Donnersbergkreis Mit 94 Lenzen noch auf Schusters Rappen

Zum Superwetter gab’s für die Wanderer auch noch Tipps für die nächsten lokalen Höhepunkte.
Zum Superwetter gab’s für die Wanderer auch noch Tipps für die nächsten lokalen Höhepunkte.

Ein Wanderauftakt nach Maß führte am Sonntag rund 200 Wanderer aus allen Himmelsrichtungen zur Moschellandsburg. Das Wetter, als hätte es der Donnersberg-Touristik-Verband bestellt, tat mit strahlendem Sonnenschein ein Übriges dazu, dass mehr Wanderlustige als vom DTV-Geschäftsführer Simon Lauchner erwartet, zum „Schloss“ pilgerten und sich dort vom Burgförderverein mit seinem Vorsitzenden Hans Ruppert und seiner Helferschar bestens bewirten ließen.

Nach der langen Kälteperiode im Februar und März lechzten viele Wanderbegeisterte nach wärmenden Sonnenstrahlen und Bewegung in freier Natur. Schnell füllten sich nach Mittag der Innenhof und die Schutzhütte der Moschellandsburg. Außerdem waren die besten Sonnenplätze im Außenbereich mit herrlicher Aussicht über die Nordpfälzer Landschaft schnell ausgebucht. Unter den Gästen weilte auch Landrat Rainer Guth mit Hündin Lotte. In seiner Begrüßung lobte der Kreischef das tolle Wanderwetter, das am Vortag schon auf dem Zellertalweg bei einer Kräuterwanderung für guten Zuspruch gesorgt hatte. In Obermoschel werde durch die große Resonanz die Arbeit des Donnersberg-Touristik-Verbandes und der Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel sowie des Burgfördervereins bei der Vorbereitung des diesjährigen Wanderauftaktes besonders belohnt. Er dankte allen Beteiligten für ihr Engagement. Guth wünschte dann bei Vogelgezwitscher und Sonnenschein besten Appetit und lud zu weiteren Wanderungen im Donnersberger Land ein. Vereinsvorsitzender Hans Ruppert ließ danach die Historie der Moschellandsburg, die im 12. Jahrhundert vom Nahegaugrafen Emich I. errichtet wurde, vor den Wanderfreunden Revue passieren. Das frühere Ritterleben auf der Burg wird beim traditionellen Mittelaltermarkt der Stadt und des Vereins auf der Burg jährlich in Erinnerung gerufen. Die 19. Veranstaltung findet am 9. und 10. Juni statt, wozu der Vereinsvorsitzende die Wanderschar besonders einlud. Am Sonntag führten dann verschiedene Wandertouren zur Moschellandsburg: so aus Hochstätten über die Ludwigstreu und den Geo-Kultur-Pfad. Oder vom Neubau aus über den Pfälzer Höhenweg. Ausgebucht waren auch alle Parkplätze am alten Bahnhof in Obermoschel. Hier waren Kennzeichen aus Alzey, Bad Kreuznach, Birkenfeld, Mainz oder Groß-Gerau abzulesen. Heike und Georg Gierszewki aus Groß-Gerau hatten von dem Wanderauftakt in Obermoschel in ihrer Zeitung gelesen und wanderten zum ersten Mal vom Bahnhof in der Langtour über Dreiweiherhof und Niedermoschel hoch zur Burg. Die abwechslungsreiche Landschaft mit Wald, Wiesen, Feldern, aber auch den steilen Weinbergen gefiel ihnen ausgezeichnet und sie wollen bei einem Weinfest wieder in die kleinste pfälzische Stadt anreisen. Eine weitere Kurztour führte vom alten Bahnhof über den Silberberg vorbei am sanierten Wingertshäuschen ebenfalls hoch zur Moschellandsburg. Die Pfälzerwaldvereine aus Gaugrehweiler, Rockenhausen und Obermoschel übernahmen jeweils die Führung und gaben informative Erläuterungen zu Natur und Landschaft sowie Sehenswürdigkeiten. Auch aus dem oberen Moscheltal war unter Führung von Torsten Schlemmer eine Tour nach Obermoschel möglich. Auf der Burg unterhielt musikalisch die mittelalterliche Musikgruppe „Trio cum Laute“ aus Ginsweiler, die schon mehrere Male beim Mittelaltermarkt für gute Unterhaltung gesorgt hatte. Sie beherrschte nicht nur die Musik der Rittersleut’ früherer Jahre, sondern war auch auf aktuellem Stand bei Volks- und Wanderliedern. „Mein Vater war ein Wandersmann“ animierte die Gästeschar zum Mitsingen und rhythmischen Klatschen. Walter Banaski, ein aktiver Wanderer beim Pfälzerwald-Verein Obermoschel, ließ es sich mit seinen 94 Jahren nicht nehmen, von seinem Wohnhaus in der Veldenzstraße ebenfalls zur großen Wanderfamilie zu stoßen. Für ihn als ältesten Teilnehmer beim Wanderauftakt war es eine Selbstverständlichkeit, auch den Rückweg „per pedes“ anzutreten. Andere wiederum ließen sich nach ausgiebigem Essen und Trinken vom kostenlosen Fahrdienst zu den jeweiligen Startpunkten zurückbringen. Ein gelungener Wanderauftakt, der Lust auf mehr macht, und so lud DTV-Geschäftsführer Simon Lauchner für den 5. Mai gleich noch zum Wandermarathon rund um den Donnersberg ein. Neben dem Marathon, bei dem rund 1700 Höhenmeter zu überwinden sind, stehen ein Halbmarathon sowie eine 30-Kilometer-Strecke auf dem Programm. Start- und Zielpunkt ist Steinbach am Donnersberg.

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