Donnersbergkreis Nach Unwetterkatastrophe: Malu Dreyer bei Eröffnung des Ortsmittelpunktes dabei

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„Ich bin stolz, heute hier zu sein. Waldgrehweiler ist eine tolle, lebendige Gemeinde mit engagierten Bürgern und Zukunft.“ Das sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer am Freitag bei der Feier zur Wiederinbetriebnahme des Ortsmittelpunktes nach der Verwüstung durch das Unwetter am 20. September 2014. Die Landeschefin würdigte die Bürger für ihre „sehr, sehr, sehr beeindruckenden“ ehrenamtlichen Leistungen.

Alleine in Waldgrehweiler ist bei dem Unwetter ein Gesamtschaden von über 2,6 Millionen Euro entstanden. In der Moscheltalgemeinde habe man trotz allem Elend die Ärmel hochgekrempelt und wieder einen schmucken Ortsmittelpunkt als Treffpunkt für gemeinsame Aktivitäten, singen, spielen und feiern geschaffen, lobte Dreyer. Es sei ihr persönlich ein großes Vergnügen mit einer solchen Gemeinde zu feiern. Ebenso zeigte sich die Ministerpräsidentin erfreut, dass während ihrer Rede immer wieder Kleinkinder zu hören waren und sich die Gemeinde so stark für den Erhalt der Grundschule und des benachbarten Kindergartens in Bisterschied einsetze. Hier sei die Unterstützung der Landesregierung sicher. Auch war es der Landeschefin ein Anliegen, sich für die anfänglich zögerliche – danach aber „herzliche Hilfe“ – des Landes nach der Unwetterkatastrophe zu entschuldigen. Man habe sich damals im Lagezentrum nicht ausmalen können, was sich hier in der Nordpfalz tatsächlich für Dramen abgespielt haben. Daraus habe man aber gelernt und Konsequenzen gezogen, die unlängst beim Sturm über Framersheim bereits Anwendung fanden, so Malu Dreyer. Umso mehr versicherte sie, dass der eigentliche Grund ihrer Anwesenheit die Überbringung eines großen Dankeschöns für das ganz besonders vorbildliche Engagement sei. Waldgrehweiler sei ein Dorf mit Zukunft und ein liebenswertes Stück Rheinland-Pfalz. Auf soviel Lob konnte Ortsbürgermeister Helmut Brand nur auf gut Pfälzisch antworten: „Fraa Minischderpräsidentin, des do is runner gang wie Eel!“ Höchste Priorität habe nun noch die Wiederherstellung der einsturzgefährdeten Inselstraßenbrücke, wo man auf Unterstützung des Landes baue. Brands Dank galt allen Bürgern, Spendern, Helfern und Rettungskräften, der Donnersberger Initiative für Menschen in Not für die Spendenaktion, den Rotary- und Lions-Clubs sowie den Handwerkern für die Unterstützung, dem Hauptsponsor des neuen Kleinkinderspielplatzes, der Charityinitiative „Mainz 05 hilft“ und den Chören des Chorverbandes der Pfalz für die Klavierspende. Bei allem Leid, das die Gemeinde getroffen habe, sei man froh, dass keine Personen zu Schaden gekommen sind. „Hier hat es der Herrgott gut mit uns gemeint“, sagte Brand weiter. Der Ortsbürgermeister zeigte sich stolz auf den Zusammenhalt und die erfahrene Solidarität, die auch Freundschaften hervorbrachte. „Wir machen weiter wie gehabt, Stillstand bedeutet Rückschritt“, ergänzte Helmut Brand. Sein Dank ging auch an die Verantwortlichen der Landesregierung und besonders die Mitarbeiter der Dorferneuerungsbehörden für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung in den vergangenen 20 Jahren als anerkannte Dorferneuerungsgemeinde. Auch der neue Gemeindepfarrer Andreas Echternkamp lobte das „tolle Bild der Nächstenliebe“, trotz der Hilflosigkeit gegen die Naturgewalten, deren Ausmaß er beim Umzug in die Nordpfalz sprachlos miterleben musste. Über hundert Festgäste, Helfer, Spender, Feuerwehrleute und Rotkreuzler aus Waldgrehweiler und der Umgebung sowie Bundes- und Landtagsabgeordnete, Vertreter der Ministerien, des Landkreises, von Kommunen und Verbänden waren auf den Dorfplatz und ins Bürgerhaus gekommen. Passend zum Anlass sang die Chorgemeinschaft Ransweiler-Waldgrehweiler „Das ist ein großer Tag, den wir gemeinsam feiern“. Der Musikverein Odenbach unterhielt bis abends mit Blasmusik und hatte extra im Archiv die Polka „Waldgrehweiler, die Perle der Nordpfalz“ ausgekramt. (tnt)

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