Donnersbergkreis Süßwasserhaie und Windräder

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Auf Schusters Rappen führt die nächste sommerliche Lesertour am Dienstag, 16. August, rund um Waldgrehweiler. Sie eröffnet nicht nur herrliche Weitblicke in die Landschaft, sondern auch eindrucksvolle Rückblicke in die Geschichte.

Start zur rund 8,5 Kilometer langen Leserwanderung ist um 10 Uhr am neu angelegten Wanderparkplatz und Wohnmobilstellplatz „Altes Wasserhaus“. Er befindet sich direkt an der Landesstraße 379, gegenüber dem Windhof, zwischen Waldgrehweiler und Gangloff/Bisterschied/Teschenmoschel. Nach einer kurzen Begrüßung sowie Erläuterungen zur Gemeinde und den Wanderstrecken rund um „Spanje“ – wie Waldgrehweiler im Volksmund genannt wird – folgen wir der „Windparkroute“ hinauf zum höchsten Punkt der Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel. Unterwegs vermitteln Informationstafeln Wissenswertes zu den hier im mittleren Moscheltal noch vorkommenden bedrohten Tierarten, wie etwa dem Rotmilan. In ihren Habitaten kann man sie mit etwas Glück sogar live beobachten. Nach einem steileren Aufstieg gelangen wir entlang des schattenspendenden Waldes zum „Gipfel“ des 452 Meter hohen Rossberges, wo sich in frühgeschichtlicher Zeit wichtige Handelswege kreuzten und in einem Tempel den Gottheiten gehuldigt wurden. Hier erfahren wir auch einiges über die einstige bergbauliche Bedeutung. Während wir auf der einen Seite des Waldes den Blick weit über die Nordpfalz bis hin zur „Alten Welt“, dem Königsland und Kuseler Musikantenland schweifen lassen können, erwartet uns jenseits des Wäldchens auf der Bergkuppe ein wunderbares Panorama mit Weitblick bis zum Hunsrück, Soonwald, Glantal, Nahetal, Rheinhessen, dem Rheingau und Taunus. Bei klarer Sicht kann man durchaus mit bloßem Auge markante Punkte wie den Feldberg im Taunus oder den Idarkopf im Hunsrück ausmachen. Hier wird uns anhand einer Infotafel auch die urzeitliche Situation der Region als Teil des subtropischen Saar-Nahe-Beckens mit seinen Bewohnern, wie etwa den Süßwasserhaien oder riesigen Dachschädellurchen, bildlich vor Augen geführt. Die beim Windradbau abgegrabene Erdoberfläche lässt zudem einen Schnitt der Gesteinsschichten erkennen. Hier im Windpark „Roßberg“, wo der Donnersbergkreis an die Kreise Bad Kreuznach und Kusel anstößt, wird unser erstes Etappenziel sein. In luftiger Höhe wird Jungwinzer Timo Keller vom Weingut Burg Löwenstein aus Niedermoschel bei frischen Brezeln eine kleine Probe von Weinen des Randbereichs der Anbauregion Nahe kredenzen. Anschließend geht es entlang der einstigen Römerstraße hinab in Richtung Finkenbach-Gersweiler. Auf halber Strecke folgen wir der Milanroute, vorbei an alten Grenzsteinen, den ehemaligen Weinanbauflächen Waldgrehweilers und der Zoar-Gärtnerei Grashof wieder zurück nach Waldgrehweiler. Am Ortseingang können wir das naturnahe Freizeitgelände mit Wildblumenwiese, kleinem Obstlehrpfad, Bienenschaukasten und Insektenhotel bewundern, gegenüber zeigt sich der Bürgergarten mit seinem „Layengarten-Wingert“ und in Sichtweite der Dorfmittelpunkt mit Glockenturm, Bürgerhaus und Jugendraum. Ab hier streifen wir auch die „Sintflutroute“ mit Bildtafeln und Kurztexten zur verheerenden Unwetterkatastrophe von 2014. In der privaten Festscheune von Torsten Schlemmer und Sebastian Schramm werden wir schließlich unsere Tour mit einem Imbiss beenden. Wer möchte, kann die Gelegenheit nutzen, den angrenzenden „offenen Garten“ der Gastgeber mit einem Koiteich zu betrachten. Info Anmeldung für die Wanderung ist am morgigen Donnerstag ab 10 Uhr unter Telefon 06361 91316. Die Teilnahme ist kostenlos und erfolgt auf eigene Gefahr. |tnt

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