Donnersbergkreis Neue Saison beginnt am Freitag

Kommt im September: Singer-Songwriterin Toby Beard.
Kommt im September: Singer-Songwriterin Toby Beard.

Acht Konzerte in der zurückliegenden Spielzeit, zwischen 500 und 600 Besucher – das sind Zahlen, mit denen man beim Neuen Landweg leben kann. „Wir sind absolut zufrieden, es war eine gute Saison“, bilanziert Michael Werner-Scheid, der Vorsitzende des Eisenberger Vereins. Und dennoch: „Am Ende legen wir finanziell meistens drauf. Das ist so, das ist nicht schlimm, wir können es uns noch leisten“, sagt er.

Der 1984 gegründete und heute rund 80 Mitglieder starke Eisenberger Verein finanziere sich und seine Veranstaltungen außer mit Eintrittsgeldern vor allem durch Mitgliedsbeiträge, Sponsoring und Zuschüsse. Vom Land gibt es Zuwendungen, das neue Programm ist wieder Teil des Kultursommers. „Das sind Gelder, die schon wichtig sind“, so Werner-Scheid. Zumal man an den Kartenpreisen nicht schrauben wolle. „Wir hatten früher mal Ermäßigungen für Rentner, dann aber festgestellt, dass sich da viel mehr im Publikum finden als gedacht. Dann mussten wir das leider wieder rückgängig machen“, sagt Werner-Scheid lachend. Die Rentner-Anekdote ist auch ein Hinweis: Das Publikum, es altert mit dem Veranstalter mit. Im Verein haben viele Mitglieder die 50-Jahre-Marke bereits hinter sich gelassen. „Wir versuchen da nicht, uns krampfhaft zu verjüngen, sind aber froh, wenn sich auch jüngere Menschen engagieren“, sagt Werner-Scheid. Nur so könne die Zukunft des Vereins gesichert werden, wenn irgendwann mal die jetzigen Aktiven die Verantwortung aus der Hand geben. Noch ist da aber nicht dran zu denken, so Werner-Scheid, der auch nach 15 Jahren im Amt und mit 61 Lenzen immer noch Lust auf die Aufgabe hat. Er sei es auch, der letztlich hauptverantwortlich für die Programmplanung sei, Künstler entdecke, anspreche und buche. Auch hier gehe es nicht darum, auf Teufel komm raus ein junges Publikum zu erschließen. Er wähle Künstler anhand ihrer Qualität und nicht nach ihrer Zielgruppe aus. Cover- und Tributebands bilden die Ausnahme, gefragt sind Musiker, die eigenes Material zu Gehör bringen. Die Stilrichtung sei dabei egal. Eine Band ist für den Landweg umso attraktiver, wenn sie in der Region nicht bereits überrepräsentiert ist. Ein Konzept, das sich bewährt habe. Ebenso bewährt hat sich für den Neuen Landweg das Bespielen von drei verschiedenen Veranstaltungsorten. Der Verein verfügte noch nie über eine eigene Spielstätte, sondern gastiert im Eisenberger Evangelischen Gemeindehaus, in der Alten Papierfabrik in Ebertsheim und auch im Theater Blaues Haus in Bolanden-Weierhof. „Das hat sich mittlerweile etabliert. Wir fahren da ganz gut mit, auch weil der Aufwand für uns dann nicht so groß ist“, so Werner-Scheid. Er freue sich auf die neue Saison, gerade die Auftritte von Christine Prayon und der Australierin Toby Beard. Und er hofft, dass noch mehr Eisenberger und Grünstadter den Weg zum Neuen Landweg finden. Diese seien im Publikum oft etwas unterrepräsentiert, sie zieht es wohl eher in die großen Städte. Werner-Scheid: „Oft, um dort die gleichen Künstler zu sehen.“ Dabei hat auch das Land kulturell so einiges zu bieten.

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