München / Grünstadt Meine EM: Einmal von Mbappé über den Kopf gestreichelt kriegen
Die spanische Fußball-Nationalmannschaft gewann am Dienstag in München das Europameisterschaft-Halbfinale gegen Frankreich mit 2:1. Diesen Tag wird Raoul Kozlowski wohl nie vergessen. Der Erstklässler aus Grünstadt durfte als Einlaufkind mit einem absoluten Fußball-Superstar auf dem Rasen der Münchner Allianz Arena laufen. Der französische Kapitän Kylian Mbappé nahm den kleinen Jungen an die Hand. Für Raoul wurde somit ein Traum wahr.
„Das war ein überwältigender Tag“, sagt Mama Gülnisa Kozlowski. Am Dienstagmorgen checkte sie mit ihrem Sohn im Hotel ein. Über ein Gewinnspiel eines Lebensmitteldiscounters hatte Raoul die Teilnahme als Einlaufkind gewonnen. „Als wir ankamen, stellte sich heraus, dass elf deutsche Kinder und elf bulgarische Kinder gewonnen hatten. Die deutschen Mädchen und Jungs durften mit Frankreich einlaufen, die bulgarischen Kinder mit Spanien“, sagt Gülnisa Kozlowski. „Alles ist super organisiert gewesen. Nur die Deutsche Bahn hatte bei Hin- und Rückfahrt Verspätung.“ Am Vormittag standen für die Einlaufkinder und Eltern erst einmal das Kennenlernen und eine Trikot-Anprobe an. Nach dem Mittagessen wurde im Stadion lange die Eröffnungszeremonie geübt.
Bitte keine Dusche!
„Er hatte den großen Wunsch, mit Mbappé rauszugehen. Offiziell wurde ausgelost“, sagt die Mama, die, während ihr Sohn fleißig übte, mit den anderen Müttern eine Stadttour durch München machte und dann in der Allianzarena ankam. „Wir saßen direkt über dem Einlaufbereich. Ich habe dann gesehen, dass Raoul mit Mbappé an der Hand bereitstand. Das war toll“, sagt sie und ergänzt: „Die Regeln sind ziemlich streng. Die Spieler dürfen nicht mit den Kindern sprechen. Dass Mbappé ihm über den Kopf gestreichelt hat, war eigentlich schon zu viel.“ Dem kleinen Raoul war diese Regel aber völlig egal. „Man hat gesehen, dass er hin und weg war. Und auch das große Publikum ist ja völlig neu für ihn gewesen.“
Nach den Hymnen haben die Uefa-Mitarbeiter die Kinder zu den Eltern zurückgebracht und die beiden konnten das Spiel mit bester Sicht genießen. Am Abend ging es dann noch einmal unter die Dusche. „Raoul hat ganz böse geguckt, als ich Kopf und Hand abbrausen wollte. Ich habe es zuerst nicht verstanden“, schmunzelt Gülnisa Kozlowski. „Dann hat er mir erklärt, wieso: ,Mama, Mbappé hat mir die Hand gehalten und an den Kopf gefasst. Ich will nicht, dass da Wasser dran kommt.’“ Am Donnerstagmorgen kehrte Raoul dann in seine Schule zurück. „Dann musste er auf einmal Autogramme schreiben“, sagt Gülnisa Kozlowski lachend.
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