Donnersbergkreis Meine EM: Die Mattscheibe als Arena

Fußball und Fernsehen -– eine unlösbare Alllianz.
Fußball und Fernsehen -– eine unlösbare Alllianz.

Auch die Fernsehberichterstattung von Fußballturnieren hat ihre Geschichte. Die Erinnerung daran verknüpft sie hier und da mit starken Gefühlen und „TV-Urerlebnissen“.

Ich gebe zu: Ich war nur zweimal in meinem Leben im Stadion. Fußball heißt ansonsten Fernsehen, und die Abende sind zurzeit EM-Abende. Bei späteren Spielen reicht’s oft nur für die erste Halbzeit. Beim Thema Fußball und Fernsehen wird die Erinnerung lebhaft an intensive Ur-Erlebnisse, da geht es allerdings eher um WM als um EM. 1970, da war ich zehn. Fußball-WM in Mexiko, Deutschland gegen England und dann gegen Italien. Und wir Kinder durften mitten in der Nacht mit vor der Glotze sitzen. Auch wenn eher sonnengebleichte Schatten über die Schweiß-Weiß-Mattscheibe flimmerten: Was für ein aufwühlendes Erlebnis!

Es waren die ersten Fußballspiele, die ich gesehen habe. Und dann solche Dramen, solche atemlose Spannung. Wie ein Jahr zuvor die ersten Schritten eines Menschen auf dem Mond. Live-TV bekam eine neue Bedeutung. Vier Jahre später, meine Mutter hatte meinen Bruder und mich mitgenommen zu einer damals außergewöhnlichen Reise mit der Volkshochschule: Es ging nach Leningrad (heute St. Petersburg) und Moskau, hinter den eisernen Vorhang. Auch dort, im Fernsehraum im Hotel Druschba in Moskau, gab es Live-Fußball. WM Vorrunde. DDR gegen BRD. Ein Herr Sparwasser schoss das einzige Tor. Für die DDR. Schamhaftes Abtauchen, Spießrutenlauf unter schadenfrohen Blicken. Sowas fällt mir ein vor der Mattscheibe. So große Empfindungen gibt es bei dieser EM eher nicht mehr. Vielleicht sollte man doch ins Stadion gehen?

Wie man gegeneinander Fußball spielen kann, ohne sich als Feinde zu betrachten, lesen Sie hier.

Mitmachen

Die Fußball-EM in Deutschland: Das ist ein besonderes Ereignis. Bis zum Finale berichten wir jeden Tag an dieser Stelle über persönliche EM-Erlebnisse oder -Erinnerungen. Wir weisen auf besondere Veranstaltungen im Donnersbergkreis hin, erzählen von feiernden (oder weinenden) Fans, berichten über Public Viewing oder analysieren knallhart die Spiele der deutschen Elf als seien wir Bundestrainer. Wir fragen auch Menschen auf der Straße oder Promis, wie sie zum Turnier stehen. Wenn auch Sie liebe Leser, etwas zur EM zu sagen haben, etwas Kurioses, Verrücktes oder Emotionales erlebt haben: Schreiben Sie uns eine E-Mail an reddonn@rheinpfalz.de.

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