STEINBACH/GÖLLHEIM Prinzessin Julia I.: Die erste Fasnachterin in ihrer Familie

Regiert seit dieser Session: Prinzessin Julia I.
Regiert seit dieser Session: Prinzessin Julia I.

Noch bis Aschermittwoch regiert Prinzessin Julia I., die Regentin des 1. Donnersberger Carneval-Vereins mit Sitz in Steinbach. Und das, obwohl Fasnacht in ihrer Familie nie ein Thema war.

Als Julia Hermann wurde die Regentin in Russland geboren und lebt seit 2005 in der Nordpfalz. Davon, dass sie sich dort wohlfühlt, zeugt nicht zuletzt das neue Amt der 25-Jährigen, die eine Ausbildung zur Erzieherin absolviert – ihr Traumberuf, wie sie sagt.

Auf Empfehlung des früheren Prinzen

Fasnacht war in ihrer Familie nie ein Thema, und so kam sie erst recht spät zu diesem Brauchtum. Dafür aber umso heftiger. „Von Freunden wurde ich zu Fasnachtsveranstaltungen mitgenommen, zu Prunksitzungen und Kappensitzungen. Da lernte ich den Nordpfälzer Humor kennen und lieben“, erzählt Julia I. Zu ihrem Freundeskreis gehört Noah Baus, der vor der Corona-Pandemie Prinz Noah I. beim 1. Donnersberger Carneval-Verein war. Er erzählte Julia – damals noch ohne den Zusatz „I.“ – viel von seinen Erlebnissen und schwärmte von den vielen Auftritten und den schönen Seiten der fünften Jahreszeit.

„Von ihm wurde ich dann auch gefragt, ob ich mir eine Kampagne als Prinzessin im Donnersbergkreis vorstellen könnte“, verrät die Tollität. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten und lautete natürlich ja. Gleich nach dieser Entscheidung begannen die Vorbereitungen. Bei der Ausstattung stand Melanie Klein vom Donnersberger Carneval-Verein zur Seite, selbst einmal Prinzessin und Erste Vorsitzende des Vereins. „Sie ist die gute Seele und hat immer ein offenes Ohr“, lobt Julia I.

Schnell war das passende Kleid gefunden, und schon startete sie in die Kampagne. Bei der Inthronisation in der Steinbacher Hütte des Pfälzerwald-Vereins wurde sie von Sitzungspräsident Günter Bräun mit den Utensilien der Macht ausgestattet – Zepter, Krone und Mantel. Derzeit ist Julia I. Woche für Woche unterwegs. Auftritte in Ramstein, beim Karnevalverein Kaiserslautern und in Altrip sind nur ein kleiner Auszug aus einem umfangreichen Programm.

Auch künstlerisch begabt

Der Ball der Prinzessinnen wird für sie unvergessen bleiben. „Es sind immer lustige Abende, an denen es viel zu erzählen gibt. Bei ausgelassener Stimmung inmitten von vielen freundlichen Prinzessinnen“, berichtet Julia I. Sie hat einen eigenen Orden, gestaltet mit einem lustigen Clown, den sie gerne an Fasnachter verleiht. Sie freut sich über die vielen tollen Begegnungen und den Charme der Fasnacht. Darüber hinaus spendet sie ein großes Lob an die Verantwortlichen im 1. Donnersberger Carneval-Club, die sie für das Amt der Tollität ausgewählt hätten und nun vorbildlich unterstützten. „Ich würde sehr gerne nächste Kampagne nochmals in die Rolle einer Prinzessin schlüpfen“, sagt Julia I.

Fasnacht ist die eine Seite im Leben von Julia Hermann. Sie hat noch weitere Talente, denen sie sich nach Aschermittwoch wieder mehr widmen wird. So macht sich ihre künstlerische Ader bei ihrer Malerei bemerkbar. Landschaftsbilder und Blumen in Öl- oder Mischfarben, aber auch in Pastellfarben sind ihre Werke. Dabei will sie sich noch weiter entwickeln. Ihre Stimme bringt sie in den Kirchenchor der protestantischen Kirchengemeinde Göllheim ein, wo sie auch dem Presbyterium angehört.

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