannschaft hab’ ich noch auf der Rechnung, gegen die wir eine Überraschung landen könnten“, hofft Schappert. Wie am dritten Spieltag gegen Börrstadt. Der TTC ist alles andere als sicher...

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