Donnersbergkreis Stromleitung unter der Erde und DSL bis 100 Mbit/s

DSL-Versorgung, Erdverkabelung, Straßenausbau: Es war eine umfangreiche und komplexe Materie, die den gut 60 erschienenen Bürgern von Bürgermeister Michael Cullmann und Michael Groß (VG-Verwaltung, Rockenhausen), Frank Scheid (Pfalzwerke) sowie Ortsbürgermeister Uwe Pfeiffer bei der Würzweilerer Einwohnerversammlung dargelegt wurde. Nach einer guten Stunde waren die Themen erklärt – und fast schien es so, als bewege die Rückstufung der Landesstraße 402 zur Gemeindestraße und die Umwandlung zu einem Wirtschaftsweg in Richtung Rußmühlerhof (wir berichteten) die Gemüter mehr als die finanziellen Belastungen, die über wiederkehrende Beiträge auf die Grundstücksbesitzer zukommen.

Cullmann erläuterte eingangs, um Kosten zu sparen, sei es sinnvoll, die Verlegung der Stromkabel unter die Erde zusammen mit dem Straßenausbau durchzuführen. Bei dieser Gelegenheit sollten auch gleich Glasfaserkabel beziehungsweise Leerrohre für eine zeitgemäße DSL-Versorgung bis in die einzelnen Häuser verlegt werden. Frank Scheid von den Pfalzwerken informierte, dass man nach Abschluss dieser Maßnahme alle Dachständer entfernen werde. Dies sei aber erst sinnvoll, wenn alle Haushalte in der Ortslage erdverkabelt und angeschlossen seien. Da man von der Straße in die Häuser hinein müsse, biete es sich an, gleich die für eine zeitgemäße DSL-Versorgung notwendigen Vorbereitungen zu treffen. Eine Ausnahme stellten die Neubaugebiete „In den Rohrwiesen“ und im „Herrengarten“ dar: Weil dort die Stromversorgung bereits unterirdisch verlaufe, müssten sich die Anwohner zunächst mit der aktuellen Breitband-Situation zufrieden geben. Denn geplant sei, von der Trafostation in der Nähe der Kita nur eine Zuleitung in Richtung Ortskern zu verlegen. An der Internetversorgung ändere sich daher für diese Haushalte zunächst nichts. Kritische Stimmen wiesen darauf hin, dass der Standort der Trafostation überprüft werden müsse, da bei den beiden verheerenden Hochwasserereignissen der vergangenen Jahre nicht mehr viel Platz vom Pegelstand bis zum Stromhäuschen gewesen sei. Diese Prüfung sagten Groß und Cullmann unisono zu. Für Verunsicherung sorgte die von der Telekom auf Nachfrage gegebene Auskunft, dass das Unternehmen die Telefonanschlüsse zum Ende des Jahres kündigen werde. So schnell werde jedoch die Firma Inexio, die das Breitbandnetz künftig von der kommunalen Energie- und Infrastrukturgesellschaft Eniro mieten und betreiben wird, mit den erforderlichen Arbeiten nicht fertig. Dennoch rieten die Vertreter der Verwaltung dringend von einer eigenhändigen Kündigung ab. Da sei einfach Geduld gefragt. Mit den Kosten für den Hausanschluss verhalte es sich ähnlich der Veränderung bei der Stromversorgung: Bis in das Gebäude würden – in Absprache mit den Eigentümern – kurze Wege gesucht und der Anschluss bis hin zur Panzersicherung im Keller oder im Erdgeschoss kostenlos installiert. Für den Anschluss an das Internet werden einmalig 119 Euro als Baukostenzuschuss fällig. Im Haus müssen jedoch die Besitzer tätig werden und die Verlegung zum Zähler respektive zum Router selbst erledigen oder von einem Fachbetrieb erledigen lassen. So wie der Strom später nach Verbrauch abgerechnet wird, kommen weitere monatliche Kosten für den Telefonanschluss (19,95 Euro) sowie die Datenübertragung hinzu: Je nach Umfang der Nutzung bis zu 59,95 Euro für dann mögliche 100 Mbit/s. Was dann aber zunächst nicht für die beiden Neubaugebiete gilt. „Jetzt kommen wir zu dem, was wirklich teuer wird“, leitete Cullmann über zu den Kosten des anstehenden Straßenausbaus im Bereich der Ortsdurchfahrt, an denen die Grundstückseigentümer in Form von wiederkehrenden Beiträgen beteiligt werden. 410.500 Euro wird voraussichtlich der Ausbau der L 400 kosten. Weitere 50.000 Euro nimmt man an für die Straßenbeleuchtung, die Rußmühlerstraße wird wahrscheinlich Kosten von rund 200.000 Euro verursachen. Der Gesamtbetrag von 660.500 Euro wird zwischen Ortsgemeinde und Eigentümern im Verhältnis von 65 zu 35 Prozent aufgeteilt. Zugrunde liegen dann rund 80.000 Quadratmeter sogenannter gewichteter Fläche, auf die der Bürgeranteil von 430.000 Euro verteilt wird; das entspricht einem Preis von 5,36 Euro je Quadratmeter gewichteter Fläche. Um den Eigentümern entgegenzukommen und die Belastung in einem erträglichen Rahmen zu halten, ist beabsichtigt, die Beiträge in fünf Halbjahresraten – beginnend ab der zweiten Jahreshälfte 2018 – und einer Schlussrate 2021 zu erheben. Dann werde jeweils zunächst ein Euro je Quadratmeter gewichteter Fläche fällig. Groß verwies auf Nachfrage darauf, dass sich die genannten Beträge verändern können, wenn die Ausschreibung – die laut Pfeiffer noch im Juni erfolgen wird – erfolgt ist. Beabsichtigt ist eine möglichst rasche Bauausführung, zu der außerhalb des Ortes auch der Lückenschluss des Appeltalradwegs gehört.

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