Donnersbergkreis Traum vom Heimsieg endet jäh

«WINNWEILER.» Im zweiten Heimspiel der Saison kassierte Verbandsligist ASV Winnweiler die erste Heimniederlage. Gegen den SV Alemannia Waldalgesheim, der über 90 Minuten das bessere Team war, verlor die Mannschaft von Trainer Jürgen Giehl mit 1:2 (0:0).

Frühes Pressing, den Gegner zu Fehlpässen zwingen, so lautete wohl die Vorgabe von Giehl, und seine Männer setzten dies auch um. Allerdings konnten sie den spielstarken Gegner damit nur ein paar Minuten beeindrucken. Der sammelte sich recht schnell und diktierte dann das Spielgeschehen. Einen ersten Weitschuss von Nils Balder konnte ASV-Torhüter problemlos entschärfen. Die erste ASV-Offensivaktion hatte Fabian Schmitt, schoss aber zu hoch. Danach wurde Assel zum großen Rückhalt der Hausherren. Nachdem sich Lukasz Dreger im Kopfballduell verschätzt hatte, was nur äußerst selten vorkommt, verkürzte er gegen den freien Timo Riemer geschickt den Winkel. Zwei Minuten später leitete Gästetorhüter Pasquale Patria mit einem Diagonalball einen Angriff ein, Marius Breier spielte nach innen, Eray Öztürk schloss ab, doch Assel bekam mit einem Reflex die Hand noch dran. Dann die Topchance für die Alemannia: Nach einer Freistoßflanke kam Felix Pauer, über den noch zu reden sein wird, frei zum Kopfball, doch mit einer unglaublichen Reaktion lenkte Assel die Kugel über die Latte. Wenig später konnte die ASV-Abwehr nicht richtig klären, wieder war Pauer frei, aber auch Assel war wieder zur Stelle. Vom ASV kam offensiv im ersten Durchgang fast gar nichts, weil bei allem Einsatz klare spielerische Aktionen fehlten. Der Ball wurde oft zu leichtfertig hergegeben. „Alles zu statisch“, monierte Coach Giehl während des Spiels. Bei zwei Eckbällen keimte dann doch ein bisschen Gefahr auf. Ansonsten blieb Patria weitgehend unbeschäftigt. Die Gäste wollten den Dreier und zeigten dies nach dem Seitenwechsel eindeutig. Drei Chancen in den ersten vier Minuten, dabei parierte Assel einmal, und einmal half der Querbalken. Nach 53 Minuten keimte Hoffnung im ASV-Lager auf. Waldemar Schneider gab nach langer Verletzungspause endlich sein Saisondebüt. Und gleich folgte auch die erste Chance aus dem Spiel heraus, an deren Ende Schmitt mit seinem Schrägschuss an Patria scheiterte. Dann die überraschende Führung für die Hausherren, deren Entstehung durchaus Seltenheitswert hatte. Schneider spielte Schmitt in den Lauf, der steuerte auf Patria zu und wurde von Pauer gelegt. Mit dem folgenden Elfmeter scheiterte Christoph Scharfenberger an Patria. Den abspringenden Ball holte sich erneut Schmitt und wieder foulte Pauer. Diesmal trat Daniel Ghoul zum Strafstoß an und verwandelte sicher zum 1:0 (72.). Jetzt konnte der ASV das Spiel kurz offen gestalten, bevor die Gäste auf den Ausgleich drückten. Der gelang Konstantin Ludwig mit einem satten Schuss von der Strafraumgrenze (79.), als die ASV-Abwehr nicht entscheidend klärte. Die Alemannia wollte jetzt die volle Punktzahl und forcierte noch einmal ihr Angriffsspiel. Die sich jetzt ergebenden Konterchancen wurden von den Gastgebern schlampig zu Ende gespielt. Aus einem solchen Konter entsprang dann das 1:2 (89.). Nach ASV-Fehlpass schalteten die Gäste schnell um, Jan Förstel flankte nach innen, und man ahnt es schon, Pauer köpfte den Ball ins Netz. „Das war ein brutal verdienter Sieg“ meinte Gästetrainer Patrick Jörg. „Wir sind mit einer bärenstarken Körpersprache zurückgekommen und haben uns da Glück erarbeitet.“ „Aber wenn du schon einmal führst ...,“ sprach Jürgen Giehl den Satz nicht zu Ende, erkannte aber den verdienten Sieg an. „Wir waren nicht so aggressiv wie wir uns das vorgestellt haben. Wenn man zu verhalten agiert, dann kommt man nicht ins Spiel.“ Sport So spielten sie ASV Winnweiler: Assel - Geißler, Dreger, Scharfenberger, Schirrmann - Steigerwaldt (53. Schneider), Giehl, Ghoul (82. Steffes), Schwab - Jito (66. Ahrens), Schmitt.