Donnersbergkreis Missionarische Kraft der Musik

Lieder aus dem erweiterten Heft „Wo wir dich loben, wachsen neue Lieder“ wurden in der Peterskirche mit einer Band gesungen.
Lieder aus dem erweiterten Heft »Wo wir dich loben, wachsen neue Lieder« wurden in der Peterskirche mit einer Band gesungen.

«KIRCHHEIMBOLANDEN.» Wohltönend klingt es in der Peterskirche in Kirchheimbolanden. Der Pirmasenser Bezirkskantor Maurice Croissant führt mit seiner Band 13 Lieder aus dem neuen Liederheft auf: „Wo wir dich loben, wachsen neue Lieder plus“. Er singt im Duett mit der Sopranistin Alena Müller. Die Hauptpersonen des Abends sind die Besucher, denn Croissant hat zum Mitsingen eingeladen.

„Wir sollten einen Chor aufmachen“, ruft er ihnen zu. Mit Jochen Karger (E-Bass), Christoph Traxel am Schlagzeug und Croissants E-Piano-Spiel kommen die Lieder mitreißend daher. Es ist der Sound der Popularmusik, der uns aus dem Alltag vertraut ist. So wird er in den Kirchenraum hineingetragen. Den sechzig Konzertbesuchern fällt es umso leichter, die Melodien aufzugreifen. Croissant führt die Mitsingenden bei vielen Liedern in die Mehrstimmigkeit. Gleich zu Beginn mit einem fröhlichen Weihnachtslied aus dem Kirchenjahreskreis, Nr. 162: In Christus hat sich der Himmel geerdet. Zwei Frauengruppen singen im Kanon, die Männer dazu ein Ostinato. Croissant kündigt ein Lied für die Osternacht an: Stimme die Stein erbricht. „Es ist leicht zu erlernen und zu Herzen gehend.“ Die Gemeinde lernt zwei Psalmenlieder kennen. Als Lied mit Wohlfühlfaktor beschreibt Croissant Psalm 19: Die Himmel erzählen die Ehre Gottes. Der Kirchenraum wird erfüllt von der dreistimmigen Coda „Halleluja“ am Ende des Liedes. Die Melodie zu Psalm 121: Ich sehe empor zu den Bergen erinnere ihn an den Popsong „Mr. Sandman“ verrät der Kantor. Er ist seit 2001 Beauftragter für sakrale Popularmusik in der Kirche und möchte die missionarische Kraft der Musik nutzen. An der Gestaltung des neuen Liederheftes hat er mitgewirkt. Es ist 2018 herausgekommen als Ergänzung zum Evangelischen Gesangbuch. „Aus 900 Vorschlägen haben wir ein Plus von 124 Liedern ausgewählt“ erklärt er. Das Liederbuch wird im pfälzischen Raum sowie in Baden-Würtemberg und auch in Elsass-Lothringen genutzt werden. Deshalb wurde mehr die Hälfte der Lieder ins Französische übersetzt. Croissant wendet sich Liedern zu gottesdienstlichen Anlässen zu. Das Lobpreislied: Merry is falling – Herr deine Gnade führt die Band zunächst in englischer Sprache auf, die Besucher üben es dann auf deutsch. Beide Teile des rhythmischen Liedes können übereinander gesungen werden, so entsteht Mehrstimmigkeit. „Sie dürfen richtig rufen im zweiten Teil“ bittet der Kantor. Zu großer Fröhlichkeit im Ausdruck regt er mit dem Latino-Halleluja im Samba-Rhythmus an. So könne man eher mit einer Band spielen, er vermute, dass das mit Orgel schwieriger sei. Croissant verrät, warum seine Band „Amuse Gueule“ heißt. Er habe eine Jazz-Combo während des Studiums gegründet, der erste Auftritt sei bei einem Essen erfolgt. Deshalb sei man auf den Namen (Gaumenfreuden) gekommen. Heute spiele man hauptsächlich Kirchenmusik. „Ihr Singen kommt gut an hier vorne“, lobt er. „Wir singen nun den Renner unserer Kinderkantorei: Kennt unser Denken. Die Kinder lieben das Klatschen, wie Sie es in den Noten verzeichnet sehen. Und den Vamp ,Hält uns geborgen’ am Ende des Stückes. Nach der letzten Strophe wird er weiter wiederholt, aber hier immer leiser bis zum Fade-out.“ Über den Vamp – eine Begleitfigur im Jazz – spielt er eine Klavierimprovisation. Leicht lernen alle den hebräischen Text: Haschivenu (Meine Seele wartet) und singen einen dreistimmigen Kanon. „Zum Schluss können Sie nochmal ihr Können unter Beweis stellen“, kündigt Croissant an für: Gnädiger Gott, lass dein Angesicht leuchten. Es mutet wie ein kleines Chorwerk an, die drei Stimmen sind unterschiedlich geführt. Der Dank für dieses Konzert beruht auf Gegenseitigkeit. Die Band bedankt sich für das Mitsingen, die Besucher für eine mitreißende Darbietung und erfolgreiche Anleitung zum Mitsingen.

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