Donnersbergkreis Perfekte Harmonie zwischen Haus und Garten

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Nicht umsonst ziert das Tonschild des Donnersbergkreises „Harmonie am Bau“ die Fassade des schnuckeligen Wohnhauses von Ingeborg Wasem und Volker Langguth-Wasem in Sankt Alban: Den Eheleuten ist es in jahrelanger Arbeit gelungen, ihr eigenes kleines „Wohlfühldomizil“ mit grüner Oase zu schaffen. Dieses kann am kommenden Sonntag, 19. Juni, wie viele andere Schmuckstücke der Natur bei der Aktion „Offene Gärten zwischen Rotenfels und Donnersberg“ von Interessierten bestaunt werden.

Mitten im alten Ortskern hatten die „Wahl-Delwer“ 1980 eine kleine Hofanlage aus dem 18. Jahrhundert erworben – diese sollte ursprünglich nur ein Wochenenddomizil sein. „Doch schon bald waren wir hier zu Hause“, berichtet Ingeborg Wasem. Zuvor hatten hier vier ledige Schwestern gelebt, die ein wenig Landwirtschaft und ein Kolonialwarengeschäft für den alltäglichen Bedarf der Menschen im Ort betrieben. Der Vater der Frauen hatte im Nebengebäude eine Schreinerei unterhalten. Nachdem die letzte der vier Schwestern gestorben war, stand das Haus ein Jahr leer, ehe es verkauft worden ist. Damals sei der bestehende, direkt an das Wohnhaus angrenzende kleine Bauerngarten kaufentscheidend gewesen, betonen die Appeltaler. Viele Flächen seien verwildert, mancherlei Baumaßnahmen und Abrissarbeiten nötig gewesen. Ob’s tatsächlich so war, sei mal dahingestellt – aber den Fund eines sandsteinernen Schmucksteins mit einer Lilie haben die beiden als Zeichen gedeutet, dass sie auf diesem Flecken gut aufgehoben sind. Nähert man sich dem Gebäude, fällt einem sofort der Bauerngarten vor dem Haus ins Auge. Durch einen schmiedeeisernen Lanzettenzaun ist ein ansprechendes Gemisch aus Gemüse, Kräutern und blühenden Blumen zu entdecken. Und seine „Durchlässigkeit“ ermöglicht bei der Gartenarbeit auch das Gespräch „mit der Straße“. Derzeit bekomme sie auch oft Gesellschaft von Flüchtlingskindern, deren Familien im Ort untergebracht sind, erzählt Ingeborg Wasem. Die Kleinen hingen regelrecht an ihrem Rockzipfel und verfolgten mit großem Interesse ihre Tätigkeit. Das Areal selbst bezeichnet die Hausherrin wegen seiner geringen Größe und Bepflanzung eher als Küchengarten. Die urige Küche liegt tatsächlich nur wenige Meter entfernt und ist durch den angebauten Wintergarten direkt mit dem Freigelände verbunden. So kommt die „Chefin am Herd“ ganz schnell an Kräuter, Salat, Radieschen, Kohlrabi, Zucchini, Gurken und auch süßes Beerenobst für den Nachtisch. Zwischen den Nutzpflanzen liefern Schwertlilien – von zart hellblau über dunkelbau und gelb bis hin zu lila gefärbt –, Bartnelken, Zierlauch mit großen violetten Kugeln und Stauden bunte Kontraste. Die über die Spitzen des Zauns ragenden Rosen – etwa die englische Teehybride Graham Thomas – und die Edelwicken benötigen noch einige Sonnenstrahlen, um ihre Blütenpracht richtig zu entfalten. Am Eingang wird der Besucher von einem kräftigen Lila und dem Duft einer Wildrose begrüßt. Ein gepflastertes Eckchen an der Straße vor der Gartenmauer nutzen die Hausherren gerne an sonnigen Tagen mit Liegestuhl und Sonnenschirm. Hinter dem Hoftor, wo einst Hühner und Schweine untergebracht waren sowie das „Plumpsklo“ stand, befinden sich heute schmucke Sitzplätze für laue Sommerabende. Das angrenzende alte Scheune- und Stallgebäude, zur Ferienwohnung und Werkstatt umfunktioniert, zieren passend dazu Weinreben. Die gedeihen ganz vortrefflich ohne „Chemie“ und verführen zu einem Gläschen Wein im Innenhof, so die Besitzer. Dazu ein frisch gebackener Flammkuchen aus dem eigenen Hofbackofen – eine leckere Sache. Doch damit ist es noch nicht genug: Gesäumt wird der Innenhof von buchseingefassten Beeten mit Fingerhut, Rhododendren und Funkien. Durch den Wintergarten gelangt man schließlich in einen „geheimen“ Gartenteil, der von allen Seiten umbaut ist und versteckt hinter dem Wohnhaus liegt. Dort können die Besitzer an heißen Sommertagen im Schatten des Walnussbaumes entspannen oder einfach nur die Stille genießen. Hier hat die Natur die einstige Steinwüste besiegt, wie der Bildband über die Umgestaltung des Anwesens – der zum Öffnungstermin ausgelegt wird – verdeutlicht. Der kleine Seerosenteich in der Mitte des Schattengartens wird vom Regenwasser der Dächer gespeist. Ein Überlauf in den Brunnen regelt auf natürliche Weise das Niveau des Wasserstandes. Hier, zwischen Tannenwedel, Sumpflilien und Sumpfdotterblumen, fühlen sich Molche richtig wohl. Farne, Walderdbeeren, Taglilien und Rhododendren sind heimisch geworden. Eine große Kletterrose rahmt eine Sitzecke förmlich ein, ein großer Korkenzieherhaselnussstrauch, Flieder, Forsythien und ein Ginkobaum bilden die Begrenzung. Insgesamt ist Ingeborg Wasem und Volker Langguth-Wasem eine perfekt Harmonie zwischen Haus und Garten gelungen.

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