Donnersbergkreis Meine EM: Links, rechts und die Tartan Army

Völkerfreundschaft vor dem Match Schottland-Schweiz: Ein Schotte und eine Schweizerin, beide mit Dudelsäcken.
Völkerfreundschaft vor dem Match Schottland-Schweiz: Ein Schotte und eine Schweizerin, beide mit Dudelsäcken.

Man kann auch gegeneinander Fußball spielen, ohne sich als Feinde zu betrachten! Die EM 2024 ist – bis auf wenige Ausnahmen – bisher auch ein Fest der Fan-Freundschaft.

Die größte positive Überraschung dieser Fußball-EM sind für mich aktuell die Fans. Wer sich noch an die 1980er und 90er Jahre erinnert, der kennt das ganz anders: Aggressive Stimmung in der Arena, die Hymne des Gegners wird ausgepfiffen, in den Städten und vor den Stadien prügeln sich die Unterstützer der unterschiedlichen Teams. Vor allem die Engländer waren berüchtigt für ihre absolut gewaltbereiten Fans, aber auch andere Nationen – nicht zuletzt wir Deutschen selbst – hatten oft genug allen Grund, sich für ihre „Repräsentanten“ in Grund und Boden zu schämen.

Und jetzt? – Friede, Fröhlichkeit, Völkerverständigung, Party. Ist das nicht toll? So kann es doch auch gehen! Am besten gefallen mir die Schotten mit ihrer sogenannten Tartan Army, die trotz ihrer martialischen Bezeichnung hauptsächlich aus zwar hochpatriotischen, aber ausgesprochen friedlichen Dudelsackspielern im Kilt besteht. Wo die Schotten sind, herrschen Musik und Gesang, sie verbrüdern sich mit den gegnerischen Fans und feiern gemeinsam. Schade, dass sie jetzt schon die Heimreise antreten müssen. Ähnlich positiv fallen auch die Schweizer, die Dänen, die Österreicher und sogar die von uns Pfälzern gerne als „Keeskepp“ betitelten Niederländer auf: Zu dem Party-Hit „Links, rechts“ hüpfen ganz in Orange gekleidete Fanblöcke die Straßen der deutschen Innenstädte auf und ab und stecken die Zaungäste mit ihrer Ausgelassenheit an. Da fühlen wir Deutschen uns dann sogar fast geneigt, dem aktuellen Bondscoach Ronald Koeman seinen Hintern-Abwisch-Ausrutscher von 1988 zu verzeihen. Obwohl... nein, so weit wollen wir dann doch nicht gehen.

Was ein Deutschland-Fan am Hühnerparadies macht, lesen Sie hier.

Mitmachen

Die Fußball-EM in Deutschland: Das ist ein besonderes Ereignis. Bis zum Finale berichten wir jeden Tag an dieser Stelle über persönliche EM-Erlebnisse oder -Erinnerungen. Wir weisen auf besondere Veranstaltungen im Donnersbergkreis hin, erzählen von feiernden (oder weinenden) Fans, berichten über Public Viewing oder analysieren knallhart die Spiele der deutschen Elf als seien wir Bundestrainer. Wir fragen auch Menschen auf der Straße oder Promis, wie sie zum Turnier stehen. Wenn auch Sie liebe Leser, etwas zur EM zu sagen haben, etwas Kurioses, Verrücktes oder Emotionales erlebt haben: Schreiben Sie uns eine E-Mail an reddonn@rheinpfalz.de.

x