Donnersbergkreis Minimalchance vertan

Ein Bild, das alles sagt: Enttäuschung bei TuS Rüssingen.
Ein Bild, das alles sagt: Enttäuschung bei TuS Rüssingen.

«Nanzdietschweiler.» Mit einem Sieg beim SV Nanz-Dietschweiler hätte TuS Rüssingen am Samstag – bei gleichzeitigem Patzer des TuS Hohenecken – doch noch die Meisterschaft in der Landesliga West feiern können. Ein Punkt trennte beide Teams vor dem letzten Spieltag. Doch selbst ein Hoheneckener Ausrutscher hätte am Ende nichts gebracht, denn Rüssingen musste sich beim Drittletzten mit 1:3 (0:1) geschlagen geben.

Tabellenzweiter gegen Drittletzter: Was auf dem Papier nach einer deutlichen Angelegenheit aussah, schien auch nach nur sieben gespielten Minuten eine klare Sache zu werden. Nach einem Foul an Rüssingens Ivica Dzijan im Strafraum brachte Bartosz Franke die Gästeelf per Strafstoß in Führung (7.). Nur sieben Minuten später hatte der SV Nanz-Dietschweiler, der vor dem 0:1 bereits zwei gute Chancen hatte liegen lassen, Glück, als Kadir Seker nach einem schnell ausgeführten Freistoß plötzlich ganz alleine vor SVN-Keeper Joshua Purket auftauchte. Doch der Torwart behielt im Eins-gegen-Eins-Duell die Oberhand und lenkte den Ball zu Ecke. So ging es nach 45 Minuten ohne weitere Treffer in die Halbzeitpause. Zu Beginn des zweiten Durchgangs schaltete die Elf aus Rüssingen, die bereits in der Kabine von der Hoheneckener Führung erfahren hatte, spürbar einen Gang zurück, ließ den Ball phasenweise minutenlang durch die eigenen Reihen laufen und war darauf bedacht, das Ergebnis mit wenig Kraftaufwand nach Hause zu schaukeln. Doch dann kam die 72. Minute: Ecke für den SVN. Der Ball kam flach an die Strafraumgrenze, wo Daniel Holzhauser lauerte, sich den Ball auf den linken Fuß legte und Hamdi Koc im Rüssinger Tor mit einem satten Schuss ins lange Eck überwand. Dieser Treffer brachte der Heimelf noch einmal Hoffnung, der TuS hatte hingegen spürbar Probleme, wieder einen Gang hochzuschalten. Immer häufiger tauchte der SVN nun vor dem Gästegehäuse auf und belohnte sich schließlich: Den Schuss von Andre Groß konnte Keeper Koc gerade noch ans Lattenkreuz lenken, doch der eingewechselte Daniel Philipp stand goldrichtig und beförderte den Abpraller per Flugkopfball in die Maschen (87.). Und in der Nachspielzeit sorgten die SVN-Akteure Fabian Lauder und Benjamin Fuchs, die den Verein beide verlassen werden, für das passende Abschiedsgeschenk: Nach einem Ballgewinn in der eigenen Defensive trieb Lauder den Ball über das ganze Feld, seinen Schuss konnte der Gästekeeper zwar parieren, aber dieses Mal war Fuchs zur Stelle, um zum 3:1-Endstand abzustauben. Ein Sieg hätte am Ende des Tages zwar nichts gebracht, denn der TuS Hohenecken gab sich keine Blöße und gewann beim TSC Zweibrücken mit 2:0. Dennoch zeigte sich Rüssingens Trainer Akgün Yalcin verständlicherweise unzufrieden: „In der ersten Hälfte haben wir richtig gut gespielt. In der Halbzeit haben die Jungs dann aber gehört, wie es in Hohenecken steht und waren dadurch demotiviert. Aber trotzdem hat mir die Leistung in der zweiten Halbzeit überhaupt nicht gefallen. So darfst du hier einfach nicht auftreten.“ Abwehrspieler Ferhat Gündüz: „Wir haben einfach den Schalter nicht mehr umlegen können. Mit so einer Leistung können wir froh sein, dass es dank des Remis von Baumholder mit dem Relegationsplatz nicht nochmal eng wurde.“ So spielten Sie TuS Rüssingen: Hamdi Koc - Schwall, Neziraj, Gündüz, Saritas - Sencer Koc, Kreuz, Borogovac, Seker, Franke - Dzijan Tore: 0:1 (Franke (7., Foulelfmeter), 1:1 Daniel Holzhauser (72.), 2:1 Daniel Philipp (87.), 3:1 Fuchs (90.) - Gelbe Karten: Purket, Wenner, Daniel Deschtschenja, Bernd - Beste Spieler: Lauder, Fuchs - Sencer Koc, Schwall - Zuschauer: 168 - Schiedsrichter: Gassmann (Speyer).

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