Donnersbergkreis Umzug als prächtiges Spektakel

Die TuS-Jugend zeigte sich als gefährliche Löwengruppe, die im Käfig gebändigt werden musste.
Die TuS-Jugend zeigte sich als gefährliche Löwengruppe, die im Käfig gebändigt werden musste.

„Weil mer aus Sterre soin halli hallo...“, so tönte der Schlachtruf der Stetter Kerwemäd und -buwe am letzten Wochenende bis zum Dienstag. Einheimischen und Gästen bot sich ein buntes Kerweprogramm. Höhepunkt war der Umzug, der in diesem Jahr mit 30 Nummern ein prächtiges Spektakel bot, vorneweg der mit bunten Bändern geschmückte Kerwebaum, die Stetter Backkerb, das Wahrzeichen der Stetter, und die Kerwehex, die rigoros ihr Besenunwesen trieb.

Der Musikverein Kriegsfeld bestimmte mit schmissiger Blasmusik das Tempo. Fein heraus geputzt zeigten die Fahrradkids ihre blitzenden Drahtesel. Der Mottowagen, der das Thema „Ehe für alle“ demonstrierte, wurde vom „Rosa Traktor“ stilecht gezogen. Ein weiterer Motivwagen sprach das heiße Eisen „Diesel“ an. Als Fußgruppen folgten die Landfrauen den Kita-Kindern. Der Wagen von Helga Steuerwald-Ludwig hatte das Motto „Uns kommt nichts in die Tüte“. Die Wildsaufetzer machten ihrem Namen alle Ehre und ließen ihre Instrumente heiß laufen. Dass auch für den Nachwuchs gesorgt ist, zeigten die Kerwekids mit Schwung und lauten Kerwerufen. Auch in diesem Jahr hatten sich die Gemeinden Ilbesheim, Einselthum, Rittersheim, Gauersheim und der Jungelferrat der Stadt Kirchheimbolanden mit Fußgruppen und toll geschmückten Wagen in Stetten eingefunden – ein besonders schönes Zeichen von guter Nachbarschaft „riwwer un niwwer“. Die Gauersheimer Kerwejugend übernahm sogar ganz spontan den Ausschank am Kerweplatz, wo die Wildsaufetzer zu einem zünftigen Platzkonzert aufspielten. Die „Weißbierfreunde Stetten“ wünschten allen Gästen guten Durst und schenkten großzügig den edlen Gerstensaft an die Zuschauer aus. Tierisch ging es zu, als ein süßes Kälbchen und ein kuscheliges Schaf, geführt von echten Stetter Dirndeln und zwei stolze Reiterinnen hoch zu Pony, dem Umzug folgten. Die TuS-Jugend zeigte sich als gefährliche Löwengruppe, die im Käfig gebändigt werden musste. Dass die Sterrer Narre bei ihrem Ausflug nach Trippsdrill noch einmal mit einem blauen Auge davon kamen, als ihr Bus zu qualmen anfing und sie evakuiert werden mussten, demonstrierten die Narren und gingen lieber zu Fuß. So kamen auch die tollen, bunten Kostüme besser zur Geltung. Der Sulzheimer Musikverein sorgte ebenfalls für den richtigen Kerweumzugston und blies allen Gästen und Zuschauern gehörig den Marsch. Mit Zylinder und dem gewichtigen Buch der diesjährigen Kerwerede stieg Sebastian Skiendziel aufs Dach, um Moritaten des vergangenen Jahres aus dem Ortsgeschehen lauthals zu verkünden. So bekam auch Ortsbürgermeister Kai-Uwe Angermayer sein Fett ab. Hatte er doch bei der Feier zur Ernennung der Stettener zum „Verein des Jahres“ den Ehrengast, den deutschen Fußballmeister Olaf Marschall, nicht gekannt und ihn dann sogar noch als Tennisspieler eingeordnet. Die Erlebnisse der Stetter Spezialreisegruppe in Miami/ USA, die mit leerem Tank auf dem Highway stehen blieben, amüsierten das begeisterte Publikum ebenso wie das „Deko-Chilli-Wettessen“ mit brandheißen Folgen. Dass dies alles nur Spaß ist und zum Kerwekult dazu gehört, bekräftigte Kerweredner „Seppo“ mit dem Satz : „Es muss sich kaner scheniere fer soi Böck, denn jeder krieht soi Fett mol weg.“

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