Donnersbergkreis Orbis: Der Nachwuchs bleibt im Dorf

Ruhig gelegen und doch gut angebunden: die Ortsgemeinde Orbis. Rund 680 Menschen leben hier. Foto: Stepan
Ruhig gelegen und doch gut angebunden: die Ortsgemeinde Orbis. Rund 680 Menschen leben hier.

Neue Friedhofshalle, Sanierung der Kreisstraße 19, Arbeiten in der Turnhalle, ein lange gewünschter Radweg oder die Suche nach Bauland: An Themen fehlt es in der Ortsgemeinde Orbis nicht. Auf eines ist dort Verlass: das ehrenamtliche Engagement. Am 11. September kommt die RHEINPFALZ zum Dorfspaziergang.

Was zeichnet Orbis aus? Lange überlegen muss Peter Schmitt nicht. „Die Dorfgemeinschaft. Wenn es um ehrenamtliche Einsätze geht, ist das wirklich klasse“, sagt der Ortsbürgermeister. Und von denen gab es in jüngster Zeit so einige. Allen voran am Friedhof. Alleine 530 Stunden Eigenleistung sind dort in diesem Jahr erbracht worden. Nachdem es in der Vergangenheit Arbeiten an der Aussegnungshalle waren, ging es nun wesentlich um die Außenanlage, berichtet Schmitt. Rund 300.000 Euro sind für die Arbeiten am Friedhof insgesamt veranschlagt, es gibt eine Förderung in Höhe von 60 Prozent. „Es sieht nach einer Punktlandung aus“, sagt der Ortsbürgermeister mit Blick auf die Kosten. Dank der Einsparung durch Eigenleistung.

Damm zum Hochwasserschutz

Davon steckte auch jede Menge in einem 70 Meter langen Damm, der bei Unwetter vor Hochwasser schützen soll. Denn da hatten Bewohner an der Ochsenweide so einiges erlebt. Vollgelaufene Keller, Schlamm. Wenn dunkle Wolken aufzogen, wenn Starkregen oder Unwetter angekündigt waren, dann befürchtete so mancher das Schlimmste. Der Damm hat eine Höhe von einem Meter an seiner höchsten Stelle und „läuft mit dem Gelände aus“, sagt Schmitt. Er ist zehn Meter von den Grundstücken entfernt. „Er ist so gebaut, dass er ein zehnjähriges Regenereignis abhält.“ Da viel Eigenleistung auch in diesem Projekt steckt, konnten die Kosten auf rund 7000 Euro begrenzt werden.

Was Schmitt auch freut: Viele junge Menschen zieht es nach Orbis zurück. Was an Bauplätzen noch frei ist, sei von Orbisern reserviert worden. „Es ist unser Ziel, junge Leute im Dorf zu halten.“ Genau das ist aber auch eine Herausforderung: Denn der jungen Generation unter den rund 680 Einwohnern, die derzeit noch daheim lebt und vielleicht in zehn Jahren auf der Suche nach Baugrundstücken ist, soll auch Fläche angeboten werden. Solches Bauland muss aber noch ausgewiesen werden. Ein Orbiser Vorteil: die wunderbare Lage. Einerseits gut angebunden, und doch mitten in der Natur.

Straßenausbau dringend notwendig

Getan werden müsste eigentlich auch etwas an der Turnhalle. Vor allen Dingen im Nebenraum. Auch in der Halle gebe es so manche Stellen, an denen Arbeiten notwendig wären. Doch Schmitt will die Ehrenamtlichen auch nicht überlasten. Deswegen soll jetzt erst einmal die Frage einer Förderung geklärt werden. Im Bereich der Duschen hatte sich in der Vergangenheit über das Kommunale Investitionsprogramm was getan, auch in der Halle wurde die Heizungsanlage erneuert, die Beleuchtung 2015 auf LED umgestellt.

Dringend nötig ist der Ausbau der Kreisstraße 19 zwischen Orbis und dem Ortsteil Leithof. „Wenn alles gut läuft, wird damit noch in diesem Jahr angefangen“, sagt Schmitt. Die Fahrbahn soll umfassend modernisiert werden, das auf einer Länge von rund 1,8 Kilometern. Die Maßnahme ist mit Kosten von einer Million Euro veranschlagt. Das Land hat dafür eine Zuwendung in Höhe von 650.000 Euro zugesagt. Auch soll die Kurve am Steinbruch etwas entschärft werden. Noch geprüft werde ein weiterer Wunsch, sagt der Ortsbürgermeister: ein Mittelstreifen auf der Straße. Eine wichtige Orientierung, gerade für ältere Autofahrer, so Schmitt.

Der Radweg-Wunsch

Schon seit geraumer Zeit gibt es das Bestreben nach einem Radweg entlang der Kreisstraße 19. Damit ließe sich eine wichtige Lücke nach Kirchheimbolanden schließen. Die Strecke könnte über Wirtschaftswege verlaufen. Gespräche mit Grundstückseigentümern seien am Laufen. Es bleibt aber auch die Frage der Finanzierung, erzählt Schmitt.

Geschlossen wurde Anfang Mai dagegen eine andere Lücke: Mit Olga Schäfer ist eine Pächterin für die Gaststätte in der Gemeindehalle gefunden worden. Und dann laufen derzeit auch die Vorbereitungen für die Kerwe, die vom 13. bis 16. September gefeiert wird. „Das ist bei uns noch richtige Tradition“, so Schmitt. Womit wir dann auch wieder bei der Dorfgemeinschaft wären. Die kann an solch einem Wochenende sicher auch mal auf sich selbst anstoßen.

Zur Sache: Der Dorfspaziergang

Bei den Dorfspaziergängen besuchen Redakteure der RHEINPFALZ die Ortsgemeinden aus dem Verbreitungsgebiet der Donnersberger Rundschau. Dabei wollen sie möglichst viele Menschen aus der jeweiligen Ortsgemeinde treffen – natürlich können aber auch andere interessierte Bürger dazukommen, um bei einem gemeinsamen Gang durch das Dorf Interessantes über die Gemeinde und ihre Menschen zu erfahren.

Am Mittwoch, 11. September, treffen wir uns zu einem Spaziergang in Orbis. Beginn ist um 18 Uhr an der Turnhalle. Dort wollen wir das bis dato größte Gruppenfoto aller Einwohner machen. Anschließend ist der Spaziergang durch den Ort vorgesehen. Dabei sollen die Teilnehmer auch die Gelegenheit nutzen, mit den Machern der Donnersberger Rundschau ins Gespräch zu kommen.

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