Fußball TuS Göllheim wirft Trainer Micha Bengel raus

Nach seiner Entlassung sagte Micha Bengel: „Ich konnte nie in Ruhe beim TuS Göllheim arbeiten.“
Nach seiner Entlassung sagte Micha Bengel: »Ich konnte nie in Ruhe beim TuS Göllheim arbeiten.«

Auch in der neuen Saison gibt A-Klassist TuS Göllheim ein chaotisches Bild ab. Vergangene Woche musste Neu-Trainer Micha Bengel seinen Hut nehmen – nach nicht mal vier Monaten. Nun übernimmt wieder Daniel Fattler zusammen mit Stand-by-Akteur Kadir Dogan. Am Sonntag (15 Uhr) ist die furios gestartete TSG Zellertal zu Gast in der Jahnstraße.

Eigentlich sollte Micha Bengel, der zuvor den TuS Sausenheim trainierte, als Nachfolger des nach Steinbach abgewanderten Spielertrainers Daniel Ghoul die Mannschaft für die neue, jetzige Saison übernehmen. Wohl überlegt. Zeitdruck hatten die Göllheimer Verantwortlichen um Vorstandsmitglied Gerhard Schimanski keinen. Doch als Ghoul Ende März plötzlich gegangen wurde, sprang Bengel schon früher in die Bresche (wir berichteten).

Aufgrund einer überzogenen Roten Karte in der Partie gegen Shqiponja Kaiserslautern und einer im Nachhinein haltlosen Anklage vor der Gebietsspruchkammer (wegen weiteren Vorwürfen des Schiedsrichters gegenüber Spielern und Zuschauern) durfte der 43-Jährige nur zwei Pflichtspiele an der Seitenlinie coachen.

Motiviert in die Saisonvorbereitung

Die Vorbereitung mit zwölf Neuzugängen – und einigen Abgängen – ging der ehemalige Oberliga-Akteur motiviert an, merkte aber nach zwei Wochen, „dass ich nie in Ruhe und mit voller Unterstützung in meinem Kompetenzbereich arbeiten und meine Aufgaben erledigen konnte und dass die Zusammenarbeit mit dem ein oder anderen Entscheidungsträger im Verein, nicht aber mit der Mannschaft, auf Dauer schwierig werden könnte.“

„Micha hatte seine Ideen und wir unsere“

Details wollte Bengel gegenüber der RHEINPFALZ nicht nennen. Genau wie die Verantwortlichen des TuS. Stellvertretend äußerte sich der neue Spielleiter und Torhüter in Personalunion, Alexander Ott, doch sehr vorsichtig und wenig substanziell: „Micha hatte seine Ideen und wir unsere. Mit der Zeit lernt man sich erst richtig kennen. Im Nachhinein ist man immer schlauer. Wir waren unterschiedlicher Auffassung und sind daher zum Entschluss gekommen, uns zu trennen. Klar kann man über den Zeitpunkt streiten, aber besser jetzt als zu spät.“ Ott teilte Bengel seinen Rauswurf vergangenen Samstag telefonisch mit. Aus verschiedenen Gründen kam es zuvor zu keinem persönlichen Gespräch zwischen der Vorstandschaft und Bengel. Tacheles gegenüber der Öffentlichkeit wird nicht geredet.

Daniel Fattler übernimmt

Nun hat also wieder Daniel Fattler das Zepter in der Hand, der unter Bengel ins zweite Glied rutschte. Als neuen Co-Trainer stellten die Göllheimer Kadir Dogan vor. Der Routinier half neben seiner Rolle als Spieler der Altherrenmannschaft immer mal wieder gewinnbringend bei den Aktiven aus. „Mindestens Rang sechs“ soll in dieser Saison laut Ott wieder herausspringen. Aufgrund des größeren Umbruchs könne man mehr nicht erwarten. Die Auftaktpartie am Sonntag beim ambitionierten SV Katzweiler ging 2:4 verloren. „Zu Beginn hatten wir etwas Pech. Der Gegner hat aber gerade durch Carlos Borger, der kaum zu stoppen ist, enorme Qualität. Die Stimmung war trotz der Niederlagen nicht schlecht“, betont Ott, der sich 2019 dem TuS Göllheim anschloss, zuvor neun Jahre das Tor des TuS Dannenfels hütete. Am Sonntag soll vor heimischer Kulisse im Derby gegen Zellertal ein Sieg her: „Arda Özkan ist aus dem Urlaub zurück. Wir stehen gut“, so Ott. Doch aufgepasst: Die TSG scheint die Euphorie und den Schwung vom Aufstieg mitgenommen zu haben, landete zum Auftakt letzte Woche einen 2:1-Coup gegen den ASV Winnweiler.

TuS Ramsen erster Tabellenführer

Durch fulminanten 5:1-Kantersieg beim TuS Steinbach II/SV Börrstadt ist der TuS Ramsen erster Tabellenführer. Am Sonntag (15 Uhr) peilt die Mannschaft von Marco Kroneberger im Heimspiel gegen die SG Morlautern/Enkenbach II den nächsten Dreier an. Steinbach gastiert parallel beim SV Wiesenthalerhof. Auf dem Papier verspricht das Derby zwischen dem SV Gundersweiler und Aufsteiger SG Münchweiler/Langmeil Spannung. Die SpVgg Gauersheim empfängt die SG Otterberg/Otterbach. Ein Erfolg gegen die SG Siegelbach/Erfenbach auf heimischem Kunstrasen ist für den ASV Winnweiler Pflicht um den Fehlstart nicht zu forcieren (15.30 Uhr, Rauher Weg).

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