Donnersbergkreis Trotz Negativprognose: IGS ist 25

Die Bläser spielten zum Auftakt.
Die Bläser spielten zum Auftakt.

Bei ihrer Gründung 1994 hatten nur wenige an ihren Erfolg geglaubt. Mehr als zwei Jahrzehnte später überzeugt die Integrierte Gesamtschule (IGS) Rockenhausen selbst ihre letzten Kritiker. Ein lohnenswerter Anlass zum Feiern, fand die Schule, und organisierte am Mittwoch bei hochsommerlichen Temperaturen ein Schulfest. Dabei durfte ein Geburtstagsgeschenk natürlich nicht fehlen.

Die Klingel hatte bereits den Schulschluss angekündigt, doch die Schülermasse schwärmte nicht wie sonst zügig in Richtung Heimat. Stattdessen schwebten bunte, weit aufgespannte Sonnenschirme über ihren Köpfen und verliehen dem sonst eher langweilig wirkenden Schulhof einen Farbtupfer. Die ordentlich aufgestellten Bierbänke und die sich darauf befindende Blumendekoration ließen erahnen, dass es hier gleich noch etwas zu feiern gab. Trotz schweißtreibender Hitze eröffneten die Bläser gekonnt mit Hits wie „Eye of the tiger“ oder Pinks „Just give me a reason“ die Feierlichkeiten, bevor sich Schulleiter Dirk Melzer gut gelaunt an die versammelte Schulgemeinschaft richtete. „Ich kann mich noch gut erinnern: Als die Schule gegründet wurde, löste das eine mediale Schlammschlacht aus.“ Glücklicherweise hätten sich die Unkenrufe aus der Vergangenheit nie bewahrheitet. Stattdessen sei eine hervorragende Schule entstanden, die für jeden Schüler das Richtige bietet. „Aus diesem Grund lasst uns das Fest heute gemeinsam als Schulgemeinschaft erleben“, forderte er die Anwesenden ohne Umschweife auf. Auch Verbandsbürgermeister Michael Cullmann überbrachte Glückwünsche: „Aus einem Schulmodell wurde ein Erfolgsmodell“, schwärmte er aus eigener Erfahrung als Elternteil. Ebenfalls begeistert zeigte sich der (inzwischen aus dem Amt geschiedene) Stadtbürgermeister Karlheinz Seebald, der in den hohen Absolventenzahlen ein Indiz für eine Schule erkannte, die sich auf die Bedürfnisse ihrer Schüler einlasse, anstatt sie in ein tradiertes System zu pressen. Wie es sich für einen solchen Ehrentag gehört, gab es auch ein Geschenk, das vor allem die Schülerherzen höher schlagen ließ: Insgesamt 25 Spielstationen waren über das gesamte Gelände aufgebaut, die es zu erforschen galt. Für jedes absolvierte Spiel erhielten die Kinder und Jugendlichen einen Stempel für ihre Karte. Konnten sie auf dieser mindestens zehn Stempel nachweisen, nahmen sie am Ende des Tages an einem Gewinnspiel teil. Felix und seine Kumpels waren nur wenige Minuten nach dem Startschuss schon fleißig dabei und versuchten an einem Holzflipper eine Murmel mit einer möglichst hohen Punktzahl zu positionieren. Und tatsächlich flutschte die Kugel immer wieder auf gute Positionen. „Du hast das Spiel verstanden“, erntete Felix anerkennendes Lob von den Herumstehenden, die darauf warteten, bei einem der vielen Holzspiele an die Reihe zu kommen. Während beim Spiel „Alle Viere“ Geschicklichkeit gefragt war, um mit einer Art Bogenkonstruktion und einem Schaumstoffpuck alle vier Spielfiguren umzuwerfen, verlangte das Kreuz-Puzzle selbst älteren Schülern einiges an Geduld ab. Wer auf Kniffliges steht, der war an der Station „Escape-Room“ richtig. Dort wurden maximal 20 Schüler in einen Raum eingesperrt, um dort unter Zeitdruck Rätsel zu lösen. Entspannt ging es hingegen an den Stationen Kinderschminken oder „Buttons kreieren“ zu. „Guck, ich hab mir eine Spinne und einen Totenkopf draufmalen lassen“, zeigte Fynn seinen Freunden stolz die abwaschbaren Tattoos. „Vorsicht!“, hieß es an der Station Wasserschlacht. Sonst waren die kleinen, aufgemalten Kunstwerke im Schwamm-Duell mit dem Lieblingslehrer schnell wieder weg. Eine andere Art von Nervenkitzel fanden Groß und Klein im Schulgarten hinter dem Bolzplatz: Dort wagte sich in luftiger Höhe gerade die zehnjährige Anna-Lena über die in mehreren Metern Höhe gespannte Slackline. „Es ist ziemlich hoch und ziemlich wackelig, aber auch cool“; rief sie, um sich dann todesmutig ins Nichts fallen zu lassen. Unten heil angekommen, war kaum Zeit zum Verschnaufen. Denn es gab noch so viel an den anderen Stationen zu entdecken: Dosen werfen und Boule spielen oder Bobbycar-Parcours, Matten rutschen und Bubble-Fußball in der Donnersberghalle. Und die Fotobox, in der man verrückt verkleidet mit den besten Freunden ein witziges Erinnerungsfoto schießen konnte, wartete auch noch.

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