Donnersbergkreis Mit Max, Moritz und den Panzerknackern

Viel Anerkennung gab es für den Umzugswagen der Jugend aus Niedermoschel und Hallgarten, deren „King Kong“ sich regelmäßig zu de
Viel Anerkennung gab es für den Umzugswagen der Jugend aus Niedermoschel und Hallgarten, deren »King Kong« sich regelmäßig zu den närrischen Zuschauern herabbeugte.

Seit 1971 gibt es den Fasnachtsumzug in Niedermoschel durchgängig. Traditionell am Fasnachtsdienstag in der Mittagszeit. Nach zwei Jahren mit Regen, Schnee und Wind meinte es in diesem Jahr der Wettergott recht gut mit der Narrenschar.

Bis vor zwei Jahren hat Helmut Brenzel die Akzente für dieses Ereignis gesetzt und die Fäden in der Hand gehabt. Altersbedingt überließ er diese Aufgabe seinem Nachfolger in der Feuerwehr, Thomas Grünewald. Die freiwillige Feuerwehr von Niedermoschel ist es auch, welche den Umzug ausrichtet. „Es gab vor 1971 auch schon schöne und interessante Umzüge in Niedermoschel“, erzählt Brenzel. Aber die waren nicht stetig und meist spontan ins Leben gerufen. „Aber auch diese Art der Durchführung hatte ihre Reize“, fügt er schmunzelnd hinzu. Dieses Jahr hat man wieder auf seine Erfahrungen und sein Können vertraut. Sein Nachfolger ist beruflich gebunden, sodass Brenzel wieder einmal an vorderster Stelle saß. Angeführt wurde der Fasnachtsumzug von einer örtlichen Gruppe, die sich den Figuren „Max und Moritz“ widmete. Wie es die Geschichte vorschreibt, saßen sie auf einem Dach und angelten sich durch den Kamin einen fetten Braten. Daran konnten sie auch der mitlaufende Bäckermeister und Lehrer Lämpel nicht hindern. Stimmungsvoll die Tiergruppe aus örtlichen Zugteilnehmern. Harmonisch liefen Zebra, Wildschwein und Elefant Seite an Seite. „Wir bringen Farbe in das Leben“, lautete das Thema einer Gruppe Niedermoscheler Frauen. „Seit mehr als 30 Jahren sind wir Niedermoscheler Mäd dabei“, verkünden sie lautstark mit etwas Stolz in ihrer Stimme. Verschiedene Missionen haben die lustigen Damen bereits in mehr als drei Jahrzehnten erfüllt, „und wir sind immer gut angekommen“. Bei einem Blick unter das Tuch ihres Handwagens wurde deutlich, dass sie an diesem Tag keine Farben, sondern Trinkbares darin verstaut hatten. Auch diesmal mit dabei die „grüne Hängermäd“ als übergroße Sektflaschen. „Lieber feiern und Sekt trinken“ prangte groß auf ihren Schürzen. Natürlich hielten sie sich während des gesamten Umzugs an ihren Slogan. Aus Lauschit bei Meisenheim vom Fasnachtsverein Besenbinner waren die „Panzerknacker“ gekommen. „Wie viele Tresore habt ihr heute schon geknackt?“, wurden sie im Laufe des Nachmittags mehrfach gefragt. Spontane Antwort: „Es sind etliche.“ Die „Beute“ blieb geheim – die Ladefläche ihres Handwagens hatten die Panzerknacker vorsorglich abgedeckt. Dazwischen drehte immer wieder „E Doller“ auf einen Kleinstfahrrad seine Runden. Ganz so tollpatschig war der 78-jährige Radler aber nicht: Er grüßte die vielen Gäste auch aus dem Nachbarkreis Bad Kreuznach mit fröhlichem Helau. Die „Shopping-Queens auf Tour“ kamen aus Waldgrehweiler und sorgten ebenfalls für Stimmung. Wirtschaftsgüter konnten sie an diesem Nachmittag zwar nicht mit nach Hause bringen, dafür aber beim anschließenden Feiern „Produkte aus der Wirtschaft“. Viel Arbeit steckte im Umzugswagen der Jugend, die von „King Kong“ begleitet wurden. Für diesen Hingucker ernteten die Zugteilnehmer viel Anerkennung. In früheren Jahren beteiligten sich die Jugend aus Niedermoschel und Hallgarten mit je einem Umzugswagen. Heute bauen sie gemeinsam – mit Erfolg, was sie mit der riesigen Filmfigur bewiesen. Den Schutz des Monstrums übernahmen sie selbst – als männliche und weibliche Militärangehörige. Vor allem viele Kleinkinder hatten großen Respekt vor dem übergroßen Gorilla, wenn er sich nach vorne zu den Besuchern beugte. Die Beteiligung am Umzug fiel im Vergleich zu den Vorjahren geringer aus. „Am Wetter kann es nicht liegen“, resümierte eine Besucherin. Trotz der sonnigen Stunden und Temperaturen um fünf Grad kam der Fasnachtsumzug nicht an die Qualität und Quantität der vergangenen Jahre heran. Dass sich der bunte Lindwurm gegen Ende etwas verzottelte und die Motivwagen so etwas verzögert am Endpunkt ankamen, nahm Brenzel mit Humor: „Hier macht jeder was er will.“ Dem Umzug schloss sich ein geselliges Beisammensein im Ortskern an. Dort versammelten sich Gäste, Fasnachter und jede Menge „Tiere“ und Fabelwesen.

x