Donnersbergkreis Musik gibt früh den Ton an

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Wenn es morgen um 18 Uhr im Ein-selthumer Bürgerhaus wieder heißt: „O’zapft is“, dann kann bereits zum siebten Mal das Oktoberfest der Musikfreunde zünftig gefeiert werden. Viele Besucher werden dann wohl erstaunt sein, denn beim Einselthumer Blasorchester wird diesmal ein neuer Dirigent den Taktstock schwingen. Hubert Holek aus Armsheim in Rheinhessen ist der neue musikalische Leiter und löst Julia Unkelbach nach sechs Jahren am Pult ab.

Begonnen hat Hubert Holek, Jahrgang 1961, seine musikalische Laufbahn in Oppeln (Schlesien), seiner Heimat, wo er bereits mit sechs Jahren Klavierunterricht nahm. Mit zehn Jahren besuchte er die Musikschule, lernte Klarinette und Klavier. Bereits hier habe er gespürt, dass die Musik mal seine Zukunft werde, sagt er schmunzelnd. Zeitgleich machte er noch eine Ausbildung als Restaurator für Kirchenbilder, denn er sollte mal das Geschäft seines Vaters übernehmen. Daraus wurde dann allerdings nichts, denn beides war nicht zu vereinbaren. Und die Liebe zur Musik war stärker. 1978 siedelte er mit seinen Eltern nach Deutschland um. In Darmstadt begann er sein Musikstudium, das er im Jahre 1984 mit dem Staatexamen erfolgreich beendete. Hubert Holek ist ein sehr engagierter Musiker. Hauptberuflich spielt er Klarinette beim Polizeiorchester Wiesbaden. Neben den Einselthumer Musikfreunden gibt er auch noch beim Musikverein Mauchenheim-Wendelsheim den Takt an. Mit den Musikern aus Einselthum und Mauchenheim/Wendelsheim hat sich dadurch innerhalb kurzer Zeit eine enge Freundschaft entwickelt. Bei Auftritten helfen sich die beiden Orchester, wenn Not am Mann ist, dank Holek schon mal gegenseitig aus. Gespielt werden Märsche, Polka, Egerländer, aber auch konzertante Musik, eben alles, was Spaß macht, sagt Holek. Neben Auftritten in näherer und weiterer Umgebung sind die Musikfreunde auch bei vielen örtlichen Terminen gefragt wie am Neujahrsempfang, bei der Maifeier, bei der Gedenkfeier der Verstorbenen, beim Weihnachtsmarkt sowie bei der Seniorenweihnachtsfeier. Das Stabaus- und das Pfingstschoppenfest, wo sie selbst der Veranstalter sind, locken jedes Jahr viele Besucher an. Abschalten kann Holek in seiner Freizeit, wenn er an seiner Märklin-Eisenbahn basteln kann. Donnerstags, 19 Uhr, ist Musikprobe im Haus der Vereine, da legt der „Chef“ Wert auf Pünktlichkeit und Disziplin, aber auch auf Qualität. Da ist er eisern und erst zufrieden, wenn der Klang sauber rüber kommt. Trompete, Flügelhorn, Saxophon, Klarinette, Posaune, Tuba, Flöte, Tenorhorn – alle Instrumente seiner 16 Musiker müssen aufeinander abgestimmt sein. Oft bricht er ab. Dann wird das ganze Stück noch mal gespielt, solange bis es klappt. Das erste Musikstück bei der Probe „Grüß mir mein Egerland“ war schon der Einstieg auf das Repertoire fürs Oktoberfest. Bei dem mehrstündigen Unterhaltungsprogramm ist Ausdauer gefragt, auch wenn die Schweißtropfen schon auf der Stirn stehen. „Mit einem Prosit der Gemütlichkeit“ und „Oans zwoa gsuffa“ soll das Publikum bei Laune gehalten werden. Jetzt merkt man, dass Holek seine Musiker fest im Griff hat. Noch ist die Probe nicht zu Ende, aber unter den Musikern herrscht immer noch gute Laune. Kein Wunder, denn neben der Musik wird auch die Kameradschaft gepflegt. Zum Schluss sitzen alle noch gemütlich bei einem Bierchen oder einem Glas Wein zusammen. Leider gibt es auch hier Nachwuchsprobleme. Neue Musiker sind stets willkommen.

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