Donnersbergkreis Sankt Alban: Ein Dorf mit Markenzeichen

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Sankt Alban: Groß war die Freude, als der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz vor kurzem einen Förderbescheid für die energetische Sanierung des Bürgertreffs übergab. Auch in Sachen schnelles Internet soll sich in der Gemeinde was tun. Am 10. Mai kommt die RHEINPFALZ zum Dorfspaziergang nach Sankt Alban.

Petra Becher sitzt auf der Bank vor dem Feuerwehrhaus in der Ortsmitte von Sankt Alban. Idyllisch ist es hier. Vögel zwitschern. Ab und an läuft jemand vorbei, grüßt, bleibt auch mal für einen kurzen Plausch stehen. „Es ist ein offenes Dorf. Jeder kennt jeden. Man grüßt sich, erzählt miteinander.“ Die Ortsbürgermeisterin weiß die Vorzüge von „Delwe“ durchaus zu schätzen. Besonders zu schätzen wissen viele den Bürgertreff mit der schmucken Halle. Diese ist gefragt. Besonders für Familienfeiern, berichtet Becher. „Die Anlage drumherum ist toll, die Halle hat Atmosphäre.“ Sie ist aber auch schon 20 Jahre alt. Umso glücklicher ist die Ortschefin deswegen auch, dass Anfang April der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz nach Rockenhausen kam und für Sankt Alban einen Bewilligungsbescheid aus dem Kommunalen Investitionsprogramm 3.0 im Gepäck hatte. Für 100.000 Euro sollen Halle und Bürgertreff energetisch saniert werden – die Fördersumme beläuft sich auf 90.000 Euro. Die Gaststätte und die Halle sollen neue Fenster erhalten, zudem soll die Ölheizung optimiert werden. „In der Gaststätte oben sind die Fenster sogar aus dem Jahr 1970“, berichtet Becher. Es tut sich was in der knapp 300 Einwohner zählenden Gemeinde. Auch in anderer Hinsicht. Der Wunsch nach schnellem Internet sei schon lange vorhanden. Jetzt sieht es so aus, dass sich hier bis Juni oder Juli etwas tun könnte. Sankt Alban soll von Pfalzconnect erschlossen werden, berichtet Becher. Dafür müssen noch Glasfaserleitungen verlegt werden. Klappt alles, soll die Gemeinde mit Geschwindigkeiten von bis zu 50 Megabit pro Sekunde versorgt werden. Für Becher ist das auch ein wichtiger Standortfaktor. „Wir haben noch Bauplätze frei. Viele der Interessenten fragen aber zuerst, ob schnelles Internet vorhanden ist. Und wenn man da nichts zu bieten hat ...“ Zu bieten hat die Gemeinde vor allen Dingen eine funktionierende Dorfgemeinschaft, wie die Ortschefin betont. Gezeigt habe sich das auch gerade wieder bei den Hochwasserereignissen. „Im vergangenen Jahr stand beispielsweise vor der Kirche alles voll Wasser. Innerhalb kurzer Zeit waren sehr viele da, haben Brötchen gebracht, haben mit angepackt.“ So traurig das Ereignis gewesen ist, der Ortsbürgermeisterin hat es gezeigt, dass die Menschen im Ort mithelfen, wenn es nötig ist. „Wenn jemand Hilfe braucht, sind Leute da.“ Sie ist froh über eine funktionierende Feuerwehr im Ort und über den neu gegründeten Feuerwehrförderverein. „Schade ist es, dass der Fanfarenzug zur Zeit nicht spielfähig ist“, sagt Becher. Viel Lob bekommen die „Delwer“ regelmäßig für ihren liebevoll gestalteten Ortseingang. Dort, an der Buswendeschleife, gibt es meist unter der Federführung der Ortschefin eine der Jahreszeit angepasste Gestaltung. „Vor Halloween höhlen vor der Feuerwehr oft 20 bis 30 Kinder Kürbisse aus. Vor Jahren hatten wir die Kinder mal gebeten, Eier für Ostern zu bemalen. Da sind wirklich tolle Werke dabei herausgekommen“, erzählt Becher. Die Gestaltung sei oft ein Gemeinschaftsprojekt. „Es ist ein Markenzeichen von uns, auf das ich oft angesprochen werde.“ Übrigens hin und wieder auch von Menschen aus verschiedensten Regionen Deutschlands, die im Sonnenpark Sankt Alban in einem der Musterhäuser Probewohnen. „Sie sagen oft, dass die Gegend hier sehr schön ist.“ Das sieht auch die Ortsbürgermeisterin so. Einen weiteren Wunsch, den hat sie allerdings: „In unserer Hauptstraße könnte öfters geblitzt werden. Ich wohne selbst da. Abends kommt es schon mal vor, dass die Messtafel 99 km/h anzeigt, wenn da jemand durchrast.“

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