KOMMENTAR Sperrige Rucksäcke

Die Impf-Debatte hat Reiner Bauer Stimmen gekostet. Ob er sie zurückgewinnen kann, wird mitentscheidend sein für die Stichwahl.

Kaum jemand wollte sich im Vorfeld festlegen, welche beiden Bürgermeisterkandidaten der VG Kirchheimbolanden es in die Stichwahl schaffen würden. Lediglich einer Sache waren sich in den Tagen vor der Wahl fast alle rund um Kibo sicher: Eine Stichwahl wird es geben.

Und so kam es denn auch, keiner der Kandidaten konnte im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erringen. Trotz ihrer politischen Erfahrung, unter anderem als Kaiserslauterer Stadträtin, ist es eindeutig als Überraschung zu werten, dass Sabine Wienpahl das beste Ergebnis der drei Bewerber erreicht hat. Denn sie hatte den Rucksack zu schultern, als „die Neue in der Region“ zu gelten. Offenkundig hat sie dennoch viele Wähler erreicht.

Ihr gutes Abschneiden hängt teilweise damit zusammen, dass Reiner Bauer am Ende ein paar Prozentpunkte fehlten, die ihn sein sperriger Rucksack – die Impf-Debatte – gekostet hat. Bei der Frage, wer in der Kreisverwaltung warum so früh geimpft wurde, hat er sich wohl auf seine Funktion als Stellvertreter der Impfzentrumskoordinatoren berufen, alle Bedenken hat er aber offenkundig nicht zerstreuen können. Zumal er da auch nicht wirklich offensiv zu Werke gegangen ist. Für Bauer wird es mit entscheidend sein, ob er es bis zur Stichwahl schaffen kann, diejenigen Wähler zurück auf seine Seite zu ziehen, die ihm diesmal ob der öffentlichen Diskussion das Kreuzchen verweigert haben.

x