Donnersbergkreis „Stets mit gutem Beispiel vorangegangen“

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Zwar mit sichtbarer Wehmut, aber auch freudig überrascht über die unerwartet große Resonanz bei seiner Verabschiedung hat der langjährige Obermoscheler Wehrführer und Wehrleiter der Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel Klaus Vögtle offiziell seinen Hut genommen. Da er die Altersgrenze von 63 Jahren erreicht hat, forderte der Gesetzgeber seinen Rücktritt.

Mit solch einem Aufgebot hatte der Feuerwehrmann aus Leidenschaft nicht gerechnet. Vögtle war von einer kleinen Verabschiedung im Kreise seiner Kameraden ausgegangen – beim Anblick der großen Schar von „Offiziellen“ vor der Tür hat er auf dem Absatz kehrt gemacht und eilig zu Hause seine Zivilkleidung gegen die schmucke Ausgehuniform getauscht. Die Gäste warteten gerne ein paar Minuten länger: Schließlich war jedem von ihnen bewusst, wie oft Klaus Vögtle seine Zeit für die Wehren geopfert hatte. In einer zweigeteilten Laudatio würdigten der Verbandsgemeinde-Beauftragte Horst Fiscus und Feuerwehrmann Torsten Schlemmer Vögtles besonderes ehrenamtliche Engagement. Während Fiscus das 47-jährige Wirken des scheidenden Wehrleiters in Stationen Revue passieren ließ (siehe „Zur Sache“) , hob Schlemmer im Namen aller Aktiven und des Feuerwehrfördervereins Vögtle als eine Führungskraft hervor, die sich selbst für nichts zu schade gewesen und stets mit gutem Beispiel vorangegangen sei. Er habe es durch Diplomatie, Verhandlungsgeschick, kleine Zugeständnisse und oft durch das persönliche Gespräch auch in unruhigen Zeiten stets geschafft, die Wogen zu glätten, die Wehren zusammenzuhalten und alles zum Guten zu wenden. Auch sei ein großer Anteil der heutigen technischen, personellen und baulichen Situation der Wehren auf sein Mitwirken zurückzuführen. Darüber hinaus sei er stets nach allen Seiten loyal gewesen, habe niemanden bevorzugt, so Schlemmer weiter. Neben der Sicherstellung der Einsatzbereitschaft habe sich Vögtle auch immer wieder bemüht, den Stellenwert der Feuerwehren bei der Bevölkerung zu erhöhen, sowie einen guten Draht zur Verwaltung, den Gemeinden und Vereinen gepflegt. Dabei sei aber die Kameradschaft in der Wehr niemals zu kurz gekommen – die eigene Familie habe allerdings naturgemäß so manches Mal zurückstecken müssen. Der Obermoscheler Stadtbürgermeister Holger Weirich lobte ebenfalls die gute Zusammenarbeit mit Vögtle und der von ihm geführten Wehr. Wie Kreisfeuerwehrinspekteur Christian Rossel würdigte er besonders Vögtles Worttreue und Zuverlässigkeit. „Altfeuerwehrinspekteur“ Werner Schäfer erzählte so manche Episode aus gemeinsamen Zeiten und würdigte den guten Ausrüstungs- und Ausbildungsstand der Obermoscheler Wehr als Vögtles beispielhaften Verdienst. Der stellvertretende Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Andreas Kapp, dankte Klaus Vögtle für die geleistete Arbeit und jahrelange Mitarbeit im Verband. Dessen Nachfolger Thilo Bernhard betonte, dass Vögtle auch künftig überall willkommen und stets gerne gesehen sei. Die Kameraden hätten ihn gerne als Wehrleiter gehabt. Vor dem gemütlichen Beisammensein im frühlingshaft dekorierten Feuerwehrgerätehaus entpflichtete Fiscus den scheidenden Wehrführer und Wehrleiter zum 30. Januar, ernannte Thilo Bernhard aus Finkenbach-Gersweiler zu seinem Nachfolger als Wehrleiter und übertrug ihm formell die Einsatzleitung der Verbandsgemeinde. Vögtle wird auch künftig noch als Helfer „bis zum Verteiler“ in der Obermoscheler Wehr aktiv bleiben und in der Führungsstaffel der Verbandsgemeinde mitarbeiten. Seine Nachfolge als Wehrführer übernimmt Christian Übel. |tnt

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